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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Wissen Sie ... wissen Sie über Georgetown Bescheid?«
    Dema nickte. »Das betrifft Sie nicht. Die Amerikaner werden herausfinden, dass es die Chinesen waren, und werden deshalb auch nur nach Chinesen suchen. Wir sind aus dem Schneider. Sie sind aus dem Schneider. Die Amerikaner haben im Moment genug am Hals.«
    Kowalenko lächelte, wurde aber plötzlich wieder ernst. Da gab es noch etwas anderes.
    »Hören Sie, noch eine Sache. Center hat mich durch eine Sankt Petersburger Mafia aus dem Matrosskaja-Gefängnis herausholen lassen. Ich hatte nichts mit dem Tod ...«
    »Beruhigen Sie sich, Sir. Das wissen wir. Ja, es war die Tambowskaja Bratwa.«
    Kowalenko wusste ein wenig über diese spezielle Bratwa oder Bruderschaft. Die Tambowskaja-Gangster waren harte Jungs, die in ganz Russland und in vielen europäischen Ländern operierten. Er war erleichtert, dass die SWR wusste, dass er mit seiner Befreiungsaktion nichts zu tun hatte.
    »Das ist eine große Beruhigung, Dema«, sagte er.
    Apilikow klopfte Kowalenko auf die Schulter. »Halten Sie noch ein wenig durch und machen Sie, was die von Ihnen verlangen. Wir ziehen Sie bald ab, und dann können Sie in Ehren heimkehren.«
    Die Männer schüttelten sich die Hand. »Vielen Dank, Dema.«
     

 
    56
    A m dritten Morgen seiner einwöchigen Suspendierung verließ Jack Columbia und fuhr mitten im Berufsverkehr nach Alexandria hinüber.
    Er wusste nicht genau, was er damit eigentlich bezweckte, aber er wollte einfach nur einige Zeit vor Melanies Apartment verbringen, während sie bei der Arbeit war. Er dachte nicht daran, dort einzubrechen – zumindest dachte er nicht ernsthaft daran, dort einzubrechen –, aber er wollte durch die Fenster in die Wohnung hineinschauen und ihren Mülleimer inspizieren.
    Er war nicht stolz auf diese Idee, aber in den letzten drei Tagen hatte er eigentlich nichts anderes getan, als daheim zu sitzen und vor sich hin zu brüten.
    Er wusste, dass Melanie damals in seinem Apartment etwas mit seinem Handy angestellt hatte, bevor er nach Miami flog. Als Gavin festgestellt hatte, dass jemand sein Telefon verwanzt hatte, wusste er sofort, dass er ein liebeskranker Narr sein müsste, wenn er sich nicht eingestehen würde, dass sie etwas damit zu tun hatte.
    Er brauchte Antworten, und um sie zu bekommen, entschied er sich, zu ihrer Wohnung zu fahren und in ihrem Müll herumzuwühlen.
    »Ganz toll, Jack. Dein Vater, diese CIA-Legende, wäre wirklich verdammt stolz auf dich.«
    Als er um 9.30 Uhr durch Arlington fuhr, änderten sich jedoch seine Pläne.
    Sein Telefon klingelte. »Ryan am Apparat.«
    »Hi, Jack. Hier ist Mary Pat.«
    »Direktorin Foley, wie geht es Ihnen?«
    »Jack, darüber haben wir doch schon x-mal gesprochen. Für dich bin ich immer noch Mary Pat.«
    Jack musste gegen seinen Willen lächeln. »Okay, Mary Pat, aber glaub nur nicht, dass du mich deshalb Junior nennen darfst.«
    Sie kicherte zwar kurz, aber Jack hatte den Eindruck, dass es hier um etwas wirklich Ernstes ging.
    »Ich frage mich, ob wir uns irgendwo treffen könnten«, sagte sie.
    »Natürlich. Wann?«
    »Wie wäre es mit jetzt gleich?«
    »Oh ... okay. Sicher. Ich bin gerade in Arlington. Ich könnte gleich nach McLean kommen.« Jack wusste, dass die Sache wichtig sein musste. Er wollte sich erst gar nicht vorstellen, was die Direktorin des Office of National Intelligence gerade alles um die Ohren hatte. Also würde es sich hier nicht um ein geselliges Beisammensein handeln.
    Nach einer kurzen Pause meldete sie sich wieder: »Tatsächlich möchte ich dieses Gespräch eher vertraulich führen. Wie wäre es, wenn wir uns in einer ruhigen Umgebung treffen? Kannst du zu mir nach Hause kommen? Ich könnte in einer halben Stunde dort sein.«
    Mary Pat und Ed Foley lebten im Adams-Morgan-Viertel von Washington. Jack hatte sie in der Vergangenheit oft dort besucht. In den vergangenen neun Monaten hatte ihn Melanie dabei meist begleitet.
    »Ich fahre gleich hinüber. Ed kann mir ja Gesellschaft leisten, bis du da bist.« Jack wusste, dass Ed im Ruhestand war.
    »Tatsächlich ist Ed im Moment gar nicht in der Stadt. Ich komme, so schnell ich kann.«
    J ack und Mary Pat saßen an einem Gartentisch auf der rückwärtigen Terrasse ihres schönen, alten Hauses aus der Kolonialzeit, das für dieses Viertel typisch war. Der hintere Teil des Anwesens war ein uralter, parkartiger Garten mit dicken Bäumen und stattlichen Büschen, deren Laub sich in der Herbstkälte bereits braun zu

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