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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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vor, ihre Akte noch einmal zu prüfen und tiefer in ihrer Vergangenheit zu graben. Er würde herausfinden, was sie so verletzt hatte. Für den Augenblick behielt er allerdings bewusst einen leichten Ton bei. „Ich vermute, Buchhaltung ist nicht gerade Ihre Lieblingsbeschäftigung?“
    „Wie schon gesagt, ab und zu brauche ich dann eine Stärkung.“ Sie sah ihn fest an. „Das ist übrigens auch der Fall, wenn ich mit Ihnen zu tun habe.“
    „Ein paar solche Leute kenne ich auch.“
    „Es gibt tatsächlich Leute, die Sie zum Trinken bringen, Arnaud?“ Seine Bemerkung hatte sie abgelenkt, ihr Gesichtsausdruck wurde entspannter. Außerdem lehnte sie sich etwas zurück, sodass sie sich auf dem schmalen Sofa beinah berührten. „Das klingt ja, als hätten diese Menschen und ich etwas gemeinsam.“
    „Es handelt sich um meine Schwester, und sie ist Ihnen in gewisser Weise wirklich ähnlich.“
    „MacKenzie?“
    Er schüttelte den Kopf. „MacKenzie ist meine Halbschwester. Wir haben denselben Vater, aber verschiedene Mütter. Sie bringt mich dazu zu trinken, allerdings aus anderen Gründen. Außerdem würde ich ihretwegen ganz bestimmt keinen guten Single Malt verschwenden. Nein, ich spreche von meiner richtigen Schwester Ana und ihrem Ehemann.“ Er trank einen Schluck. „Oder vielleicht sollte ich lieber sagen, seine Hoheit, Prinz Leonard Montgomery von Verdonia.“
    Rosalyn nippte an ihrem Whisky. „Da kann ich mir keine Parallelen vorstellen.“
    Lächelnd streckte er die Beine aus. Seine Schwester war eine temperamentvolle rothaarige Schönheit, während sein Schwager einer der ehrenwertesten und fürsorglichsten Männer war, die Joc je kennengelernt hatte. Leonard hatte sich anfänglich mit seiner Schwester verlobt, um ihren Ruf zu schützen. Für sie wollte er sogar seinen Anspruch auf den Thron von Verdonia aufgeben.
    „Meine Schwester ist Ihnen ähnlich, denn sie ist direkt, bodenständig, fürsorglich – und sie genießt es, mir ab und zu das Fell über die Ohren zu ziehen, wenn ihr danach ist. Wir hatten schon einige interessante Zwischenfälle.“
    „Was denn, ich dachte, Ihr Fell ist viel zu dick.“ Sie drehte sich ein wenig, um ihn anzusehen. Dabei fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht, und Joc hätte Rosalyn in diesem Augenblick am liebsten an sich gezogen und geküsst. „Vielleicht sollte ich sie mal anrufen und mir Rat holen.“
    „Ich finde, Sie kommen sehr gut allein zurecht.“
    Die Haarsträhne hing ihr immer noch ins Gesicht. Unwillkürlich streckte er die Hand aus und strich die rötlichen weichen Wellen beiseite. Dabei berührten seine Fingerspitzen kaum Rosalyns Wange. Und trotzdem löste die plötzliche Nähe in ihm eine heftige Reaktion aus. Hitze durchströmte ihn, er fühlte sich, als wäre er in das wenige Meter entfernt prasselnde Kaminfeuer gefallen.
    Rosalyn hielt kurz den Atem an, dadurch verriet sie, dass sie ebenfalls erregt war. Erschrocken blickte sie ihn an. Offenbar verwirrte er sie. Joc merkte, wie sie erschauerte. Der Blick ihrer Augen verdunkelte sich, und ihr Mund – dieser volle sinnliche Mund – zitterte auf eine Weise, die in Joc die nahezu unerträgliche Sehnsucht weckte, diese rothaarige Schönheit zu küssen.
    Nur eine einzige, gedankenlose Berührung. Hätte Rosalyn nicht so wundervoll rotes Haar und herrliche blaue Augen, wäre nichts geschehen. Aber so – eine harmlose Geste genügte, um ihn völlig aus der Fassung zu bringen. Wären sie irgendwo anders gewesen, hätte er sie jetzt auf den Boden gezogen und sie genommen, ohne an die Folgen zu denken.
    Was war nur an dieser Frau, dass sie in ihm die primitivsten Instinkte weckte? Er war immer stolz auf seine Selbstbeherrschung, seine angeborene Intelligenz und die Fähigkeit gewesen, den Überblick zu behalten. Dadurch hatte er immer bekommen, was er wollte. Wie war es möglich, das alles durch eine einzige Berührung zu verlieren? In seinen vierunddreißig Jahren hatte er nichts Vergleichbares erlebt, bei keiner einzigen Frau, mit der er ins Bett gegangen war.
    Er trank den Whisky aus und musterte Rosalyn dann. „Wir sind in Schwierigkeiten. Das ist Ihnen doch auch klar, oder?“
    Natürlich wusste sie, was er meinte. Mit dieser einen Berührung hatte Joc in ihr eine starke, eine überwältigende Erregung ausgelöst. Eine Glut des Verlangens war von ihrer Wange durch ihren ganzen Körper geflossen. Und jetzt bekam Rosalyn fast nicht mit, was er zu ihr sagte. Verflixt. Sie steckten in großen

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