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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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lachte, aber es klang wie ein müdes Seufzen. »Crispin, ihr geht's gut. Ich ziehe mich zurück. Wenn sie mir weiter Vorhal tungen macht, schwächt es sie vielleicht zu sehr.«
    Auch Spade war mit trocknenden Blutspuren bedeckt. Was hatte das zu bedeuten? Tate starrte mich an, seine Gegenwart war mir unangenehm. Er sollte mich so nicht sehen.
    Ian drängte sich an den anderen vorbei und klappte sein Han dy zu.
    »Ich habe ihm gesagt, dass es funktioniert hat, Crispin. Er meinte, ich soll ihn noch mal anrufen ...«
    »Jetzt reicht's mir aber«, rief ich. Zur Hölle mit Ians nüchter ner Sachlichkeit. »Ich hatte einen Alptraum, hier geht es nicht um einen Anschlag auf mein Leben, also macht, dass ihr raus kommt.«
    Ian warf mir einen mitleidigen Blick zu. »Anstand und Mo ral gehen ihr wirklich über alles. Wir sprechen uns, Crispin.«
    »Bis dann.«
    Endlich leerte sich das Zimmer. Als der Letzte die Tür zuge macht hatte, ließ ich mich endlich gehen und fing an zu zittern.
    »Gott, das war der schlimmste Alptraum, den ich je hatte.
    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, mir tut jetzt noch der Hals weh ...«
    Was er wirklich tat. Wie war das möglich?
    Bones erwiderte meinen Blick. »Kätzchen, das war nicht nur ein Traum. Es war ein Zauber, der dich in deinem eigenen Alb traum gefangen halten sollte. Dein Hals tut weh ... weil du im Traum noch einmal den Tag durchlebt hast, an dem Max dich in seiner Gewalt hatte. Und wärst du nicht aufgewacht, hätte der Zauber seinen Zweck erfüllt und dich getötet.«
    Alles an mir verspannte sich, während ich um Selbstbeherr schung rang. »Woher weißt du, dass es ein Zauber war?«
    »Im Schlaf hast du plötzlich angefangen zu schreien. Charles ist ins Zimmer gestürzt - er war schon im Bett gewesen, des halb war er nackt -, und wir haben versucht, dich aufzuwecken.
    Du hast dich gewehrt wie verrückt. Da wussten wir, dass es kein bloßer Alptraum war, und wenn ich mich konzentrierte, konn te ich deine Gedanken lesen und sehen, was du durchmachen musstest. Wir hatten alle keine Ahnung, was wir tun sollten.
    Ian hat Mencheres angerufen und ihm alles erzählt. Er wusste, was zu tun war.«
    »Wie lange hat es gedauert? Ein paar Minuten?«
    »Eine halbe Stunde ungefähr, obwohl es mir wie eine Ewig keit vorkam.«
    Eine halbe Stunde! »Du hast gesagt, Mencheres wusste, was zu tun war. Wie das?«
    »Weil Patra den Zauber bewirkt hat«, antwortete Bones mit leisem Zorn in der Stimme. »Hexerei ist bei uns verboten, aber Patra hat sie heimlich studiert. Der Zauber muss mit ihrem Blut besiegelt werden, also kann auch nur ihr Blut - oder das ihres Erschaffers - ihn wieder lösen. Mencheres war zu weit weg, um vorbeizukommen, da er aber sein Blut und seine Kraft mit mir geteilt hat, glaubte er, meins wäre vielleicht ausreichend. Und so war es auch.«
    Ich schauderte. Wenn ich das nächste Mal einschlief, würde ich vielleicht nicht wieder aufwachen. Getötet von meinen ei genen Erinnerungen. Was für eine miese Art zu sterben.
    »Patra kann also immer und überall einen solchen Zauber bewirken?«
    Bones' Lippen verhärteten sich zu einer dünnen Linie.
    »Nein. Nicht wenn sie tot ist.«
    Am Nachmittag rief ich bei drei Restaurants mit Lieferservice an. Schließlich hatte ich mehrere Vampire zu verköstigen. Die Lieferanten hatten keine Ahnung, dass eigentlich sie die Mahl zeit waren, nicht das Essen, das sie brachten. Sie verließen das Haus mit einem ordentlichen Trinkgeld und niedrigen Blutei senwerten. Rodney sorgte für sich und Dave.
    »... bevor wir einen Gegenangriff planen, müssen wir ein Mitglied aus Patras Sippe in unsere Gewalt bekommen«, sag te Ian während einer Gesprächspause. »Oder einen Überläufer finden, das wäre noch besser.«
    »Darin solltest du eigentlich Experte sein.«
    Die bissige Bemerkung kam von Don, und ich stutzte. Seit er erfahren hatte, wer Patra war, hatte er kaum etwas gesagt.
    »Schwachsinn.« Ian seufzte. »Sieh mal, Max hat bekommen, was er verlangt hat. Er wollte seinen Job und seine Sterblichkeit hinter sich lassen, und ich habe ihn verwandelt, weil ich immer Verwendung für clevere, skrupellose Burschen habe. Ende vom Lied.«
    Don warf Ian einen entrüsteten Blick zu. »Ende vom Lied?
    Weißt du, was Max getan hat, als ich herausgefunden hatte, dass er ein Vampir war, und ihn festnehmen wollte? Er hat un sere Eltern ermordet und mir ihre Leichen vor die Tür gelegt!
    Du hast ihn dazu in die Lage versetzt. Du hast ihm die Macht

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