Gefahrenzone (German Edition)
Muskelmasse am Körper, und sie schauten alle äußerst ängstlich drein.
Es war genau das Gegenteil von dem, was Ding vorzufinden gehofft hatte.
»Sind Sie die Rote Hand?«, fragte er.
Sie verzog voller Abscheu das Gesicht und schüttelte heftig den Kopf. »Nein, wir sind nicht die Rote Hand. Wir sind der Pfad der Freiheit.«
Ding, Sam und Dom schauten einander an.
Sam sprach aus, was die anderen dachten: » Das da ist unsere Rebellentruppe?«
Dom schüttelte nur voller Empörung den Kopf. »Wenn wir mit der Truppe hier irgendeine bewaffnete Operation unternehmen, wird die ganze Bewegung auf einen Schlag abgeschlachtet. Schaut sie euch doch nur mal an. Diese Typen sind doch zu nichts zu gebrauchen!«
Yin Yin hatte das gehört und stürmte zu den drei Amerikanern hinüber. »Wir haben trainiert!«
»Mit der Xbox?«, fragte Driscoll ironisch.
»Nein! Wir haben einen Bauernhof, wo wir mit unseren Gewehren üben!«
»Riesig«, flüsterte Dom und schaute zu Chavez hinüber.
Der lächelte die Frau jedoch freundlich an und versuchte, den guten Diplomaten zu spielen. Er entschuldigte sich und seine Kollegen kurz und führte Dom und Sam in eine Ecke des Raums. »Sieht so aus, als ob die Rote Hand die CIA verscheißert hätte. Sie haben uns zu einer studentischen Freizeittruppe geführt.«
»Verdammte Scheiße!«, fluchte Caruso. »Diese Typen sind doch zu nichts nutze! Das sieht man auf den ersten Blick!«
Chavez seufzte. »Trotzdem können wir jetzt nicht einfach so verschwinden. Geben wir ihnen eine Chance, und verbringen wir etwas Zeit mit ihnen, um zu erfahren, was sie bisher so gemacht haben. Sie sind vielleicht nur ein paar unbedarfte Kids, aber es gehört ganz bestimmt Mut dazu, sich der chinesischen Regierung in Peking entgegenzustellen, Jungs.«
»Geht klar«, sagte Dom, während Driscoll nur nickte.
65
W alentin Kowalenko schaute sich in den Nachrichten die Bilder einer weiteren wilden Schießerei auf den Straßen von Washington an. Dieses Mal hatte es zwei Todesopfer gegeben, einen syrischen Taxifahrer und einen unbekannten männlichen Asiaten in den Dreißigern. Zeugen sagten aus, dass zwei Fahrzeuge vom Tatort geflohen seien und sie während des Schusswechsels »Dutzende« von Schüssen gehört hätten.
Walentin brauchte keine einzige Sekunde darüber nachzudenken, ob das etwas mit Centers Organisation zu tun haben könnte. Er wusste es. Und während es Centers Killer offensichtlich nicht geschafft hatten, ihre Zielperson zu erledigen, war es ebenso offensichtlich, dass diese Zielperson Darren Liptons Agentin war.
Die Adresse, die Kowalenko Lipton gegeben hatte, damit er sie an seine Agentin weitergab, lag weniger als anderthalb Kilometer vom Ort des Schusswechsels entfernt. Dass der tote Asiate eine Maschinenpistole benutzt hatte, machte es sogar noch offensichtlicher, dass hier Centers Leute am Werk gewesen waren. Ob der Tote nun Crane selbst war oder nicht, konnte Walentin natürlich nicht sagen, aber es machte auch keinen Unterschied.
Walentin begriff die tiefere Bedeutung dieser Nachrichtenmeldung.
Center bringt seine eigenen Agenten um, wenn er sie nicht mehr braucht.
Kowalenko schaltete den Fernseher aus, ging ins Schlafzimmer und fing an, seine Kleider in einen Koffer zu werfen. Einige Minuten später ging er in die Küche. Er goss eine doppelte Portion kalten Ketel One in ein Glas und nippte immer wieder daran, während er im Wohnzimmer einige Dinge einpackte.
Sicher, er hatte die Genehmigung der SWR, und sicher, Dema Apilikow hatte ihn aufgefordert, das Ganze durchzustehen, aber er hatte jetzt genug durchgestanden und wusste, dass Crane oder einer seiner Killer jederzeit vor der Tür stehen könnten, um ihn zu töten. Insoweit konnte ihn auch die Aussicht auf eine Superstellung im Moskauer R-Direktorat nicht mehr zum Weitermachen bewegen.
Nein. Walentin musste sich sofort absetzen. Von einem sicheren Ort aus konnte er mit der SWR seine Rückkehr in den aktiven Dienst aushandeln. Dabei konnte er auch auf die Zeit verweisen, in der er auf sich allein gestellt sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um im russischen Interesse Centers Anweisungen zu folgen. Das würde ihn bestimmt bei der SWR rehabilitieren.
Als er gerade seinen Computer ausschalten wollte, sah er, dass sich Cryptogram geöffnet hatte und blinkte. Er nahm an, dass ihn Center gerade beobachtete, also setzte er sich, um nachzusehen.
Die Botschaft lautete: »Wir müssen reden.«
»Reden Sie«, tippte er
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