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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Mission in Gefahr gebracht!«
    Inzwischen waren sie wieder mit dem Menschenfürsten Sukan in dessen Quartier und vermutlich in Sicherheit. Der Fürst wünschte keine Elfen in seinen Räumlichkeiten, und die Menschen konnten Gnome in ihrer kleinen Gestalt nicht hören.
    Außerdem waren die Menschen im Augenblick mit sich selbst beschäftigt. Im Hintergrund hörte man den Fürsten mit seinem treuen Gefolgsmann Strentor reden. »Sie wollen Leuchmadans Herz vernichten. Was allein schon eine große Dummheit ist. Dazu hat dieser Zauberer einen Plan entworfen, der an Wahnsinn ...«
    »Ich habe nichts und niemanden in Gefahr gebracht«, erwiderte Skerna trotzig. »Dieser Elf und alle anderen waren so abgelenkt, dass es kaum eine Herausforderung war. Ich konnte es fast im Vorbeigehen erledigen!«
    »Ach«, sagte Wito. »Und ohne Spuren zu hinterlassen? Wie beispielsweise verknotete Schnürsenkel?«
    »Ich habe die Schnürsenkel nicht verknotet.« Skerna sprach fast so, als müsse sie ein zorniges Kind beruhigen. Dabei blickte sie Wito nicht an, sondern sah zu den Menschen hinüber, während sie fortfuhr: »Ich habe die Schnürbänder an einem Schuh gelöst und so drapiert, dass er beim ersten Schritt stolpern musste. Aber ich habe nichts gemacht, was aussieht wie ein absichtlich geknüpfter Knoten, wenn du verstehst. Ich bin Profi!«
    Ihr Ton und ihr Verhalten ärgerte Wito fast noch mehr als das, was sie getan hatte. Aufgebracht fuhr er sie an: »Aber ausgerechnet bei einem Elfen! Bei den Einzigen, die uns bemerken können.«
    »... habe nur zugestimmt, weil sie auf diese Weise das Ding Richtung Bitan bringen. Wir müssen sehen ...«, redete der Fürst im Hintergrund weiter.
    »Dieses aufgeblasene Spitzohr war nun mal der Einzige in der Halle, der Schnürschuhe trug. Mir blieb keine Wahl. Außerdem, sieh es mal so: Ich habe eine gute Tat getan!«
    »Hm?«, meinte Wito überrascht.
    »Hast du nicht die Gesichter der anderen gesehen, als der große Elfenkönig stürzte? Für die meisten von diesem feinen Rat war das der Höhepunkt des Abends, ein Ereignis, von dem sie noch ihren Enkelkindern erzählen werden.« Skerna grinste. »Und es war auch nicht gefährlicher als der Weg durch die Halle, den du uns eingebrockt hast. Bei dem uns der elfische Aufträger fast entdeckt hätte.«
    »Aber deine komischen Scherze haben überhaupt keinen Sinn!« Hilflos hob Wito die Arme. Manchmal hatte er das Gefühl, als rede er bei Skerna und den meisten anderen Gnomen in eine große Leere hinein, in einen Raum des Unverständnisses, den er niemals füllen konnte. Er wusste nicht, warum er es überhaupt immer wieder versuchte.
    »Das ist wahr«, stimmte ihm Darnamur überraschend zu, obwohl auch er über den Scherz seiner Kameradin gegrinst hatte und ihr während des Gesprächs ständig stumm Beifall zu zollen schien. »Wir sind im Krieg und nicht hier, um unseren Feinden einen schönen Abend zu verschaffen, von dem sie noch ihren Enkeln erzählen können.«
    »Nun, ich werde meinen Enkeln auch von dem Tag erzählen, an dem ich den Elfenkönig stürzte. Und was für einen Sinn hatte Witos Unternehmen? Einmal hin und wieder zurück quer durch die Halle?«
    »Wir haben dabei die Kammer gefunden, wo der Stein verwahrt wurde.«
    »Wurde, in der Tat«, brummelte Darnamur. »Aber nach der Versammlung hat der Zauberer das Kästchen mitgenommen.«
    »Nun«, räumte Wito ein. »Zumindest haben wir die Gegebenheiten ausgekundschaftet und unsere weiteren Möglichkeiten geprüft.«
    »Blablabla Schönred«, sagte Skerna und wedelte geziert mit einer Hand.
    »Sprich nicht so mit unserem Hauptmann«, kam Darnamur Wito zur Hilfe, auch wenn er bei diesen Worten freundschaftlich eine Hand auf Skernas Arm legte. »Wir sollten nicht streiten. Wichtiger ist doch die Frage, was wir als Nächstes tun.« Er wandte sich an Wito. »Meinst du, es war richtig, mit dem Menschenfürsten hierher zurückzukehren? Wir hätten noch in der Halle versuchen können, zu diesem Zauberer zu gelangen. Dann müssten wir jetzt nicht umständlich nach seinen Räumlichkeiten suchen.«
    Wito schüttelte den Kopf. »Wir werden nicht danach suchen.«
    »Was?«, fragten Skerna und Darnamur wie aus einem Mund.
    »Die Wirkung von Daugrulas Salbe schützt uns nicht mehr lange, so viel haben wir herausgefunden, und diese Nacht ist schon fast vorbei. Die Zeit reicht nicht. Selbst wenn wir Leuchmadans Herz finden und es diesem Zauberer stehlen können, so kommen wir damit nicht aus der Festung

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