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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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musste ich sie nur noch dazu bringen, dich um einen Besuch zu bitten. Ich bin Belinda gro ßen Dank schuldig.«
    Belinda. So eine Scheiße, ich hatte dieses kulleräugige Flittchen doch tatsächlich unterschätzt. Jetzt war mir klar, was sie Kalibos auf dem Weg aus dem Restaurant zugeflüstert hatte.
    Was war außerhalb meiner Einheit nur Belinda bekannt gewe sen? Der genaue Zeitpunkt von Tates Verwandlung. Wenn ich tot war, hatte Belinda wohl gedacht, würde niemand mehr da hinterkommen, woher Max seine Informationen hatte. Selbst draufzugehen hatte allerdings nicht zu ihrem Plan gehört.
    Wieder überkam mich Benommenheit. Bestimmt hatte ich innere Blutungen, denn was auf den Boden tropfte, reichte nicht, um meinen Zustand zu erklären.
    »Du brauchst Belinda nicht mehr zu danken, Max, sie ist tot.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Schade drum. War ein nettes Mädchen.«
    »Max.«
    Mein Vater und ich drehten uns um. Meine Mutter hatte sich nicht gerührt. Langsam kullerten Tränen über ihre Wangen. Ich hatte sie noch nie weinen sehen.
    »Du willst doch eigentlich mich«, sagte sie mit heiserer Stim me. »Ich habe Catherine dazu erzogen, alle Vampire zu hassen.
    Das hier ist eine Angelegenheit zwischen dir und mir.«
    Die beiden Schusswunden hatten mich kaltgelassen, aber jetzt traten mir Tränen in die Augen. Da hatte ich immer ge glaubt, meine Mutter würde mich nicht lieben, und hier stand sie und wollte sich um meinetwillen dem Vampir opfern, den sie so fürchtete.
    Max warf ihr aus sengend grünen Augen einen Blick zu. »Oh, wir beide haben durchaus noch ein Hühnchen zu rupfen, Justi na. Weißt du, was für Scherereien ich als Vater einer Halbvam pirin hatte? Wildfremde haben mir nach dem Leben getrach tet! Bringe ich nur dich um, hilft mir das nicht weiter, wenn ich aber Cat umlege, mache ich mir Freunde. Eigentlich sollte Bones auch dran glauben, aber man nimmt, was man kriegt.«

    Ich wollte schon fragen, wer diese neuen Freunde sein sollten, da nahm Max eines seiner Messer und rammte es mir mit sol cher Gewalt ins Handgelenk, dass es glatt durchging und mich an den Boden nagelte. Ein zischendes Keuchen entfuhr mir, doch der Aufschrei, der zu hören war, kam von meiner Mutter.
    »Aufhören!«
    Max grinste und hielt die anderen Messer so, dass sie un erreichbar für mich waren. »Gut gemacht, Justina. Dank dir kann ich jetzt ein bisschen an ihr herumschnippeln.«
    Den ärgerlichen Seufzer, den Kalibos ausstieß, konnte ich so gar über meinen keuchenden Atem hinweg hören.
    »Das ist langweilig. Darf ich heute auch noch irgendwas Lus tiges machen?«
    Max griff sich das nächste Messer und warf meiner Mutter einen vielsagenden Blick zu, bevor er die Spitze an mein ande res Handgelenk hielt. »Na los, wehr dich. Dann habe ich einen Grund, dich die Todesqualen deiner Mutter mit ansehen zu las sen«, flüsterte er.
    Ich biss die Zähne zusammen und kämpfte nicht dagegen an, als er mich langsam aufspießte. Es tat noch mehr weh als beim ersten Mal. Das Stöhnen meiner Mutter klang, als hätte sie selbst Schmerzen.
    »Bitte«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme und streckte die Hand nach Max aus. »Bitte hör auf. Es ist meine Schuld, lass sie zufrieden!«
    »Wann erwartet dich dein Vampir-Playboy zurück?«, erkun digte sich Max, ohne ihr Beachtung zu schenken.
    Vom Stützpunkt bis zum Flughafen würde Bones zwanzig Minuten brauchen, bei seinem Fahrstil vielleicht auch weniger.
    Etwa eine weitere Viertelstunde würde es dauern, bis Annettes zahlreiche Gepäckstücke im Wagen verstaut und die beiden zu rückgefahren waren. Würde Bones mich anrufen, wenn er wie der im Stützpunkt war? Ich hatte mein Handy auf Vibrations alarm gestellt. Selbst wenn er anrief, würde ich es also nicht hö ren, weil es in meiner Handtasche war. Gott, womöglich würde es Stunden dauern, bis er sich fragte, wo ich abgeblieben war.
    »In drei Stunden«, antwortete ich mit möglichst gleichgül tigem Gesicht.
    Ein boshaftes Lächeln spielte um Max' Lippen. »Das heißt dann wohl eher in einer. Aber keine Sorge, ich werde die Zeit nutzen. Oh, und den nehme ich auch an mich.«
    Max zerrte mir den Verlobungsring vom Finger. Er hielt ihn ins Licht und grinste.
    »Hat bestimmt fünf Karat«, stellte er bewundernd fest. »Für den kriege ich leicht ein paar Millionen.«
    »Es ist ein Rubin«, fauchte ich. Ich konnte es kaum ertragen, meinen Verlobungsring in seinen Händen zu sehen.
    Max lachte. »Dummes Ding, ein Diamant ist das. Rote Dia

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