Gefahr auf High Heels (German Edition)
Büchertasche und schenkte Felix noch ein süßes Studentinnenlächeln, bevor sie die Red-Bull-Dose in den Mülleimer warf und aufstand.
»Bye, Maddie«, sagte sie, doch mir war nicht entgangen, dass sie Felix nicht aus den Augen gelassen hatte, seitdem er das Wort »hacken« gesagt hatte. Anscheinend war das eine Fertigkeit, die man ernsthaften Journalistenstudenten an der UCLA nicht beibrachte. »Bis später, Felix«, sagte sie und hüpfte förmlich davon.
Armes Mädel. Sie hatte keine Ahnung, auf was sie sich da eingelassen hatte.
Ich stieß Felix, der ihr nachsah, in die Seite.
»Ich glaube, du sabberst.«
Er erwiderte nichts, ganz gebannt vom Schwung ihrer runden kleinen Hüften in den engen Jeans.
»Du weißt aber, dass sie höchstens zwanzig ist, oder?«
Felix riss (mit Mühe) den Blick von Allies Hintern los. »Und?«
»Und sie ist viel zu jung für dich.«
Er grinste. »Höre ich da einen Hauch von Eifersucht in deiner Stimme?«
»Nein!«, sagte ich. Ein bisschen lauter als beabsichtigt, fiel mir auf, als eine Gruppe Tauben aufflatterte. »Nein«, sagte ich noch mal mit normaler Lautstärke. »Ich weise dich nur darauf hin, wie lächerlich es wäre, wenn du dich mit jemandem einlässt, der so viel jünger ist als du.«
»Ich nehme deinen Hinweis zur Kenntnis«, sagte er. Aber ich ertappte ihn, wie er wieder auf Allies Po starrte, als sie um die Ecke des Studentenzentrums ging.
Ich verdrehte die Augen.
»Hör mal«, sagte ich nach einem Blick auf die Uhr. »Ich habe eine Verabredung mit Dana. Wegen der Hochzeit«, fügte ich hinzu.
»Ah.« Er räusperte sich und wandte schnell den Blick ab. »Na dann … dann gehe ich mal. Ich habe heute meine Pflicht als Bräutigam getan.«
»Wie süß. Lass es mich wissen, wenn du etwas von der Telefongesellschaft erfährst.«
Felix legte den Kopf zur Seite. »Heißt das, wir arbeiten wieder zusammen?«
Ich biss mir auf die Unterlippe. So gern ich Nein gesagt hätte, dieses Mal war ich jedoch diejenige, die ihn brauchte. Widerstrebend formte ich mit den Lippen das Wort »Ja«.
In seinen Wangen erschienen zwei Grübchen. »Ich wusste, dass du es dir anders überlegen würdest.« Er richtete sein Megawattlächeln auf mich.
Ich versuchte, meine widerstreitenden Gefühle zu ignorieren und wandte mich von ihm ab. »Ruf mich an«, rief ich zurück, als ich zum Parkplatz ging.
Er nickte, doch folgte er mir nicht. Stattdessen steckte er die Hände in die Hosentaschen und schlenderte in die Richtung, in die Allie verschwunden war.
Irgendetwas nagte an mir, ein Gefühl, das ich nicht identifizieren konnte. Ich sagte mir, es sei der Ärger darüber, zusehen zu müssen, wie er sich für jemanden zum Affen machte, der glaubte, Pong wäre ein Saufspiel.
Eins jedenfalls war klar.
Eifersucht war es nicht. Auf keinen Fall.
Ich nahm die 405 nach Süden, und fünfzehn Minuten im nachmittäglichen Verkehr später hielt ich vor der Adresse, die Dana mir gegeben hatte.
Und staunte nicht schlecht.
Es war eine kleine Ladenreihe in einem dieser brandneuen Einzelhandelskomplexe, in dem alle Geschäfte gleich aussahen. An einem Ende befand sich ein Pier One, am anderen Payless Shoes und Trader Joe’s. Und dazwischen Happily Ever After Animals, in dessen Schaufenster ein Schild Hundehalsbänder mit Ringkissen für den vierbeinigen Trauzeugen anpries.
Mein erster Impuls war weiterzufahren. Schnell. Meine Hand schwebte über der Kupplung.
Aber ich kannte Dana und Marco: Wenn ich jetzt nicht da hineinging und versuchte, dem Einhalt zu gebieten, was sie sich wieder Hirnverbranntes ausgedacht hatten, um meinen »besonderen Tag« unvergesslich zu machen, saß ich am Ende auf meiner romantisch-paradiesischen Hochzeit noch mit einem Tukan da.
Wie schaffte ich es nur, dass ich immer wieder in solche Situationen geriet?
Ich fand einen Parkplatz vor der Tür, befestigte die Lenkradkralle und holte tief Luft, um mich zu wappnen.
Ein Glöckchen klingelte, als ich eintrat und mich umsah.
In den Regalen lagen winzige Smokings und weiße Kleidchen für Tiere verschiedenster Formen, Größen und Arten. Daneben dazu passende Zylinder und Brautschleier mit Gummibändern und Ohrlöchern. Leinen aus Seide, Halsbänder und Fliegen in leuchtenden Farben hingen an den Wänden, zusammen mit Tüten mit umweltfreundlichem Vogelfutter in kleinen Bechern in Form kleiner Hochzeitsglocken. Irgendwo im Hintergrund hörte ich einen Vogel kreischen, und in der Luft hing der leichte Geruch von Tierkot,
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