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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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hätte sie heute nicht sein Haus abgefackelt und gehofft, dass er mit draufgeht. Warum, oh Mächtiger, hast du sie ei gentlich nicht längst selbst ausgeschaltet? Wirst du allein nicht mit ihr fertig?«
    Mencheres schloss die Augen. Bones war es, der meine Frage beantwortete.
    »Du weißt immer noch nicht alles über Patra. Sie hat ihren Vampirnamen zu Ehren ihrer Mutter angenommen, die eine der berühmtesten ägyptischen Herrscherinnen war, und ihn nach ihrer Verwandlung nur abgekürzt. Patra ist die Tochter Kleopatras, und Mencheres will sie nicht umbringen ... weil sie seine Frau ist.«

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    Das Marquis war ein Swingerclub, in dem SM praktiziert wur de und Menschen in der Unterzahl waren. Um in dem lockeren Treiben nicht aufzufallen, machten Tate, Dave und ich auf Me nage à trois. Bones war auch irgendwo, aber ich hatte ihn noch nicht entdeckt. Mir fiel es schon schwer genug, meine Identi tät geheim zu halten, wenn ich nicht mit ihm Händchen hielt.
    Allerdings waren wir nicht wegen der ausgefallenen Vergnü gungen gekommen. Zwar befanden wir uns immer noch im Kriegszustand mit den Untoten, aber ich hatte trotzdem noch einen Job. Seit dem tödlichen Fiasko mit Belinda hatte Don noch keinen geeigneten Ersatz für mich als Lockvogel gefunden, und in diesem Club waren angeblich schon einige Sterbliche ver schwunden. Es fiel mir immer schwerer, meinen Job und mein kompliziertes Privatleben unter einen Hut zu bringen, aber die Arbeit konnte eben nicht warten. Nicht einmal für die zwei tausend Jahre alte Tochter Kleopatras.
    Ich konnte noch immer nicht so recht fassen, mit wem ich es da zu tun hatte, aber Bones meinte, es wäre ganz normal, dass Persönlichkeiten, an die man sich noch Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nach ihrer Zeit erinnerte, einen nachhaltigen Ein druck auf andere machten. So gesehen war es also auch nicht verwunderlich, dass einige historische Berühmtheiten - oder ihre Abkömmlinge, wie Patra - von Vampiren oder Ghulen ver wandelt worden waren. Mencheres aber hatte Patra nicht nur zur Vampirin gemacht, wenige Jahre nach ihrer Verwandlung hatte er sie auch zur Frau genommen. Praktisch eine Blitzhei rat verglichen mit der Werbungsphase anderer pulsloser Paare.
    Noch schlimmer war, dass er es nicht übers Herz brachte, seine getrennt lebende Frau zu töten, während sie ihm gegenüber of fensichtlich keine solchen Skrupel hatte.

    Ich hatte mich für das Marquis einem drastischen Umstyling unterzogen. In meinem Haar prangten breite schwarze Strähnen, und mein Outfit, wenn man es denn als solches bezeichnen konnte, wirkte, als wäre es einer Kreuzung aus Der letzte Tango in Paris und American Chopper entsprungen.
    Zwei schwarze kreisrunde Lederplacken, die, von dünnen Metallkettchen gehalten, meine Brüste bedeckten, waren alles, was ich von der Taille an aufwärts trug. Das Unterteil des En-sembles bestand aus einem Lederstring, an dessen Bund weitere Kettchen befestigt waren, die eine lächerliche Art Rock bildeten.
    Dazu trug ich lederbezogene Strapsstrümpfe mit Killernieten und massivsilberne Stilettos. Damit ich den Leuten besser in den Arsch treten konnte. Das schwarze Augen-Make-up hatte ich so dick aufgetragen, dass ich fast wie ein Waschbär aussah.
    Auch meine Arme waren in ein ganzes Gewirr von Ketten ver packt. Ich sehnte jetzt schon das Ende des Abends herbei.
    Dave und Tate waren ähnlich abscheulich gewandet. Viel schwarzes Leder, Ketten und Peitschen. Entweder hielten Dons Leute Outfits für wirklich jeden Anlass parat, oder ir gendjemand hatte einen ziemlich fragwürdigen Klamotten geschmack.
    Obwohl unsere Outfits fast nur aus Ketten bestanden, wur den wir an der Tür nach Waffen abgesucht. Wieder fielen nie mandem meine Silberschuhe auf. Es hatte sich als äußerst ef fektiv herausgestellt, eine Waffe in so offener Form zu tragen.
    Ich wurde zusammen mit Tate und Dave durchgewinkt, ohne dass irgendwer etwas merkte. Auf in den Kampf.
    Wir sahen uns im Innern des Ladens um. Selbst ich, die ich schon eine Menge gesehen hatte, musste stutzen, als ich das Treiben um mich herum sah.
    Paare führten einander an Halsbändern umher, als gingen sie mit dem Hund Gassi. Die meisten hatten eine Peitsche. Ich kam mir fast ein bisschen ausgeschlossen vor. Vor uns stritt sich ein Paar. Der Mann schlug seine Partnerin mit dem Handrücken so hart ins Gesicht, dass ihre Lippe aufplatzte. Gerade wollte ich einschreiten, da hörte ich sie verzückt aufstöhnen und darum bitten, noch einmal

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