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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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löste ihren Griff, aber ihr Blick hielt ihn noch immer fest. »Wenn Ihr mich jetzt verlasst, verlasst Ihr mich für immer.«
    Einen entsetzlichen Augenblick lang glaubte sie, er hätte genau das vor. Er ließ sie los und wandte das Gesicht ab. Aber gerade als ihr Tränen in die Augen stiegen, gerade als sie sich selbst abwenden wollte, packte er sie und küsste sie erneut.
    Simon küsste sie fest, seine Entschlossenheit und seine Vernunft verglühten. Sie machte ihn besessen. Er konnte sie nicht loslassen. Er stieß sie an den schweren Tisch zurück, wollte sie noch immer verletzen, sie dafür bestrafen, dass sie so vollständig über ihn gekommen war, und verdammte sie für ihre Arglosigkeit. Er küsste ihre Mundwinkel, ihr Kinn, ihre Kehle, und ihr leiser Wonneseufzer trieb ihn weiter an. Sie wollte ihn. Sie wandte ihr Gesicht seinem Kuss entgegen, ihre Arme kraftlos an den Seiten, und als er sie auf den Tisch hob, streckte sie die Arme nach ihm aus, fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. Sie kannte ihn nicht als Vampir, als den Dämon im Dunkeln, der er so lange für so viele andere gewesen war, sondern als Simon, den Mensch, der er gewesen war, und sie wollte ihn, streckte sich nach ihm aus, schmolz bei seinem Kuss dahin. Sein Zorn löste sich in Verlangen auf, ein Verlangen, das süßer war als jeglicher Hunger nach Blut. Als er sich zurückzog, blickten ihre grünen Augen in seine hinauf, angstfrei und liebevoll, und er lächelte und liebkoste ihre Wange. »Wie könnte ich dich verlassen?«
    Er küsste sie erneut, ihre Gesichter waren nun auf gleicher Höhe, und sie schlang die Arme um seinen Hals, legte ein Bein um ihn, machte ihn verrückt. Wie konnte sie real sein, diese wilde, junge Seele in seinen Armen, in einem Moment so vernünftig und kalt und im nächsten Moment so fiebernd und schamlos? Seine Hände bewegten sich an ihren Seiten auf und ab, während seine Lippen zu ihrer Kehle wanderten und die Hitze ihres weichen Fleisches ihn ebenso verrückt machte wie der Geschmack ihrer Haut. Niemand sonst hatte sie je berührt, dachte er, während er sie liebkoste. Kein anderer Mann hatte jemals ihre Küsse geschmeckt oder sie nahe an sich gepresst und gespürt, wie sie nachgab. Ihre Leidenschaft gehörte ihm allein, ohne eine Spur von Berechnung, ohne Vortäuschung mädchenhafter Verachtung. Wenn sie ihn verachtete, würde er es erkennen. Wenn sie ihn küsste, war es echt.
    »Isabel«, murmelte er und küsste ihr Kinn, und sie erschauderte, liebte den Klang ihres Namens in seinem Mund und das Verlangen, das sie in seiner Stimme hörte. Er schob ihren Rock ihre Oberschenkel hinauf, und sie zitterte, fühlte sich köstlich verrucht. Sie waren allein im Schloss, bis auf Brautus, der schlief, und Orlando, der die Katakomben nicht verlassen würde. Niemand würde kommen, um sie zu stören oder nachzusehen, was sie taten. Niemand würde hereinstürmen, um sie zu retten. Dieses eine Mal in ihrem Leben war sie frei.
    Seine Hände strichen ihre Beine hinauf, drängten sie in eine ungelenke Haltung mit gebeugten Knien, damit er die Rückseite ihrer Oberschenkel liebkosen konnte, und sie atmete scharf ein, erschrocken und freudig erregt zugleich. Sie fühlte sich benommen, trunken von einem so intensiven Verlangen, das sie kaum glauben ließ, dass es real war. Sie hatte sich schon Küsse vorgestellt, bevor Simon nach Charmot gekommen war. Sie hatte sich ihr Ehebett vorzustellen versucht, hatte versucht, aus den Schrecknissen und Romanzen, von denen man ihr erzählt hatte, eine Ahnung dessen zu bekommen, wie es wohl wäre. Aber solch eine Leidenschaft, wie sie sie in Simons Armen empfand, hätte sie sich niemals erträumen können. Nichts war so, wie sie es erwartet hatte. Alles war besser, fremd und neu. Er beugte sich über sie, trat zwischen ihre erhobenen Knie, und sie streckte erneut die Arme nach ihm aus, zog sein Gesicht zu ihrem hinab, um ihn zu küssen.
    Simon spürte ihren Puls in ihren Lippen und hörte das Pochen ihres Herzens. Süßes Blut durchströmte sie, erwärmte ihre Haut. Er konnte es auf ihrer Zunge schmecken, die ihn lockte zu töten. Aber ihr Blut könnte niemals genügen. Er brach den Kuss ab. Ihre Lippen teilten sich mit lebendigem Atmen, als er sich erneut herabbeugte und sie wieder küsste. Er drängte sie tiefer auf den Tisch, liebkoste die Wölbung ihres Oberschenkels, weiche Haut über kräftigen Muskeln. Sie richtete sich auf, um ihn zu küssen, schlang ihre Arme um seine Schultern, presste

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