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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Langzeitparkplätzen. Genug, um einen dazu zu bringen, auf ewig dem Autofahren abzuschwören.
    Ganz zu schweigen von den Taxis. Taxis mögen in New York eine Notwenigkeit sein, in L. A., wo jeder über sechzehn ein Kabrio fährt, sind Taxis schlicht ein Ärgernis. Im Moment entlockte mir eines Flüche, die sicherlich meine irisch-katholische Großmutter veranlasst hätten, ihren Rosenkranz mit beiden Händen fest zu umklammern.
    Gerade als ich richtig kreativ wurde (ich schwöre, wenn mich noch mal einer von diesen Bananen fressenden Affen schneidet …), entdeckte ich Larry und seinen Freund am Straßenrand vor der inländischen Gepäckausgabe.
    Nicht, dass sie zu übersehen gewesen wären.
    Larry war eine ein Meter siebenundachtzig große, männliche Mittfünfzigerversion von … na ja … von mir. Heute trug er eine lange blonde Perücke, rote Schuhe mit zehn Zentimeter hohen Absätzen und ein weißes Minikleid, das sich leicht um die Hüfte herum wölbte, dort, wo sein Korsett den Kampf gegen den Altersspeck verlor. Ein weißer breitkrempiger Hut und als i-Tüpfelchen eine kurze rote Lederjacke vervollständigten sein Outfit. Alles in allem nicht das, was man dezent nennen würde.
    Vor allem, wenn man seinen Reisebegleiter betrachtete.
    Ich erkannte in Larrys Freund sofort eine(n?) der Frauen (Männer?), mit denen Larry im Victoria Club in Vegas aufgetreten war. Ihre (seine?) Spezialität: Madonna-Imitationen, vor allem in ihren »Like a Virgin«-Jahren. Eine Rolle, die sie sehr ernst nahm, denn man sah sie selten ohne bauschige schwarze Tutus und Achtzigerjahre-Gummiarmbänder.
    Auch heute machte sie keine Ausnahme. Sie war das Material Girl, von ihrem Sweatshirt mit dem ausgerissenen Ausschnitt bis zu dem kleinen gemalten Muttermal auf der Oberlippe, das auf und ab hüpfte, als sie sich einen Kaugummi zwischen die Zähne schob.
    Zwischen den beiden befanden sich nicht weniger als sechs Reisetaschen. Alle mit pinkfarbenem Leopardenmuster.
    »Maddie!«, rief Larry und winkte mir zu, als ich aus dem Wagen stieg und das Gepäck kritisch beäugte. Wenn wir nicht Madonna aufs Dach schnallten, hatte ich keinen Schimmer, wie das alles ins Auto passen sollte.
    »Hallo, Larry«, sagte ich und erwiderte seine hingehauchten Wangenküsse.
    »Du erinnerst dich an Madonna?«, fragte er und zeigte auf seinen Freund.
    »Hallo, Süße«, sagte dieser und reichte mir eine Hand in einem Handschuh mit abgeschnittenen Fingerkuppen.
    Ich schüttelte sie. »Natürlich erinnere ich mich. Schön, dich wiederzusehen.« Madonna war eine der wenigen im Victoria Club gewesen, die nicht an dem Schuhschmuggelring beteiligt gewesen waren, den Felix und ich vor zwei Jahren hatten hochgehen lassen. Damals hatte ich nicht viel Zeit mit ihr verbracht, aber ich hatte den Eindruck gewonnen, dass sie ein nettes Mädchen war, und Marco, wenn ich mich recht erinnerte, hatte sich tatsächlich in sie verguckt.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass Larrys kleines Mädchen heiratet!«, rief sie affektiert, wobei sie die Nase kräuselte und die Schultern zu den Ohren hochzog. »Das ist ja so aufregend. So romantisch!«
    Romantisch war so ungefähr das einzige Wort, das ich nicht benutzt hätte, um die Hochzeitsvorbereitungen, so wie sie bisher gelaufen waren, zu beschreiben.
    Aber ich nickte und lächelte trotzdem.
    »Ich habe ein wunderschönes Brautmutterkleid gekauft«, schwärmte Larry. »Blauer Chiffon mit ganz vielen kleinen gelben Margeriten. Einfach entzückend!«
    Ich versuchte, mir meinen Schreck nicht anmerken zu lassen. Zum einen über die Tatsache, dass mein Vater ein Brautmutterkleid tragen würde. Aber vor allem darüber, dass überhaupt jemand blauen Chiffon trug.
    Während Dad und Madonna mich mit Fragen über die Band, die Horsd’ œ uvres und die Blumen bombardierten, gelang es mir dank jahrelangen Trainings mit Tetris, das Gepäck im Kofferraum des Jeeps so zu verstauen, dass jeder verfügbare Zentimeter von pinkfarbenem Leopardenmuster eingenommen wurde. Als ich fertig war, blieb sogar fast genug Platz übrig, dass wir alle bequem sitzen konnten.
    Fast.
    Madonna mussten wir auf eine Tasche zwängen, sodass ihr Kopf gegen den Überrollbügel wippte, was ihr aber nichts auszumachen schien, denn sie sagte, sie fühle sich wie auf einer L. A.-Safari.
    »Dann erzähl mal, was du in letzter Zeit so getrieben hast«, sagte Larry, während ich den Ausgang aus dem Rattenlabyrinth des Flughafens suchte.
    »Oh, du weißt schon. Nicht viel.«

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