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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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einem Kratzer auf seiner Stirn in seine Augen. »Kivar hat sie mitgenommen.« Er deutete auf die zerbrochene Tür. »Da war ein toter Heiliger, im Stein begraben … Joseph.« Er hielt Simon am Ärmel fest, aber dann sank seine Hand herab. »Wir sind verloren.«
    »Nein.« Der Vampir schüttelte ihn erneut, weigerte sich, geduldig zu sein. »Sag mir, wie man ihn benutzt – den Kelch. Wenn ich ihn finde – wie benutze ich ihn, um Kivar zu vernichten?«
    »Kivar hat die Karte«, erklärte der Zauberer. »Er hat das Mädchen, das Blut des Beschützers …«
    »Sag es mir einfach!«
    »Ich weiß es nicht!« Er stemmte sich hoch. »Ich hatte immer angenommen, dass Ihr es irgendwie wissen würdet, wenn wir ihn fänden, dass irgendein Buch oder eine alte Inschrift es uns bis dahin verraten hätte oder es instinktiv geschähe … ich weiß es nicht.«
    »Wunderbar.« Als sich Simon in dem Durchgang nach einer besseren Waffe umsah, fand er einen groben Holzpfahl voller Spinnweben und Schmutz – die Waffe des Heiligen Joseph. »Vielleicht funktioniert das.«
    »Simon, wie wollt Ihr sie finden?« Der Zauberer scheuchte ihn ins Arbeitszimmer. »Wenn Kivar den Kelch erlangt, wird er mächtiger werden als jeder andere Dämon, ein Gott nach eigenem Recht. Wie wollt Ihr ihn vorher finden?«
    »Isabels Blut.« Er lächelte das Lächeln eines Wahnsinnigen. »Ich kann es riechen.«
    »Natürlich …« Der Zauberer lächelte. »Kommt, Krieger. Geht voran.«
    Isabel stolperte in der Dunkelheit, bemühte sich, auf den Füßen zu bleiben. Sie bezweifelte keinen Moment, dass Kivar sie den Rest des Weges schleifen würde, wenn sie stürzte und sich beide Beine bräche. Der Schein der Augen des Wesens warf ein schwaches Schimmern auf die feuchten Höhlenwände und glitzerte gelegentlich auf einer Spur irgendeines phosphoreszierenden Pulvers auf dem Boden.
    »Dein Freund, Orlando.« Sie überquerten die glitzernde Spur und tauchten in einen weiteren dunklen Tunnel ein. »Ganz wie er immer war, so schlau und so sehr im Irrtum.«
    Sie wollte antworten, aber sie war sich nicht sicher, ob sie die Kraft dazu hatte. Sie war noch erschöpft und schwach vom Blutverlust, den Simon ihr zugefügt hatte, bevor sie nach Charmot zurückkam. Nun blutete sie erneut, und der Schmerz an ihrem Handgelenk schwächte sie noch mehr. Ganz zu schweigen davon, dass sie von einem rasch zerfallenden Leichnam durch ein Labyrinth gezerrt wurde. Sie hätte am liebsten geschrien, bis sie tot umgefallen wäre. Aber Schreien würde sie – oder Charmot – nicht retten. »Simon wird Euch erwischen«, zwang sie sich zu sagen, als sie eine weitere scharfe Biegung nahmen. »Er wird Euch vernichten.«
    »Tatsächlich?« Er bog erneut um eine Kurve, so rasch, dass sie ihre freie Hand heben musste, um nicht gegen die Wand geschleudert zu werden, bevor er sie weiterzerrte. »Woher willst du wissen, dass er sich nicht selbst vernichtet hat?«
    Ein Bild von Simon, wie er enthauptet auf der Zugbrücke des Schlosses lag, während Malachi über ihm stand, zog vor ihrem geistigen Auge herauf, aber sie verdrängte es. »Das hat er nicht.« Sie zwang sich, stattdessen an ihre Mutter und ihren Wandteppich zu denken, ihre Vision der großen Taten, die ihr Kind vollbringen würde, um ihr Volk zu retten. Dieses Wesen, dieser Kivar … er war der Wolf. »Ich würde es wissen.«
    Der Vampir lachte. »Vielleicht.«
    Sie nahmen eine weitere, sanftere Biegung, und nun fiel der Boden steil vor ihnen ab, führte sie in einer endlos scheinenden Spirale abwärts. Kivar murmelte in seiner uralten Sprache etwas und ging noch rascher voran.
    Simon spürte, wie der Geruch seiner Liebsten in der Kälte deutlicher und süßer wurde. Er bemerkte in seinem Eifer, sie einzuholen, zunächst nicht, dass der Boden steil abfiel, bis es fast zu spät war. Er stolperte, den Pfahl vor sich ausgestreckt, und Orlando sprang an ihm vorbei, packte ihn und stieß ihn beiseite, unmittelbar bevor Simon sich selbst pfählen konnte. »Danke«, murmelte der Vampir zitternd und schlug seinem Freund auf die Schulter, bevor er sich wieder aufrappelte.
    Isabel hörte von irgendwo weit hinter und über ihnen ein Scharren, nicht lauter als eine Ratte in einer Mauer, und sie lächelte. Simon kam. Er würde sie finden. Dann lachte Kivar, ein verbittertes, kleines Kichern, und ihre Hoffnung verflog. »Er ist nicht gerade leichtfüßig, oder?«, und ein Lächeln war auch in seiner Stimme hörbar. »Komm schon, Kleine.«
    »Simon, sei

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