Gefahr auf High Heels (German Edition)
sie das letzte Mal gesehen?«, fragte ich.
Er seufzte, und seine Augen wurden wässrig, bevor er den Blick erneut senkte. »Letzte Woche. Wir sind essen gegangen.«
»Und seitdem nicht mehr?« Beinahe hätte ich ihn gefragt, ob er derjenige war, mit dem sie am Samstag die geheimnisvolle Verabredung gehabt hatte.
Er schüttelte den Kopf, dass die schwarzen Locken um seine Ohren hüpften. »Letzte Woche hatten wir einen Gig. Auf irgend so ’ner Spendenveranstaltung in … äh … He!«, rief er über die Schulter seinen Bandkollegen zu. »Wo waren wir noch mal letzte Woche?«
»Topeka, Mann«, antwortete der Gitarrist, in dessen Arm ein Rotschopf lag.
»Ach ja, richtig. Topeka. Für die dortige Bibliothek. Die Leute in Kansas sind echt cool drauf.«
Damit schied er als Verdächtiger wohl ebenfalls aus. Topeka war weit weg von Beverly Hills. »Wann seid ihr zurückgekommen?«, fragte ich mit einem letzten Fünkchen Hoffnung.
»Gestern Abend? Vorgestern Abend? Keine Ahnung. Es ist alles ein bisschen verschwommen, wenn du verstehst, was ich meine.«
Und ich wusste auch warum, wenn ich mir so ansah, wie viele leere Flaschen hier herumlagen.
»Wie lief es denn so zwischen dir und Gigi?«, fragte ich.
Er riss den Kopf hoch. »Warum? Was hat sie dir erzählt?«
»Äh … Ich würde lieber erst deine Sicht hören.«
Er seufzte tief und rieb sich die Hände an den Oberschenkeln, als hätte ich ihn zum Schwitzen gebracht.
»Hör zu … ich will ehrlich sein, ich bin mir nicht sicher, wie es wirklich zwischen mir und Gigi stand. Ich war total verknallt in sie, weißt du, was ich meine? So richtig heftig.«
Er musste mir angesehen haben, dass ich Mühe hatte, sie mir als ein Paar vorzustellen, denn er fuhr fort: »Ich weiß, was du denkst. Und keiner von uns beiden hatte vorgehabt, sich zu verlieben. Aber dann ist es eben passiert. Oder … mir zumindest.«
Aus der Art, wie er den Blick abwandte, schloss ich, dass da noch mehr dran war.
»Hat sie deine Gefühle nicht erwidert?«
Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Wir machten gerade eine schwere Phase durch, und ich wollte, dass Gigi wusste, was ich für sie empfand. Als wir letzte Woche zusammen zu Abend gegessen haben … na ja … da habe ich ihr einen Antrag gemacht.«
Ich zog eine Augenbraue hoch. »Einen Heiratsantrag?«
Er nickte.
»Und was hat Gigi gesagt?«, fragte Dana.
»Sie sagte, sie brauche Zeit.«
»Autsch.«
»Ja. Wem sagst du das«, sagte er mit einem kläglichen Lächeln.
»Und dann, nachdem sie Zeit gehabt hatte, was hat sie dann gesagt?«
Er schürzte die Lippen und holte dann tief Luft. »Nichts. Sie … Ich habe nicht mehr mit ihr gesprochen. Und dann wurde sie …«
Umgebracht.
Ich legte ihm die Hand auf den Arm. »Es tut mir leid«, sagte ich und meinte es aufrichtig.
Er nickte. »Danke.«
»Du sagtest, du und Gigi, ihr habt eine schwierige Phase durchgemacht?«, fragte Dana.
Er stieß langsam die Luft aus. »Ja. Das stimmt. Aber es war gar nicht meine Schuld. Ich wusste es wirklich nicht.«
»Was war nicht deine Schuld?« Ich hatte Mühe, ihm zu folgen.
»Okay, vor ein paar Wochen wollte ich Gigi überraschen, indem ich sie zum Mittagessen abholte. Aber als ich zu ihrer Hochzeitsagentur kam, sagte die Tussi am Empfang, sie habe einen Termin. Du weißt schon, die Blonde mit den dicken Titten. Heiß?«
Ich nickte. Das war offenbar unter Männern allgemein der Konsens über Allie.
»Na ja«, fuhr er fort, »da dachte ich, ich könnte mir die Wartezeit vertreiben und mich ein bisschen mit ihr unterhalten. Es stellte sich heraus, dass sie Musik mag, und ich habe ihr zwei Karten für unser nächstes Konzert gegeben. In dem Moment kommt Gigi raus und sieht mich mit ihrer Assistentin reden.«
»War sie eifersüchtig?«
»Alter, das ist gar kein Ausdruck. Sie war supersauer.«
»Was hat sie gesagt?«
»Erst nichts. Aber nachher, beim Mittagessen, hat sie mich fertiggemacht. Ich habe ihr gesagt, dass es mir leidtut, dass ich die Tussi nicht mal mehr ansehen werde, dass ich nur nett sein wollte. Aber sie war wie auf dem Kriegspfad, Mann.«
»Wie ging es dann weiter?«
»Ich habe ihr eine Woche lang jeden Tag Blumen gekauft.« Die Erinnerung daran brachte ihn zum Lächeln. »Dann hatte sie sich endlich beruhigt. Aber wie ich schon sagte, ich wollte, dass sie wusste, dass sie die einzige Frau für mich war.«
»Bist du sicher, dass du nichts weiter getan hast, als mit Allie zu plaudern?«, fragte Dana und drückte die Hüfte
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