Gefahrenzone (German Edition)
muss gleich los zum Flughafen, um nach Hongkong zu fliegen.«
Er braucht einen Babysitter, sagte Clark zu sich selbst. Ding rief ihn an, weil er einen Babysitter brauchte. John erholte sich jedoch schnell und sagte: »Ich hole ihn von der Schule ab. Er bleibt bei uns, bis Patsy morgen zurückkommt.«
»Ich bin dir wirklich dankbar. Wir haben diese Spur, aber die Zeit wird knapp ...«
»Kein Problem. Ich habe einen neuen Angelplatz gefunden, den ich JP schon länger zeigen wollte.«
»Das ist großartig, John.«
»Und ihr passt in Hongkong gut auf euch auf, hörst du?«
»Großes Ehrenwort.«
33
D er Präsident der Vereinigten Staaten Jack Ryan öffnete die Augen und versuchte sie in aller Eile in der Dunkelheit zu fokussieren. An seinem Bett stand ein Mann, der sich über ihn beugte.
Einen gewöhnlichen Menschen würde das wahrscheinlich in Erstaunen versetzen, aber Ryan rieb sich nur die Augen.
Es war der Nachtdienstoffizier, in diesem Fall ein Air-Force-Angehöriger in voller Uniform. Er schaute etwas unbehaglich auf Ryan hinunter und wartete darauf, dass dieser vollends aufwachte.
Präsidenten werden nur selten geweckt, weil etwas so Wunderbares passiert ist, dass es der Nachtdienstoffizier unbedingt jemand erzählen muss, deshalb wusste Ryan, dass es sich um eine schlechte Nachricht handelte.
Er wusste jedoch nicht, ob der Mann ihn wach gerüttelt oder ihm etwas zugerufen hatte. Diese Leute sahen immer aus, als ob sie Hemmungen hätten, den Präsidenten im Schlaf zu stören. Dabei hatte ihnen Ryan schon oft erklärt, dass er wichtige Neuigkeiten sofort erfahren wollte, auch wenn dies bedeutete, ihn mitten in der Nacht aus dem Schlaf zu reißen.
Er setzte sich so schnell auf, wie er konnte, und holte sich seine Brille vom Nachttisch. Dann stieg er aus dem Bett und folgte dem Nachtdienstoffizier in die West Sitting Hall. Beide Männer waren dabei so leise wie möglich, um Cathy nicht aufzuwecken. Jack wusste, dass sie einen leichten Schlaf hatte. In ihren Jahren im Weißen Haus hatte Ryan viel zu oft ihre Nachtruhe stören müssen.
An den Wänden brannten nur die Nachtlichter, abge sehen davon war es in der Hall genauso dunkel wie im Schlafzimmer.
»Was ist los, Carson?«
Der Luftwaffenoffizier versuchte möglichst leise zu sprechen. »Mr. President, Verteidigungsminister Burgess hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass vor etwa drei Stunden ein Pionierbataillon und eine Kampfeinheit der chinesischen Volksbefreiungsarmee auf dem philippinischen Scarborough-Riff gelandet sind.«
Jack wünschte sich, dass ihn diese Nachricht mehr überrascht hätte. »Gab es irgendwelchen Widerstand?«
»Ein philippinisches Küstenwachboot hat nach Angaben der Chinesen auf das Landungsboot geschossen. Es wurde daraufhin von einem chinesischen Zerstörer der Luda- Klasse versenkt. Über eventuelle Opfer ist noch nichts bekannt.«
Jack ließ einen müden Seufzer hören. »Na gut. Bitten Sie den Verteidigungsminister herüberzukommen. Ich bin in dreißig Minuten im Situation Room.«
»Jawohl, Mr. President.«
»Ich möchte, dass Scott Adler, PACOM Jorgensen, Botschafter Li und DNI Foley an diesem Treffen entweder persönlich oder über eine Videokonferenzschaltung teilnehmen. Und …« Ryan rieb sich die Augen. »Helfen Sie mir, Carson. Habe ich jemand vergessen?«
»Ähm ... den Vizepräsidenten, Sir?«
Jack zeigte ein kurzes Nicken, das im schwachen Licht der Sitting Hall kaum zu erkennen war. »Danke. Yeah, alarmieren Sie auch den Vize.«
»Jawohl, Sir.«
P räsident Ryan saß am Konferenztisch und nahm einen ersten Schluck aus der Tasse Kaffee, der noch viele weitere folgen würden, wie er sehr wohl wusste. Gerade waren Bob Burgess und einige seiner Chefmilitärs aus dem Pentagon eingetroffen. Sie sahen alle aus, als ob sie die ganze Nacht wach gewesen wären. Ebenfalls anwesend waren Mary Pat Foley und Arnie van Damm, während der Kommandeur der Pazifikflotte, der Vizepräsident und der Außenminister gerade nicht in Washington weilten und dem Treffen deshalb mittels einer Videokonferenzschaltung beiwohnten. Allerdings hatten sich Mitarbeiter aus ihren Büros und den Ministerien an der Wand entlang aufgestellt.
»Bob«, begann Ryan. »Wie ist der letzte Stand?«
»Die Filipinos sagen, auf dem Küstenwachboot seien sechsundzwanzig Besatzungsmitglieder gewesen, als es sank. Sie haben einige lebend bergen können, aber es wird Tote geben. In dem Gebiet befinden sich noch andere philippinische
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