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Gefaelschtes Gedaechtnis

Titel: Gefaelschtes Gedaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John F. Case
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Kies. Sie sprang auf, rannte zum Fenster, schob einen Finger zwischen die Jalousielamellen und spähte nach draußen in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
    Ein Stückchen die Straße hinauf ertönten Schritte auf dem. Kiesweg. Das Klappen einer Autotür. Und ein Motor, der dröhnend zum Leben erwachte. Sie spähte angestrengt hinaus in das wässrige Mondlicht und sah kurz Metall aufleuchten, als ein Wagen um die Ecke einer Seitenstraße bog und verschwand.
    »Haben Sie was gehört?«
    Sie fuhr herum wie ein Derwisch und sah verblüfft Duran in der offenen Tür stehen. Er war barfuß und sah verschlafen aus, war aber ansonsten vollständig angezogen.
    »Irgendjemand war hier«, sagte sie.
    »Im Haus?«
    »Im Keller«, erklärte sie. »Und dann im Haus. Ich glaube, er hatte es auf den Computer abgesehen.«
    Duran nickte.
    »Und?«
    »Was?«
    »Hat er ihn gekriegt?« Was war bloß los mit ihm?
    »Ich weiß nicht. Ich geh mal nachsehen.«
    Dann grinste er sie irgendwie dümmlich an. Ach du Schande, dachte sie, ich hab ja nur Unterwäsche an. Sie zog sich rasch Jeans und Pullover über. »Der Computer ist noch da, wo er war — auf dem Tisch!«, rief Duran.
    Als sie das Wohnzimmer betrat, sah sie, dass alles im Haus genau so war, wie sie es hinterlassen hatte, als sie ins Bett ging. Nichts schien bewegt oder verändert worden zu sein. Sie trat ans Fenster. Der Wagen stand auf seinem Parkplatz, wie immer. »Vielleicht hab ich mich vertan«, sagte sie.
    »Das glaub ich nicht«, widersprach er. »Ich hab auch was gehört.« »Ich hab gedacht, es wäre im Keller, aber ... jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.«
    Sie sahen erneut in allen Zimmern nach, aber es war nichts verrückt worden. Schließlich zog Duran sich Schuhe an und griff nach seiner Jacke. Gemeinsam gingen sie nach draußen und ums Haus herum zu der Metalltür, die in den Keller führte. »Wir können wenigstens mal nachsehen«, sagte er und öffnete die Tür.
    »Das war das Geräusch!«, flüsterte sie, als die Tür in den Angeln quietschte. »Das hab ich gehört.«
    Sie folgte ihm die Treppe hinab in die Dunkelheit. Unten angekommen, machte er ein paar Schritte vorwärts, die Arme ausgestreckt, und tastete nach der Lampenkordel, die von der Decke hing. Als er sie gefunden hatte, schaltete er das Licht an und sah sich um.
    An einer Wand standen zusammengeklappte Verandastühle. An der anderen hingen Taue und Gartengeräte sowie ein paar angeschimmelte Schwimmwesten und Spielzeug für den Strand. Nach vorne hin öffnete sich eine finster aussehende Höhlung, die sich unter der Vorderveranda erstreckte.
    »Ich sehe nichts«, sagte er.
    »Ich auch nicht.« Sie gingen an dem Heizkessel und an dem Warmwasserbereiter vorbei. Die Decke war so niedrig, dass Duran sich bücken musste und Spinnweben in seinen Haaren hängen blieben. Als Duran in die Höhlung unter der Veranda spähte, legte er plötzlich den Kopf schief und griff nach ihrem Arm.
    »Was ist?«
    »Riecht das hier nicht nach Gas?«
    »Meine Nase ist verstopft«, sagte sie. »Von dem vielen Staub in Nikkis Wohnung.«
    Duran brummte. »Ich glaube, ich rieche Gas«, sagte er. Und wenige Sekunden später: »Das ist Gas.«
    »Kommen Sie, wir rufen die Agentur an«, schlug sie vor und wandte sich zur Tür. »Gas macht mir Angst. Das muss repariert werden.«
    Vor Ungeduld zog sie heftig an der Lampenkordel und wollte die Treppe hinauf.
    »He«, rief Duran. »Warten Sie! Ich seh ja gar nichts mehr.«
    Sie entschuldigte sich mit einem nervösen Kichern. »Ich hab gedacht, Sie wären direkt hinter mir.« Sie drehte sich um, wedelte mit dem Arm durch die Luft, um die Kordel zu erwischen. Schon erstaunlich, wie schwer diese Dinger zu fassen waren. Dann hatte sie sie gefunden und zog daran.
    Er stand da und hatte die Augen nachdenklich zusammengekniffen, als müsste er gleich niesen. »Moment mal«, sagte er mit plötzlich leiser und eindringlicher Stimme. »Machen Sie noch mal aus.«
    »Wieso?«
    »Machen Sie das Licht aus!«
    Sie tat es, hielt die Kordel aber diesmal vorsorglich fest.
    »Seltsam«, sagte Duran, und seine Stimme klang laut in der Dunkelheit. »Da hinten, in der Höhlung ... da ist so eine Art ... Schimmer. Machen Sie wieder an.«
    Sie tat es und durchquerte dann den Keller bis zu der Stelle, wo er stand. Fr ging in die Hocke, stützte sich an einem Betonpfeiler ab und blickte in die Höhlung hinein. Ihre Augen folgten seinem Blick.
    Und dann sah sie, was er sah: Eine Votivkerze, die in

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