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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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schließ lich übertönte das Klingeln in meinen Ohren sogar Max' Schläge.
    »Stures Biest. Hmmm, mal sehen, ob du jetzt immer noch stumm bleibst ...«
    Er zog ein Feuerzeug aus der Tasche, knipste es an und hielt mir die Flamme an den Arm. Mein ganzer Körper erbebte, wand sich vergeblich, ich ächzte und stöhnte. Nach Minuten voller unbeschreiblicher Schmerzen konnte ich mich nicht mehr be herrschen und schrie auf.
    Max lachte vergnügt. Nur am Rande merkte ich, wie ich mich übergab.
    »Das wird Justina wohl einen Finger kosten«, stellte er fest.
    »Was wird sie dank dir sonst noch einbüßen?«
    »Bring mich ruhig um, Bones wird dich trotzdem finden«, keuchte ich. Ich war schweißgebadet, der Schmerz in meinem Arm unvorstellbar. »Du wirst es bereuen, glaub mir.«
    Kalibos und Max prusteten los, als hätte ich ihnen einen Witz erzählt. »Wegen dir wird dieser Vampir keinen Krieg anzet teln.« Max grinste. »Der hat dich doch nur geheiratet, um un serem Meister eins auszuwischen.«
    Deshalb also fühlte sich Max so sicher? Er glaubte, seine neu en »Freunde« würden ihn beschützen und Bones hätte mich aus purem Trotz geheiratet?
    »Oh, Bones wird euch finden. Verlasst euch drauf.«
    Die Überzeugung in meiner Stimme brachte sie dazu, sich unsicher umzusehen.
    »Erbärmlich«, sagte Max schließlich. »Du versuchst, mir Angst einzujagen, damit ich dich am Leben lasse, aber das zieht nicht. Kalibos, geh trotzdem mal nach draußen und halte Wa che. Nur für den Fall, dass ihr Playboy ein bisschen früher vor beikommt.«
    »Ich durfte aber noch gar nicht mit ihr spielen«, maulte Ka libos; der Ausdruck in seinen Augen ließ mich unwillkürlich zusammenzucken.
    »Du kommst schon noch dazu«, fuhr Max ihn an. »Aber das Ding hier war meine Idee, also bin ich zuerst an der Reihe.«
    Kalibos grinste mich auf dem Weg zur Tür noch einmal an.
    »Bis gleich, Schätzchen.«
    Max erhob sich und schlenderte auf meine Mutter zu. Damit die Vorhangschlinge um ihren Hals sie nicht erwürgte, muss te sie fast auf Zehenspitzen balancieren. Der Stuhl unter ihr wackelte bedenklich auf seinen drei Beinen. Auch ihre Hände waren mit einem Stück Vorhang gefesselt, und Max inspizierte grinsend ihre Finger.
    »Welcher darf's denn sein, Justina? Mal sehen; das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen«, gurrte er und tippte auf den entsprechenden Finger. »Der hebt sie alle auf, der bringt sie nach Haus, und der Klitzekleine ...«
    Ich konzentrierte mich auf meine Chance. Kalibos war drau ßen, ich konnte es also riskieren. Das Nachdenken fiel mir den noch schwer. Ich war nicht zum ersten Mal vermöbelt worden und konnte einiges einstecken, aber diesmal waren meine Ver letzungen so schwer, dass die Ohnmacht immer näher rückte.
    Meine Mutter erwiderte meinen Blick ... und stieß dann den Stuhl unter sich weg.
    »Gottverfluchte Scheiße«, schimpfte Max und bewahrte sie mit einer Hand vor dem Sturz. »Was sollte das denn werden?«
    Den Augenblick seiner Unachtsamkeit nutzte ich, indem ich mich mit aller Kraft gegen die Messer in meinen Handgelenken stemmte. Ich konnte spüren, wie mein Fleisch zerriss. Als Max wieder bei mir war, hatte ich bereits eine Hand frei bekommen.

    »Was ist hier los, verdammt?«
    Er ließ meine Mutter los. Sie baumelte am Hals vom Trep pengeländer, die Füße ein gutes Stück über dem Boden, wäh rend ich meinen anderen Arm losriss, den rasenden Schmerz ignorierend, den ich mir dabei zufügte. Ich wollte mir eins der Messer schnappen, doch meine Handgelenke waren so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass ich nicht greifen konnte. Also kickte ich die Messer weg und ging unbewaffnet auf Max los, den ich mit einem energischen Kopfstoß zu Boden schickte. Ich brauche ja nur ein kleines bisschen von deinem Blut, dachte ich, während ich ihm die Zähne in den Leib schlug, dann bin ich wieder so weit in Ordnung, dass ich kämpfen kann.
    Plötzlicher Radau ließ mich abrupt zum Fenster sehen. Ich sah noch das Glas bersten ... dann spürte ich einen brennenden Schmerz am Hals, und alles wurde schwarz. Ich glaubte, Schreie zu hören, aber mit einem Mal schien alles so weit entfernt zu sein. Ich spürte auch nichts mehr. Was für eine Erleichterung, keine Schmerzen mehr zu haben.
    Eine Flüssigkeit, die meine Kehle hinunterrann, brachte mich wieder zu Bewusstsein. Ich versuchte sie auszuhusten, schaffte es aber nicht. Sie ergoss sich einfach immer weiter, sodass ich zum Schlucken gezwungen war. Wieder und

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