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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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noch auf den Sohn des US-Präsidenten aufpassen.«
    »Jack ist ein echter Profi, Yao. Glauben Sie mir!«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Es ist Ihre Entscheidung.«
    Yao seufzte. »Ich nehme ihn. Wenigstens kennt er Leute mit Einfluss. Lassen Sie ihn nach Hongkong fliegen. Ich hole ihn am Flughafen ab und bringe ihn über die Grenze.«
    »In Ordnung. Rufen Sie mich in neunzig Minuten zurück, und ich bringe euch beide zusammen.«
     

 
    63
    J ack Ryan jr. fuhr über die Francis Scott Key Bridge und versuchte das Taxi hundert Meter vor ihm im Auge zu behalten. Es war kurz nach sieben Uhr morgens, und er verfolgte das Taxi, seitdem es Melanie vor zwanzig Minuten in Alexandria abgeholt hatte.
    Heute war der dritte Tag hintereinander, an dem er noch vor Sonnenaufgang in der Nähe ihrer Wohnung aufgetaucht war, seinen Wagen einige Blocks von der Princess Street entfernt geparkt und sich dann in einem winzigen Garten auf der anderen Seite ihres Hauses versteckt hatte. Jeden Tag hatte er, wenn es dazu hell genug war, ihre Fenster mit dem Fernglas beobachtet, bis sie ihre Wohnremise verließ und die Straße zur Metrostation hinunterging.
    In den letzten beiden Tagen hatte er danach ihren Briefkasten und ihren Mülleimer überprüft, aber nichts gefunden, was ihn irgendwie weitergebracht hätte. Einige Minuten später war er dann heimgefahren und hatte den Rest des Tages darüber nachgegrübelt, wie er sie am besten auf Center ansprechen sollte.
    Heute hatte er eigentlich geplant, in ihre Wohnung einzubrechen, nachdem sie sie verlassen hatte. Er wusste, dass er ihr Schloss mit Leichtigkeit knacken konnte. Er hatte jedoch seinen Plan abrupt geändert, als um 6.40 Uhr ein Taxi vorfuhr und sie bereits zur Arbeit zurechtgemacht einstieg.
    Jack eilte zurück zu seinem Wagen und holte das Taxi auf dem Jefferson Davis Memorial Highway ein. Er erkannte bald, dass sie nicht zu ihrem Arbeitsplatz in McLean, sondern nach Washington unterwegs war. Als er ihr jetzt über die Brücke nach Georgetown hinein folgte, musste er an den Mord an den CIA-Agenten von vor zwei Wochen denken. Der Gedanke machte ihn krank, dass sie etwas damit zu tun haben könnte.
    »Unwissentlich, Jack«, sagte er laut vor sich hin. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie entweder gegen ihn oder für die Chinesen arbeitete, ohne dass man sie irgendwie mit List und Tücke dazu gebracht hatte.
    Er wollte es zumindest nicht glauben.
    Sein Telefon zwitscherte in der Konsole. Er drückte auf die Freisprechtaste an seinem Lenkrad.
    »Ryan.«
    »Jack, hier ist Ding.«
    »He. Bist du in Peking?«
    »Ja. Tut mir leid, keine Zeit zum Reden. Ich habe gerade die Gulfstream angerufen. Du musst in einer Stunde am Flughafen Washington-Baltimore sein.«
    Scheiße. Er war jetzt schon eine Stunde von Baltimore entfernt. Er müsste seine Verfolgung von Melanies Auto aufgeben und möglichst schnell dort hinüberfahren. Aber dann fiel ihm etwas anderes ein. »Ich bin doch suspendiert, erinnerst du dich?«
    »Granger hat die Suspendierung aufgehoben.«
    »Okay. Verstanden. Ich bin gerade in D . C. auf dem Weg zum Flughafen. Wohin soll es eigentlich gehen?«
    »Hongkong.«
    Jack wusste, dass Dings Satellitentelefon unmöglich abgehört werden konnte und Gavin und sein Team sein eigenes Auto stundenlang nach Ortungsgeräten und Wanzen abgesucht hatten, aber er wusste auch, dass man grundsätzlich mit operationellen Informationen möglichst sparsam umgehen sollte, deshalb stellte er keine weiteren Fragen.
    »Okay«, sagte er und legte auf. Inzwischen steckte er mitten im Morgenverkehr von Georgetown, und der beste Weg nach Norden in Richtung Baltimore war immer geradeaus, also folgte er weiterhin Melanies Taxi, bis er irgendwo abbiegen konnte.
    Im Moment konnte er es nicht einmal sehen, da direkt vor ihm ein Wäschereilieferwagen aus einer Zufahrt in die P Street eingebogen war.
    Während des Fahrens überlegte sich Jack, ob er Melanie nicht einfach anrufen sollte. Wenn er jetzt tatsächlich nach Hongkong musste, würde er mindestens ein paar weitere Tage lang nicht erfahren, was hier wirklich vor sich ging. Andererseits befürchtete er, dass sie durch einen solchen Anruf ja mitbekäme, dass er die Stadt verließ, was seine Mission durchaus gefährden könnte.
    Dann würde es nämlich auch Center erfahren.
    Als sie den Rock Creek Parkway auf einer Brücke überquerten, fand sich Jack endgültig mit der Tatsache ab, dass er heute keine Antworten mehr erhalten würde. Dann bemerkte

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