Gefahrenzone (German Edition)
Kriegsschiffe, aber die sind den chinesischen Kräften hoffnungslos unterlegen und werden sie wahrscheinlich nicht angreifen.«
»Und jetzt stehen also wirklich chinesische Soldaten auf philippinischem Boden?«
»Ja, Sir. Wir beobachten das Ganze mit unseren Satelliten. Das Pionierbataillon errichtet gerade befestigte Stellungen.«
»Was wollen sie eigentlich mit diesem Riff? Ist dieses Stück Felsen wirklich militärstrategisch bedeutsam, oder geht es hier um Fischereirechte?«
»Sie wollen wohl einfach nur zeigen, wer im Südchinesischen Meer das Sagen hat«, meinte Mary Pat Foley. »Und sie wollen sehen, wie die Welt darauf reagieren wird.«
»Wie ich darauf reagiere.«
»Genau.«
Präsident Ryan dachte einen Moment nach. »Wir müssen ihnen sofort eine Botschaft zukommen lassen, die ihnen zeigt, dass wir ihren Aktionen dort nicht tatenlos zusehen werden.«
Scott Adler meldete sich jetzt von seinem Bildschirm aus. »Das U-Boot, das vor ein paar Wochen Subic Bay besucht hat. Die Chinesen werden behaupten, dass dies eine Provokation gewesen sei, die etwas mit ihrem gegenwärtigen Schritt zu tun habe.«
»Ich glaube keinen einzigen Moment daran, dass dies etwas mit unseren Aktionen zu tun hat«, widersprach Jack. »Außer wenn wir tatsächlich das Feuer auf die Chinesen eröffnen, werden diese weiterhin ihrem eigenen Zeitrahmen folgen.«
»Aber wir sollten ihnen auch nicht in die Falle gehen und ihnen eine Rechtfertigung für eine Verschärfung der Lage verschaffen«, warnte Adler.
»Zugegeben, Scott, aber eine fehlende Reaktion könnten sie ebenfalls als Ermutigung auffassen . Das würde so aussehen, als ob wir ihnen freie Hand lassen würden. Das werde ich jedoch auf keinen Fall tun.«
Ryan schaute Burgess an. »Irgendwelche Vorschläge, Bob?«
Bob wandte sich dem Bildschirm zu, auf dem Admiral Jorgensen zu sehen war. »Admiral, welche Kräfte können wir schnell in dieses Gebiet verlegen? Irgendetwas, das ihnen zeigt, dass wir es ernst meinen?«
»Die Ronald Reagan hält sich gegenwärtig an der Spitze der Flugzeugträgerkampfgruppe 9 im Ostchinesischen Meer auf. Wir könnten sie und ihre Begleitschiffe noch heute in Richtung Westen schicken. Ende der Woche würden sie vor der taiwanesischen Küste liegen.«
»Davon möchte ich abraten«, sagte Adler.
Arnie van Damm unterstützte ihn. »Ich auch. Die Presse fällt doch bereits jetzt über dich her, weil du angeblich die Leute verärgerst, bei denen wir hoch verschuldet sind.«
Ryan reagierte ärgerlich. »Wenn die Amerikaner sich den Chinesen unterwerfen wollen, müssen sie jemand anderen an meine Stelle setzen.« Jack strich mit den Fingern durch sein graues Haar, während er sich wieder beruhigte. Dann sagte er: »Wir werden wegen dieses Scarborough-Riffs bestimmt keinen Krieg anfangen. Die Chinesen wissen das. Und sie erwarten sicher, dass wir unsere Flugzeugträger in die Nähe unserer Verbündeten verlegen. Das haben wir doch schon früher getan. Machen Sie es, Admiral. Und stellen Sie sicher, dass die Flugzeugträgergruppe alles hat, was sie braucht.«
Jorgensen nickte, und Burgess drehte sich zu einem der anderen Navy-Offiziere um, die hinter ihm an der Wand standen, und begann leise die näheren Einzelheiten zu besprechen.
»Das ist ganz bestimmt noch nicht das Ende der Geschichte«, sagte Jack. »Das Bataillon, das auf diesem Riff gelandet ist, ist nur ein erster kleiner Schritt. Wir schützen Taiwan, wir unterstützen unsere Freunde im Südchinesischen Meer, und wir machen China deutlich, dass wir so etwas nicht tatenlos hinnehmen. Und, meine Damen und Herren, ich brauche mehr Informationen über ihre Absichten und Fähigkeiten.«
Die Männer und Frauen im Konferenzzimmer des Situation Room hatten jetzt ihre Anweisungen. Es würde für alle ein langer Tag werden.
W alentin Kowalenko mochte Brüssel im Herbst. Er hatte während seiner Zeit bei der SWR eine kurze Zeit hier verbracht. Er fand die Stadt auf eine Weise schön und kosmopolitisch, die sogar sein geliebtes London übertraf und von der Moskau nur träumen konnte.
Als Center ihm befahl, nach Brüssel zu gehen, war er deshalb höchst erfreut. Allerdings hatte ihn die Vorbereitung seines hiesigen Einsatzes bisher daran gehindert, die Stadt wirklich zu genießen. Im Moment saß er im Laderaum eines heißen Lieferwagens voller Abhörgeräte und beobachtete durch das Rückfenster die gut gekleideten Mittagsgäste eines teuren italienischen Restaurants.
Er versuchte, sich auf den
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