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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Glassplitter in alle Richtungen spritzten.
    »Scheiße!«, brüllte Dominic.
    Keiner der drei musste allzu sehr schauspielern, um erschreckt und hilflos zu erscheinen. Unbekannte Arschlöcher, die mit Automatikgewehren in ihren Minivan feuerten, halfen ihnen, ihre Rollen beizubehalten. Kamera und Mikro würden diese Szene aufnehmen und zeigen, dass die drei Typen auf dem Rücksitz vollkommen echt wirkten.
    Ding hörte jetzt vor den zersplitterten Fenstern lautes Geschrei. Jemand bellte Befehle auf Mandarin, Männer rannten draußen auf der Straße herum, und dann prasselten ganz in der Nähe ihres Vans weitere Gewehrsalven los.
    Jemand versuchte, die hintere Schiebetür zu öffnen, aber sie war verriegelt. Keiner der Amerikaner rührte sich. Sie pressten einfach nur weiterhin ihre Gesichter zwischen die Knie.
    Ein Gewehrkolben zerschlug das restliche Glas der Schiebetür. Ding nahm an, dass jetzt jemand die Hand hereinstreckte, um die Tür zu entriegeln, aber er blickte nicht auf, um dies zu bestätigen. Erst als die Schiebetür kurz darauf aufging, schaute er kurz hoch und konnte einen Blick auf drei maskierte Männer erhaschen, die mit ihren Gewehren im Anschlag draußen auf der Straße standen und sich schnell und nervös bewegten. Ding sah gerade noch, wie ein Mann Caruso einen weißen Baumwollsack über den Kopf zog und ihn dann aus dem Van zerrte.
    Jetzt war Chavez an der Reihe. Auch er bekam eine solche Haube über den Kopf, bevor man ihn auf die Straße hinauszog. Er hielt die Hände in die Höhe, während er zu dem anderen Fahrzeug hinübergestoßen wurde.
    Um ihn herum war lautes Mandarin-Geschrei zu hören. Ob es sich um Befehle des Rote-Hand-Anführers an seine Männer oder um eine Auseinandersetzung zwischen ihnen handelte, konnte Chavez nicht erkennen. Er fühlte nur, wie ihn eine Hand vorwärtsstieß, bis ihn eine zweite am Jackett packte und ihn mit Schwung in den Rückraum des schwarzen Lieferwagens bugsierte.
    Er wusste nicht, ob die Journalisten in den Minivans hinter ihnen das Geschehen beobachteten oder sogar filmten. Wenn sie dies jedoch taten, sah das Ganze bestimmt wie eine brutale Straßenentführung aus, wie sie in der Dritten Welt leider immer wieder vorkam. Der Realismus dieser Szene ließ Chavez annehmen, dass die Rote Hand so etwas bestimmt schon öfter durchgezogen hatte.
    Der Lieferwagen preschte mit quietschenden Reifen los. Erst als Domingo dabei nach vorn geschleudert wurde, spürte er, dass direkt neben ihm zwei Männer saßen.
    »Wer ist das?«
    »Sam.«
    »Und Dom.«
    »Seid ihr Jungs okay?«
    Beide bestätigten das. Nur Dom beklagte sich, dass seine Ohren klingelten, weil diese Esel von der Roten Hand nur ein paar Zentimeter von Carusos Kopf entfernt in einer einzigen Salve ein volles Magazin leer geschossen hätten.
    Ihre »Entführer« dachten erst einmal nicht daran, sie von diesen Hauben zu befreien. Chavez versuchte, die Chinesen anzusprechen, die sich offensichtlich ebenfalls im Laderaum des Vans befanden, aber sie sprachen alle eindeutig kein Englisch.
    Etwa fünfzehn Minuten später hielt der Lieferwagen an. Dom, Ding und Sam wurden immer noch mit ihren Baumwollsäcken über dem Kopf herausgezerrt und in eine kleine viertürige Limousine hineingestoßen, wo sie auf der Rückbank landeten. Sekunden später setzte sich der Wagen in Bewegung, und die drei eng aneinandergepressten Männer wurden auf ihrem Rücksitz ständig hin und her geschleudert, als das Auto in Höchstgeschwindigkeit in engen Kurven bergauf und bergab preschte.
    Es war eine lange Fahrt, bei denen es den Männern beinahe übel wurde. Plötzlich fuhren sie nicht mehr über Asphalt, sondern über ein Kiesbett. Der Wagen wurde langsamer und hielt schließlich an. Die drei Amerikaner wurden herausgeholt und in ein Gebäude geführt. Ding drang unverkennbarer Viehgeruch in die Nase, und er spürte die kühle Feuchte einer Scheune.
    Schließlich schloss sich das Scheunentor hinter ihm, jemand nahm ihm die Haube ab, und er schaute sich um.
    Dom und Sam standen neben ihm. Auch ihnen hatte man die Baumwollsäcke abgenommen. Vor den dreien standen im Innern der dunklen Scheune etwa zwei Dutzend Männer und Frauen, die alle mit Gewehren bewaffnet waren.
    Eine junge Frau trat auf die drei Amerikaner zu. »Ich bin Yin Yin. Ich werde Ihre Dolmetscherin sein.«
    Chavez war verwirrt. Die Leute vor ihm sahen wie Universitätsstudenten und bestimmt nicht wie üble Verbrecher aus. Keiner von ihnen hatte auch nur ein Gramm

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