Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
Vom Netzwerk:
befehle.«
    »Die Beschreibung der Gnome war schon sehr eindeutig«, sagte Daugrula. »Ein Zauberer und ein kleiner Trupp aus allen Völkern unserer Feinde - das klingt sehr nach den Herzträgern, wie Wito sie beschrieben hat.«
    »Sie hätten uns beinahe abgeschüttelt«, sagte Baskon. »Aber die Zwerge auf den Vögeln haben mich auf ihre Spur gebracht.«
    »Ah, dämliche Filzgesichter!«, höhnte Werzaz. »Die Vogelbärte wollten sie beschützen, und dabei haben sie ihre Verbündeten verraten. Jetzt holen wir sie uns.«
    »Baskon konnte ihre Spur wieder aufnehmen«, stellte Daugrula nachdenklich fest. »Aber jetzt haben sie mehrere Tage Vorsprung, und in diesem Teil der Berge wimmelt es von Zwergen. Wir müssen damit rechnen, dass die Vogelreiter weiterhin den Pass überwachen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, summte Baskon. Mit der Spitze seines Speers scharrte er eine Skizze in den glatten Fels, der sich aus dem dünnen Grasboden hob.
    Mit ein paar raschen Strichen beschrieb er den Verlauf der Schraffelgrate und zeichnete ein paar Kreuze ein. »Hier sind wir«, erläuterte er. »Dort Komfir, Keladis, der Pass ... Die Feinde wollten uns täuschen und haben einen Umweg gewählt. Aber ihr Ziel liegt immer noch im Süden. Für die karge Steppe sind sie nicht gerüstet, also müssen sie durch das Firnbachtal.«
    Daugrula blickte auf die eingeritzte Zeichnung und nickte. »Das könnte sein ... Wenn wir ihre Beweggründe richtig einschätzen.«
    »Die liegen auf der Hand«, ließ Baskon sich vernehmen. »Wir müssen ihnen also nicht folgen. Weiter im Süden gibt es wilde Pässe. Trollland. Goblins. Wir gehen dort entlang und schneiden ihnen im Firnbachtal den Weg ab.«
    »Ich kenne diese lumpigen Goblinbastarde dort«, warf Werzaz ein. »Wild, in der Tat. Banditen ohne Ehre, ohne Treue zu Leuchmadan. Das sind nicht unsere Verbündeten.« Verächtlich spuckte er aus.
    »Aber es sind auch nicht unsere Feinde«, sagte Baskon. »Sie werden uns nicht aufhalten.«
    »Gibrax' Verwandte da«, mischte der Troll sich ein. »Trolle hatten nie Schwierigkeiten. Gibt aber Zwerge. Ganze Berge voll von haarigem Volk, aber sind meist mit Goblins beschäftigt. Schade ist das, weil Löcher sind zu klein für Trolle und müssen draußen bleiben bei ganzen schönen Raubzügen und Schlägereien ...«
    »Ja, ja.« Baskon machte mit seinem eisernen Arm eine wegwerfende Geste. »Wir kommen dort schnell und ohne Aufsehen über die Berge. Unsere Feinde haben einen nördlichen Pass genommen, weil sie gehofft haben, durch diesen Umweg mehr Sicherheit zu gewinnen. Doch nun, da sie entdeckt sind, wird ihnen diese Vorsicht zum Verhängnis werden.«
    Wito meldete sich zu Wort. »Aber Ihr habt Euer Reittier verloren. Wir sind zu Fuß, und das Firnbachtal ist weit ...«
    Alle blickten überrascht auf den Gnom.
    »Was willst du damit sagen?«, brummte Baskon zornig.
    »Nichts ...«, stotterte Wito. Zu spät fiel ihm ein, dass es vielleicht nicht klug war, Baskon an seine Niederlage und den Verlust des Mantikors zu erinnern. »Ich meine nur, dass es schwer sein dürfte, unsere Gegner im Firnbachtal aufzuspüren.«
    »Glaubst du, du kannst Leuchmadans Herz spüren?«, fragte Daugrula den Wardu.
    »Nicht, wenn es verhüllt ist«, erwiderte Baskon.
    »Dann hat der Gnom womöglich recht«, sagte die Nachtalbe. »Das Firnbachtal ist riesig, und es ist dicht bewaldet, und es ist ja nicht so, dass eine Straße hindurchführt, an der wir die Herzdiebe erwarten könnten. Sie werden sich auf verborgenen Pfaden ihren Weg suchen, und wir bräuchten viel Glück, um zufällig auf sie zu stoßen.«
    »Oh nein«, entgegnete Baskon. »Ich habe eine bessere Idee.«
    »Was für eine Idee?«, fragte Daugrula.
    »Ihr denkt in eine völlig falsche Richtung!«, rief Wito.
    Wieder wandten sich alle dem kleinen Gnom zu.
    »Wer fragt dich eigentlich nach deiner Meinung, Käferhirn?«, fragte Werzaz.
    »Wir müssen unsere Feinde nicht suchen«, fuhr Wito unbeirrt fort. »Wir wissen genau, wo sie hinwollen. Wir können vor ihnen dort sein und sie gleichsam auf der Türschwelle erwarten - sogar mit genug Zeit, um noch mehr Verstärkung zu organisieren.«
    »Das habe ich vor«, sagte Baskon. »Und dieser Ort ist das Firnbachtal.«
    »Aber es gibt einen besseren Platz. Sie wollen Leuchmadans Herz vernichten - bei der Quelle des Blutes, inmitten der Grauen Lande. Ihr seid ein Wardu und müsst diesen Ort kennen. Wenn wir uns sputen, sind wir als Erste dort, und wir können die Quelle

Weitere Kostenlose Bücher