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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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feinen Nebel in der Luft hängen sah.
    »Es ging nie um Cat«, sagte Mencheres schließlich.
    »Wie bitte?« Jetzt war ich sauer. »Wenn einen jemand um bringen will, dann geht es meiner Meinung nach sehr wohl um einen.«
    Statt sich umzudrehen, starrte Mencheres stur geradeaus auf den Highway. »Da liegst du falsch, denn es kann durchaus sein, dass du für sie nur Mittel zum Zweck bist. Max und Kalibos ha ben geglaubt, Bones würde sich nicht viel aus dir machen, und sie könnten sich ihre Aktion daher leisten. Patra aber weiß, dass Bones dich liebt. So sehr, dass dein Tod ihn bis ins Mark treffen würde, wodurch er wiederum leichter zu töten wäre. Nur aus diesem Grund hat sie Max geholfen, denn an dir hat sie kein Interesse, Cat. Sie wollte dich nur ermorden lassen, um Bones zu treffen.«
    Bones stieß einen leisen Fluch aus, als es aus mir herausplatz te: »Aber warum? Was hat Bones ihr denn getan?«
    Bones machte ein grimmiges Gesicht. Ruß- und asche beschmiert wie er war, wirkte er äußerst gefährlich.
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, es ihr zu erklären, Urahn.«
    »Jeder beneidet mich um meine Sehergabe«, sagte Menche res bitter. »Du weißt nicht, wie es ist, dauernd gefragt zu wer den, warum ... Warum ich das Erdbeben nicht habe kommen sehen, oder den Tsunami oder den Vulkanausbruch oder den Flugzeugabsturz oder welches tragische Ereignis es auch war, das wieder einmal Todesopfer gefordert hat. Ich weiß selbst nicht, warum manches mir kristallklar vor Augen tritt, während anderes kaum und manches gar nicht zu sehen ist. Ich kann nur das ankündigen, was ich sicher weiß ... und dann abwarten, ob man mir überhaupt Gehör schenkt.«

    Ich stutzte. So aufgebracht hatte ich Mencheres noch nie er lebt. Seine sonst so aalglatte Fassade zeigte ernsthafte Risse, und er machte fast den Eindruck, als wollte er die Windschutzschei be einschlagen. Tick Tock warf ihm einen prüfenden Blick aus dem Augenwinkel zu. Bestimmt überlegte er sich, ob es nicht besser wäre, rechts ranzufahren.
    »Niemand gibt dir die Schuld an dem, was heute Abend ge schehen ist«, bemerkte Bones ruhig. »Aber du hast meine Frage noch immer nicht beantwortet.«
    Nein, hatte er nicht, aber er hatte sich gekonnt aus der Affä re gezogen. Scheiße, nach diesem Gefühlsausbruch konnte ich mich ja selbst kaum noch an die Frage erinnern. Ach ja, warum diese mächtig alte Tussi Bones umbringen wollte. Konzentrier dich, Cat!
    »Ich habe Patra schon vor vielen Jahren davor gewarnt, was passieren würde, wenn sie einen bestimmten Weg einschlägt.«
    Mencheres' Stimme war so leise, dass ich aufmerksam hinhören musste, um ihn zu verstehen. »Vor Jahrhunderten einmal hatte ich eine Vision, in der ein Mann eine Frau heiratete, die weder Mensch noch Vampir noch Ghul war, und die Klinge ebendie ses Mannes war es, durch die Patra zu Tode kam. Du siehst also, Bones ... als herauskam, dass Cat eine Halbvampirin ist und du sie damals bei Ian zur Frau genommen hast, wusste Patra, dass meine Vision Wirklichkeit geworden war. Und sie kann ihrem Schicksal nur entgehen, indem sie dich tötet.«
    »Du mieser Wichser .« Meine Stimme war ein wütendes Knurren. »Du hast gewusst, dass Patra alles daransetzen wür de, Bones zu töten, aber du hast ihn nicht gewarnt. Gar nichts hast du unternommen!«
    »Kätzchen, Streiten bringt uns nicht weiter«, warf Bones ein, aber auch er klang wenig erfreut. »Wir müssen zusammenhal ten, sonst spielen wir Patra nur in die Hände.«

    Die Richtigkeit seiner Worte drang sogar in den Teil meines Hirns vor, in dem nur ein Gedanke Platz hatte: Mach ihn alle!
    Mach ihn alle! Was sich auf den Vampir auf dem Beifahrersitz bezog.
    Mencheres schüttelte den Kopf. »Ich habe Bones seit der Nacht bei Ian bewachen lassen. Nur während eurer Einsätze für deinen Onkel nicht. Außerdem dachte ich, Patra würde auf hören, gegen mich zu intrigieren, wenn sie erst bemerkte, dass ich recht hatte. Aber nach dem Anschlag auf dich wusste ich, dass sie nicht mehr zu stoppen war. Und aus diesem Grund habe ich Bones kurz darauf das Bündnis angeboten. Glaubt ihr, ihr hättet sonst überhaupt eine Chance?«
    Harte Worte. Bones sah Mencheres aus unbewegten Augen an. »Ganz recht, für das, was sie meiner Frau angetan hat, werde ich Patra umbringen. Da kannst du mich noch so sehr anflehen, sie zu verschonen.«
    »Warum zum Teufel sollte er das tun?«, erkundigte ich mich verärgert. »Wie's aussieht, will sie ihm doch auch ans Leder, sonst

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