Gefahrenzone (German Edition)
Habacht-Stellung zurück und sagte mit monotoner Stimme: »Das scheint Domingo Chavez aus Maryland, Vereinigte Staaten, zu sein. Arbeitet bei Hendley Associates. Ehefrau Patsy Chavez. Ein Sohn, John Patrick Chavez. Domingo Chavez diente in der US-Armee und danach in der Special Activities Division der CIA. Nachdem er ...«
»Ich weiß, wer er ist«, unterbrach sie Tong. »Hendley Associates ist eines unserer wichtigsten Beobachtungsziele, nicht wahr?«
»Ja, Center.«
»Sie haben vor ein paar Monaten in Istanbul Kartal und seine libysche Bande umgebracht, nicht wahr?«
»Ja, Center.«
»Sie scheinen alles über Chavez und Hendley Associates zu wissen.«
»Ja, Center.«
»Wussten Sie auch, dass Mr. Chavez und mindestens einer seiner Kollegen letzte Nacht hier in Hongkong waren und der CIA und dem US-Militär geholfen haben, Zha Shu Hai gefangen zu nehmen und dabei viele unserer 14K-Gastgeber zu töten?«
Die junge Frau schaute Center erschrocken an, und ihre weiße Haut schien grau zu werden, als ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Mit leiser Stimme antwortete sie: »Nein, Center.«
»Verfügen wir bereits über einen beständigen Tiefenzugang zum Netzwerk von Hendley Associates?«
»Nein, Center.«
»Das habe ich doch bereits vor Monaten angeordnet.«
»Mit der Hilfe von MSS-Agenten in Shanghai und Washington haben wir einen RAT auf einer Festplatte versteckt, die Hendley Associates letzte Woche geliefert wurde. Allerdings hat sich der Trojaner noch nicht gemeldet.«
»Vielleicht haben die Leute von Hendley Associates den RAT entdeckt und das Gerät daraufhin nicht installiert?«
Die Frau blinzelte nervös mit den Augen. »Das ist möglich, Sir.«
Mit der Spitze seines Bleistifts rief Tong ein neues Foto auf. Es zeigte Adam Yao, Domingo Chavez und einen großen Mann mit dunklen Haaren und einer Papiermaske. »Ist das Jack Ryan, der Sohn des Präsidenten der Vereinigten Staaten? Er arbeitet ja auch bei Hendley, wie Sie wissen.«
Die Frau schaute auf das Bild. »Ich ... ich weiß es nicht, Center. Ich kann sein Gesicht nicht sehen.«
»Wenn wir Zugang zu ihrem Netzwerk hätten, würden wir genau wissen, wer das ist, meinen Sie nicht auch?«
»Ja, Center.«
Tong dachte eine Weile nach. Schließlich sagte er: »Sie werden abgelöst. Sie können jetzt gehen.« Die Frau verbeugte sich und verließ den Raum. Noch bevor sie durch die Tür getreten war, hatte Tong eine neue Videoverbindung hergestellt, dieses Mal mit dem Leiter der Controllerabteilung.
»Besetzen Sie Tisch 41 ab jetzt mit Ihrem besten englisch sprechenden Controller und instruieren Sie ihn, sofort mit Ihrem besten englisch sprechenden Feldagenten Kontakt aufzunehmen und ihn oder sie nach Washington zu schicken. Nachdem Sie das erledigt haben, kommen Sie in einer halben Stunde in mein Büro, dann werden Sie weitere Anordnungen erhalten.«
Ohne auf eine Antwort zu warten, beendete er die Videoverbindung und drehte sich dann in seinem Stuhl zum Leiter der Sicherheitsabteilung um. »Wohin hat das US-Militär Zha gebracht?«
Der Mann schaute kurz auf den Notizblock, den er in der Hand hielt. »Wir versuchen gerade, diese Information zu erhalten. Ganz bestimmt in die Vereinigten Staaten, wahrscheinlich auf die Andrews Air Force Base. Von dort wird er wahrscheinlich der CIA zur Befragung überstellt. Sie werden einen geheimen Unterschlupf benutzen, weil sie ihn erst vollkommen ausquetschen wollen, bevor sie ihn wieder offiziell den Strafverfolgungsbehörden übergeben.«
Tong nickte. »Ich brauche die Adresse.«
»Sie werden sie bekommen.«
W alentin Kowalenko hatte in den vergangenen Wochen ganze Tage und viele Nächte für Center gearbeitet. Er hatte Wanzen in Firmenbüros angebracht, die drahtlose Kommunikation ganzer Hightech-Unternehmen angezapft, RFID -Kreditkarteninformationen gestohlen und etliche andere Aufgaben erledigt.
Heute Abend war er jedoch nicht in Centers Auftrag unterwegs. Er hatte zwar den ganzen Tag hier in Barcelona einen britischen Politiker fotografiert, der im sonnigen Spanien mit seiner Freundin einen Urlaub verlebte, von dem seine Frau und seine vier Kinder daheim im grauen London keine Ahnung hatten.
Aber das war der heutige Tag gewesen. Der heutige Abend war dagegen einer ganz persönlichen Mission gewidmet. Er hatte bereits in einem kleinen Supermarkt mehrere Kilometer von seinem Apartment im Bulevard-Rosa-Komplex entfernt ein Prepaidhandy gekauft. Jetzt saß er in einem Internetcafé, um eine Telefonnummer
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