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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Vampire wirklich nicht sein können.
    »Wo habt ihr Bones kennengelernt?«, erkundigte ich mich, um das Schweigen zu beenden, bevor Tate es tat.
    »Polen«, antwortete Zero.
    »Australien«, sagte Tick Tock.
    Ich war in beiden Ländern noch nie gewesen. Tates Bemer kung, ich würde Bones gar nicht richtig kennen, weil ich nur eines seiner zweihundertfünfzig Lebensjahre mit ihm geteilt hatte, hallte mir in den Ohren. Dann verdrängte ich den Ge danken. Ich weiß, was zählt, wies ich mich energisch zurecht.
    »Na, wie geht's dir und Gruftie?«, erkundigte sich Tate im Plauderton.
    »Gut.« Mein Tonfall war knapp.
    Tate blieb stehen und packte mich am Arm. »Wie lange willst du so tun, als wäre nichts passiert, Cat?«
    »Nicht!«, sagte ich an Tick Tock gewandt, der bereits das Messer aus der Gürtelscheide gezogen hatte. »Zurück, Jungs.
    Ich komme allein klar.«
    Zeros Fänge verschwanden wieder in seinem Kiefer, und nach einem weiteren strengen Blick steckte auch Tick Tock das Mes ser weg. Dann wandte ich mich an Tate, wobei ich ihm direkt in die Augen sah.
    »Es war ein Job, Tate. Die Dinge sind ein bisschen aus dem Ruder gelaufen, aber wir haben unsere Zielpersonen, und nur das zählt. Und bevor du unserer Freundschaft ernsthaft Scha den zufügst, möchte ich dich bitten aufzuhören, ständig etwas hineinzuinterpretieren, das nicht da ist.«
    »Ich weiß, was ich gefühlt habe«, sagte Tate schroff. »Rede dir ein, was du willst, Cat, aber eine Zeit lang hast du nicht ge spielt, und du kannst nicht behaupten, dass du mich da nur als Freund gesehen hast.«
    Die zunehmende Spannung zeigte mir, dass Bones in der Nähe war, bevor ich ein höhnisches Lachen hörte.
    »Genau wie erwartet«, schnaubte er am anderen Ende des Korridors. »Hab ich doch gleich gewusst, dass du wieder damit anfängst, sobald du mit ihr allein bist, aber du hast mächtig ei nen am Sträußchen, wenn du glaubst, du könntest dich jemals zwischen mich und meine Frau drängen.«
    Tate verschränkte die Arme vor der Brust. »Schon passiert.«
    Bones kam näher. Die prickelnde Energie im Raum verstärkte sich. Ian lehnte sich einfach an die Flurwand und lächelte, als würde er die Darbietung genießen. Zero und Tick Tock traten beiseite, bis nur noch ich zwischen Bones und Tate stand.
    »Was hast du vor?«, fragte ich leise.
    Bones zog die Brauen hoch. »Nichts, Schatz. Warum?«
    Weil du aussiehst, als wolltest du Tate den Kopf abreißen und damit Fußball spielen, gab ich ihm mit Gedanken zu verstehen.
    Und das werde ich nicht zulassen, auch wenn er sich aufführt wie ein Idiot.
    Mein Onkel kam aus seinem Büro, besah sich die im Flur auf gereihten Vampire und den trotzigen Tate und hüstelte.

    »Cat, Bones, schön, dass ihr wohlbehalten zurück seid. Wollt ihr euch nicht setzen? Ich wollte gerade eine Flasche Whiskey aufmachen.«
    Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich Don das letzte Mal hatte Alkohol trinken sehen, war aber froh für die Entschärfung der brenzligen Situation. Bones lächelte.
    »Ich könnte durchaus einen Schluck vertragen, alter Knabe.«
    Als wir eintraten, nahm ich Bones' Hand und verflocht unse re Finger, was auch gut so war, weil ich beinahe gestolpert wäre, als Bones sich an Tate wandte und sagte: »Du auch, Kumpel.«
    Wir marschierten also der Reihe nach in Dons Büro. Ich nahm auf der Couch Platz, Bones neben mir. Tate blieb stehen, seine Haltung war steif und unnahbar.
    Don musterte uns nacheinander und seufzte dann. »Warum habe ich das Gefühl, da draußen gerade in eine potenziell häss liche Szene reingeplatzt zu sein?«
    »Unwichtig. Sie haben sich geeinigt«, sagte ich zu Don und bedachte Tate mit einem wütenden Blick, der ihn wissen ließ, dass er gefälligst mitspielen sollte. »Die beiden haben eine Art vampirisches Wettpinkeln veranstaltet, aber das ist jetzt erle digt.«
    »Wie recht du doch hast, Süße.«
    Bones beugte sich zu mir und küsste mich leicht auf die Wan ge. Dann ließ er die Bombe platzen.
    »Ich kann jetzt die Gedanken Sterblicher lesen, Don. Daher kenne ich dein Dilemma, aber der Ausweg ist direkt vor dei ner Nase. Es ehrt dich, dass du dein Wissen noch nicht zu Geld gemacht hast, aber verzweifelte Zeiten erfordern verzweifelte Maßnamen, findest du nicht?«
    »Was?«, keuchte ich, gleichermaßen verwirrt über Bones'
    letzten Satz wie darüber, dass er Don von seinen neu erworbenen Fähigkeiten erzählte.

    Mein Onkel zuckte mit keiner Wimper. »Ich werde Brams nicht der

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