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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Badezimmer zurück. Inzwischen war es vollkommen eingenebelt. Er musste einen Augenblick warten, bis sich der Wasserdampf so weit aufgelöst hatte, dass er sich überhaupt umsehen konnte. Als Erstes untersuchte er den großen Badezimmerspiegel und fand sofort, wonach er suchte: eine 30 x 30 cm große Fläche, die nicht beschlagen war.
    Ding wusste, dass auf der anderen Seite des Glasspiegels eine Nische oder Aussparung war, in der eine Kamera stand. Außerdem gab es dort wahrscheinlich noch ein WiFi-Funkgerät, das das Kamerasignal und die Aufnahmen der Mikrofone, die irgendwo in der Suite versteckt waren, dorthin schickte, wo die Späher des MSS saßen.
    Ding lächelte innerlich. Während er nackt vor dem Spiegel stand, hätte er gern in die Kamera gewinkt. Er vermutete, dass neunundneunzig Prozent der Geschäftsleute, die in diesem und Dutzenden ähnlicher Hotels in Peking abgestiegen waren, absolut keine Ahnung hatten, dass sie jedes Mal, wenn sie sich duschten, bei Versteckte Kamera auftraten.
    In zwei anderen Suiten auf demselben Stockwerk suchten Dominic Caruso und Sam Driscoll ihre Zimmer auf ähnliche Weise nach geheimen Aufnahmegeräten ab. Alle drei kamen zu dem gleichen, nicht weiter überraschenden Schluss: Sie mussten reden, agieren und sich benehmen wie ein durchschnittlicher Hotelgast, wenn sie nicht wollten, dass ihre Operation auf fl og .
    Alle drei Männer hatten sich oft genug in feindlichen Umgebungen bewegt. Die Chinesen waren allerdings für besonders ausgefeilte Spionagetaktiken bekannt. Die drei Campus-Agenten wussten jedoch, dass sie ihre Rolle auf eine Weise spielen konnten, dass keiner der gelangweilten Beobachter des MSS Verdacht schöpfen würde, dass sie in Peking noch etwas anderes vorhaben könnten.
    Ding hatte es sich gerade in seinem Bett bequem gemacht, um ein paar Stunden Schlaf nachzuholen, als sein Satellitentelefon klingelte. Es war verschlüsselt, deshalb musste er nicht befürchten, dass jemand elektronisch mithörte, obwohl es natürlich hier im Raum Mikrofone gab.
    Er schaltete den Fernseher ein, ging auf den Balkon hinaus und machte die Glastür hinter sich zu.
    »Bueno?«
    »Äh ... Ding?«
    »Adam?«, flüsterte Chavez.
    »Ja.«
    »Ich bin froh, dass Sie anrufen. Die Leute fragen sich, was mit Ihnen passiert ist.«
    »Ja. Ich bin nur eine Weile abgetaucht.«
    »Verstehe.«
    »Ich habe herausgefunden, wo Center sitzt«, sagte Yao.
    »Sie selbst?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    »Es ist in Kanton, etwa zwei Stunden nördlich von Hongkong. Ich habe keine genaue Adresse, aber ich habe es ziemlich eingegrenzt. Es muss in der Nähe des TRB, des Technical Recon Bureau der VBA, sein. Er ist also auf dem chinesischen Festland, Ding. Er hat die ganze Zeit für die rotchinesische Armee gearbeitet.«
    Chavez schaute sich nervös um. Peking war kein guter Ort, um ein solches Telefongespräch zu führen.
    »Ja. Das haben wir uns inzwischen selbst zusammengereimt. Sie müssen einen Weg finden, um Ihren Arbeitgeber zu informieren.«
    »Hören Sie, Ding. Ich habe aufgehört, Langley irgendwelche Berichte oder Depeschen zu schicken. Sie haben ein Leck, und durch dieses Leck fließt alles direkt in die Volksrepublik China. Wenn ich Langley informiere, zieht Center ganz bestimmt wieder um.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun?«
    »Ich arbeite einfach ohne Netz weiter.«
    »Ich mag Ihren Stil, Adam, aber das wird Ihre Karriere nicht gerade befördern«, sagte Chavez.
    »Getötet zu werden ist auch nicht gerade gut für meine Karriere.«
    »Da haben Sie auch wieder recht.«
    »Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen.«
    Chavez dachte darüber nach. Er konnte im Moment weder Driscoll noch Caruso von hier abziehen. Außerdem würden beide nicht einfach so abreisen können, ohne dass ihre Aufpasser Verdacht schöpfen würden.
    »Ich bin gerade mitten in einer Operation, von der ich im Moment nicht wegkomme, aber ich könnte Ihnen Ryan zur Unterstützung schicken.« Chavez wusste, dass es gelinde gesagt bedenklich war, ausgerechnet Ryan aufs chinesische Festland zu schicken. Aber er wusste auch, dass Tong im Mittelpunkt des ganzen Konflikts mit China stand. Außerdem war Kanton im Gegensatz zu Peking nicht weit von der Grenze zu Hongkong entfernt.
    Immerhin schickte er Jack nicht nach Peking, versuchte sich Chavez selbst zu beruhigen.
    »Ryan?«, sagte Yao und machte erst gar nicht den Versuch, seine Enttäuschung zu verbergen.
    »Was spricht gegen Jack?«
    »Ich habe im Moment genug am Hals, ich kann nicht auch

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