Gefahr auf High Heels (German Edition)
Er machte sich eine Notiz.
»Was ist mit dem Ehemann?«, fragte Dana.
»Ramirez?« Marco legte den Kopf schief. »Du meinst, er hätte lieber Nelken?«
Dana rollte mit den Augen. »Nein, Gigis Ehemann. In der Sendung Law & Order ist der Ehemann immer der Erste, der in Verdacht gerät.«
»Du weißt ja, dass das nur Fiktion ist, oder?«, fragte ich sie.
»Möglicherweise hat sie trotzdem recht«, kam Unterstützung von Marco. »Ich würde zuerst den Ehemann unter die Lupe nehmen. Die Ehe macht die Leute verrückt. Ich meine, wenn man so viel Zeit mit jemandem verbringt, dann will man ihn vielleicht zwangsläufig irgendwann umbringen.«
Dana warf mir einen wachsamen Blick zu und streckte dann den Fuß aus, um Marco einen Tritt gegen das Schienbein zu verpassen, als er vorbeirollte.
»Au!« Er sah mich an. »Oh.« Marcos Gesicht lief rot an. »Oh, richtig, na ja, deine Ehe meinte ich natürlich nicht, Maddie.«
»Hm hm. Klar. Danke.«
»Zurück zu Gigi«, sagte Dana und räusperte sich laut. »Wissen wir denn, ob sie verheiratet war?«
Ich zuckte die Achseln. Abgesehen davon, dass sie das Wort »schlicht« nicht kannte, wusste ich nur wenig über Gigi.
»Überlasst das mal mir, Schätzeleins.« Marco rollte um den Tisch herum zu dem schmalen schwarzen Computer, der darauf stand. Er öffnete Google und gab den Namen »Gigi Van Doren« ein.
Während Marco durch die Seiten mit den Treffern scrollte, erfuhren wir, dass Gigi im Alumni-Komitee der UCLA war, eine Onlinepetition zur Rettung der Eisbären unterschrieben hatte und eine Tante mit Namen Eloise hatte, die kürzlich in Poughkeepsie an Lungenkrebs gestorben war. Doch erst als Marco auf die Webseite des L. A. Informer ging, knackten wir den Jackpot.
Im letzten Juli hatte es ein Artikel über Gigis Trennung von ihrem Mann auf die Titelseite geschafft. Der Reporter hatte es sich nicht nehmen lassen, grausamerweise auf die Ironie hinzuweisen, dass Beverly Hills’ gefragteste Hochzeitsplanerin nicht in der Lage war, ihre eigene Ehe aufrechtzuerhalten.
»So viel zu der Ehemann-Theorie«, sagte Marco.
»Na ja, ein Exmann ist sogar noch besser als ein Ehemann. Unterhaltszahlungen sind ein sehr guter Grund, jemandem den Tod zu wünschen«, gab Dana zu bedenken.
»Nennen sie seinen Namen?«, fragte ich.
Marco scrollte weiter. »Seth Summerville. Hier steht, er sei Immobilienentwickler.« Er öffnete ein neues Fenster mit den Gelben Seiten und gab den Namen in die Suchmaschine ein. Eine Seite mit Summervilles poppte auf, unter denen alles von Reinigungen bis Anwaltskanzleien war. Marco scrollte, bis er auf Summerville Development in Downtown stieß. Er klickte auf den Link und druckte die Adresse auf einem gigantischen Drucker aus, der unter einer Jukebox aus Styropor versteckt war.
»Perfekt, dann wollen wir dem Ex-Mr Gigi Van Doren mal einen Besuch abstatten«, sagte Dana und klatschte in die Hände. Und verstreute wieder ein paar Federn.
»Äh, vielleicht solltest du dich erst einmal umziehen, Daisy Duck.«
Dana sah an sich herunter. »Oh. Stimmt. Gut, wir machen kurz halt bei mir zu Hause, ja?«
»Auf jeden Fall.«
»Ruft mich sofort an, wenn ihr etwas erfahrt!«, rief uns Marco nach.
Eine halbe Stunde später hatte Dana den Geflügellook ab- und einen Ledermini und Ankle Boots angelegt und sah wieder aus wie ein Mensch. Von ihrer Maisonettewohnung in Studio City nahm ich die 101 nach Süden in die Innenstadt und schlängelte mich dann durch den Verkehr auf der Figueroa bis zu der Adresse, die auf Marcos Ausdruck stand, ein hohes Gebäude aus Chrom und Glas, das im Nachmittagslicht schimmerte, als wollte es sagen, es wäre sehr viel bedeutender als die anderen Bürohäuser, die sich den wenigen Platz im Zentrum der Macht von Downtown streitig machten.
Ich fuhr um das Gebäude herum, parkte den kleinen roten Jeep in der Garage am Ende des Blocks und befestigte die Lenkradkralle. Auf dem Weg zum Summerville-Gebäude (ja, er besaß das ganze Gebäude) kamen Dana und ich an zwei Starbucks (denn Gott bewahre, dass man die Straße überqueren musste) und einem Jamba Juice vorbei.
»Wow, ich hoffe, sie hatte einen guten Ehevertrag«, sagte Dana, als wir durch die Glastüren in die weitläufige, klimatisierte Lobby traten. »Der Typ ist stinkreich.«
»Ach nee.« Doch aus Gigis Designerschuhen und ihrem zurechtgeschnibbelten und gestrafften Aussehen schloss ich, dass sie selbst auch nicht schlecht dagestanden hatte.
»Wie ist es mit euch, Mads?«, fragte
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