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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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er begriff was sie meinte.
Sie hatten sich für den Weg entschieden, die Grenze würde sie nicht zurück
lassen, dass spürte er.
    „Nein, gibt es
nicht“, stellte er ruhig fest.
    „Auf auf, wir haben
drei lange Tage und Nächte vor uns. Ich höre die Rose schon förmlich nach uns
Schreien!“ Svenja gestattet sich ein Lächeln auf diese gespielt
optimistisch-motivierte Bemerkung hin.
    „Wollen wir es
hoffen“, meinte Alex grinsend und sie machten sich nebeneinander auf den Weg.
    Es war
beängstigend. Sie konnten nicht sehen was vor ihnen lag, falls da überhaupt
etwas war. Sie gingen schweigend. Jeder von ihnen hatte die Ohren gespitzt.
Einerseits hoffend etwas anderes zu hören, als den monotonen Klang ihrer Schritte
auf dem harten Boden und deren Echo, andererseits ängstlich vor einem Angriff
von ungewisser Seite. Nichts geschah, die Sonne brannte unerbittlich auf sie
nieder und ihre Nerven waren zum zerreißen gespannt.
    „Was ist das
für ein Teufelsort“, brach James schließlich die Stille. „Es ist fast Winter
und die Sonne brennt, als würde sie vorhaben sich noch heute zu verausgaben und
aufhören zu leuchten. Weit und breit ist keine Menschenseele.“
    „Das hier wird
nicht umsonst die Steinwüste genannt!“, mahnte Svenja leise.
    „Wehe dem
Armen der hier alleine durchreist“, ergänzte Alex gedankenverloren. „Ich würde
durchdrehen. Nur Steine und Himmel, so totenstill, nicht einmal das Summen
einer Biene oder der Gesang eines Vogels ist zu hören. Das ewige Glänzen dieser
verdammten Quarze blendet. Jetzt verstehe ich warum dieser Ort gemieden und aus
den meisten Karten gestrichen wurde.“
    „Ich gebe dir
ja nur höchst ungern Recht aber der Wald hat mir auch durchaus besser
gefallen.“Während sie sprach griff sie nach ihrem Wasserschlauch, doch bevor
sie ihn ansetzte um zu trinken blickte sie ihn zweifelnd an.
    „Wie viel habt
ihr noch?“, fragte sie mit sorgengefurchter Stirn.
    „Nicht mehr
viel. Wir haben zu viel beim Abstieg verschwendet. Wer hätte auch wissen
sollen, dass es hier nicht einen Tropfen Wasser gibt? Auf jeden Fall müssen wir
uns das gut einteilen.“
    „Wenn die Tage
hier nur nicht so heiß wären!“
    „Wir haben
keine andere Wahl. Wenn wir am Tage trinken müssen wir nachts eben darauf
verzichten.“ Sie nickte, setzte dann den Schlauch an und trank einen einzigen
kleinen Schluck, bevor sie ihren Wasservorrat wieder in dem Bündel verstaute
und sich das gesamte Paket wieder auf den Rücken schnallte. Staub wirbelte unter
ihren Füßen auf. Der Boden hatte sich verändert, statt des festen Steins liefen
sie nun auf festgestampftem trockenem Sand. Bei jedem Schritt wirbelten sie
etwas von dem feinen sandigen Staub auf, der binnen weniger Minuten wie ein
Parasit auf ihrer Kleidung festsaß.
    „Hübsch siehst
du aus“, griente James, als er sah, dass ihre Haare vom Staub ergraut waren und
ihr Gesicht rußig wirkte. Svenja zog eine Grimasse.
    „Das
Kompliment gebe ich gerne zurück.“ Sie schwiegen wieder.
    „Meint ihr wir
haben den richtigen Weg genommen?“
    Alex zuckte
mit den Achseln. „Wir sind von der Grenze aus immer geradeaus gelaufen. Das
heißt, dass wir immer Richtung Norden laufen müssten.“
    „Die Frage
ist, befindet sich Schloss Estrellanel im Norden. Vielleicht liegt es westlich
oder östlich der Steinwüste, vielleicht liegt es im Zentrum dieser Quarze und
wir laufen direkt daran vorbei ohne es zu sehen, vielleicht liegt es unter der
Quarzwüste und wir müssen eine verborgene Treppe in diesem Wirrwarr aus Nichts
finden.“ James runzelte auf diese Aussage hin selbst die Stirn. Wenn dem so
wäre, standen sie vor einem größeren Problem als gedacht.
    „Möglich wäre
es“, stimmte Alex zu.
    „Wir sollten
in regelmäßigen Abständen die Steine abklopfen und schauen ob irgendetwas passiert
oder es noch weitere Hinweise gibt. Vor allem auf die weißen sollten wir achten,
von denen scheint es hier ohnehin nicht so viele zu geben“, ergänzte James,
bevor sich das allgemeine Schweigen wieder ausbreitete.
    Alexanders
Gedanken kreisten. Erst jetzt verstand er wirklich, warum der Ort als Labyrinth
bezeichnet wurde. Es gab schließlich keine durchgehende Felsmauer, keine Wege
die in Sackgassen enden konnten. Man konnte überall hingehen, man musste nur um
die einzelnen Steine herum gehen, aber genau da lag das Problem. Die ganze Zeit
waren sie davon ausgegangen, nur geradeaus gehen zu müssen, aber wäre das nicht
etwas zu einfach? Es war in

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