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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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freches Maul stopfen kann!«
    Wito seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Wenn du nicht mal mich einholen kannst, bist du auch nicht in der Lage zu kämpfen. Werzaz, du Holzkopf - wenn du dich jetzt umbringst, ist Leuchmadan auch nicht gedient.«
    »Wenn ich hier in der Höhle sitze und mich von einem stummelbeinigen Gnom bemuttern lasse, auch nicht!«, knurrte Werzaz. »Also weiter. Wir versuchen es, oder wir sterben. Für Leuchmadan.«
    »Wir versuchen es«, bestätigte Wito. »Aber wir fangen es richtig an. Ich schaue mich draußen um. Ich bin der Kundschafter. Sobald ich weiß, was uns erwartet, machen wir einen richtigen Plan. Wenn du dich sinnlos umbringen willst, dann kannst du allein nach draußen humpeln und am besten gleich den Berg runterspringen.«
    Werzaz brummelte vor sich hin, sagte aber nichts mehr. Wito ging allein weiter. Sein Gepäck ließ er zurück, um beweglicher zu sein. Er hatte den eigenen Rucksack gegen den eines Wichtels getauscht, der in besserem Zustand war. Er trat durch den dreieckigen Seitengang ins Freie und atmete tief durch. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Bergluft war kühl und frisch. Wito hätte nicht geglaubt, dass er je wieder hier draußen stehen würde.
    Er schaute sich um, aber der Pfad war verlassen. Wito trat bis an den Rand des Plateaus und sah nach unten. Er dachte nach. Er könnte nachsehen, wo Gibrax war, aber die anderen waren womöglich noch auf dem Pfad, und Wito wollte ihnen nicht in die Arme laufen. Werzaz war einfach dämlich! Wenn sie das Kästchen zurückgewinnen wollten, mussten sie mit Bedacht vorgehen.
    Wito beschloss, erst einmal die andere Richtung zu erkunden. Sie konnten nicht hinter der anderen Gruppe und hinter dem geraubten Herz herjagen, wenn sie nicht wussten, was ihnen von dem Drachen drohte. Wito blickte über das Tal. Nein, der Unkwitt war nicht in der Luft. Hatte er seinen Schatz schon zurückgeholt?
    Wito kletterte die Bergflanke entlang. Diesmal war kein Troll dabei, der ihn stützte, und das machte den Weg viel mühsamer. Er kämpfte sich über den mit tückischen Steinen bedeckten Hang und war schweißgebadet, als er den Einschnitt der Drachenhöhle erreichte. Vorsichtig spähte er über die Kante zu dem verborgenen Höhleneingang, wo sie Grautaz das erste Mal gesehen hatten.
    Er stutzte.
    Der kleine Bachlauf war versiegt, und Felsblöcke quollen aus dem eingestürzten Höhlenschlund. Der Hauptweg zum Drachenhort war verschüttet. Was war hier geschehen? War Grautaz in der Höhle eingeschlossen?
    Wito beobachtete die Klamm.
    »He, Gnom! Runter hier!«
    Verwirrt blickte Wito sich um. Fast hätte man meinen können, einer der Steine dort unten hätte gesprochen. Mit Baskons Stimme! Er klang zwar leise und schwach, aber es war eindeutig der Wardu.
    »Was ist?«, klang es aus dem Stein.
    Wito sah genauer hin. Nun bemerkte er, dass es unter dem Staub und der Asche golden schimmerte. Das war kein Stein dort unten vor der Drachenhöhle, es war ein Helm ...
 
    Werzaz, Baskon und Wito saßen vor dem Höhleneingang und beratschlagten. Der Goblin hatte sich den goldenen Helm, der ein Wardu war, auf den Schoß gelegt und hielt nachlässig eine Hand darauf. Baskon hatte ihnen von seinem Kampf gegen den Drachen erzählt: wie Grautaz ihn durch den Gang nach draußen gedrängt und ihm in der Kluft vor dem Eingang den Kopf abgerissen und den Rest seines Leibes den Wasserfall hinabgestürzt hatte.
    Anschließend hatte Baskon noch mitbekommen, wie es im Inneren des Berges erneut laut geworden war, bis schließlich die ganze Höhle einstürzte und Stille einkehrte. Seither war von Grautaz nichts mehr zu hören gewesen, und selbst Baskon wusste nicht, ob der Drache nur in seinem Hort eingeschlossen oder ob er unter dem Berg begraben worden war.
    »Wir müssen die Herzdiebe einholen, bevor sie das Tal verlassen«, schnarrte Baskons Kopf. »Sonst finden wir sie nicht mehr.«
    »Wir wissen, wo sie hinwollen«, widersprach Wito.
    »Fängst du schon wieder damit an?«, fuhr Baskon auf. Aber seine Stimme, die nur noch aus einem winzigen Metallrest drang, hatte viel von ihrer Kraft verloren. »Ich werde das Herz meines Herrn nicht aufs Spiel setzen, indem ich den lachhaften Fantastereien eines Gnoms glaube.«
    Werzaz hob den goldenen Helm mit einer Hand hoch und betrachtete ihn nachdenklich.
    »Also«, stellte er schließlich fest. »Ich würde eher dem Fliegenbein glauben als dir. Er hat immerhin Beine und sieht nicht aus wie der traurige Überrest eines

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