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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mauer zu wählen, während sich der Rest des Pressekontingents für eine näher gelegene Stelle entschieden habe, die sich unglücklicherweise in den letzten Jahren durch Renovierungsarbeiten sehr zum Ungünstigen verändert habe.
    Chavez nickte und lächelte, als er in den Minibus stieg. In einem spanischen Akzent, der für ihn selbst nicht sehr argentinisch klang, erzählte er ihrem Begleiter, dass er froh sei, dass sich ihre Redakteure daheim entschieden hätten, sie für ihre Reportage an diesen Abschnitt der Großen Mauer zu schicken.
    In Wahrheit war Chavez die Große Chinesische Mauer schnurzegal, ob es sich nun um den Mutianyu- oder irgend einen anderen Abschnitt handelte. Sicher, wenn das eine Urlaubsreise mit seiner Frau und seinem Sohn gewesen wäre, hätte er sich dieses grandiose Bauwerk bestimmt gern angeschaut. Aber im Moment war er mitten in einem Einsatz, und der New Yorker Kontaktmann der Roten Hand hatte sie nun mal aufgefordert, auf einem Ausflug zu genau diesem Ort zu bestehen.
    Die drei waren gespannt, wie die Rote Hand sie von ihrem Aufpasser und ihrem Fahrer trennen würde. Nähere Einzelheiten darüber hatte man ihnen nicht mitgeteilt. Sie mussten sich einfach auf diese Verbrecherbande verlassen, der sie nicht vertrauten und vor der sie auch keinen großen Respekt hatten. Diese Mission war jedoch von so großer Wichtigkeit, dass sie sich entschlossen hatten, es darauf ankommen zu lassen. Sie hofften nur, dass die Rote Hand sie von diesen Regierungsaufpassern auf eine Weise loseisen würde, die ihnen selbst nicht das Leben kosten würde.
    Sam Driscoll kniff Ding ins Knie, während sie auf der Rückbank des Vans über die Landstraße rollten. Ding schaute zu Sam hinüber und folgte dann dessen Blick zu einer Stelle auf dem Armaturenbrett des Fahrzeugs ein wenig unterhalb der Windschutzscheibe. Er musste die Augen zusammenkneifen, um es zu erkennen, aber schließlich sah er, dass dort ein winziges Mikrofon angebracht war. Irgendwo in diesem Van gab es bestimmt auch eine Kamera. Die Chinesen konnten sie also beobachten. Sie würden also auf jeden Fall mitbekommen, wenn die Rote Hand eine Aktion starten würde.
    Ding kniff jetzt seinerseits Caruso, beugte sich zu dessen Ohr hinüber und flüsterte: »Kameras und Mikros, ’mano. Was immer passiert, spiel deine Rolle weiter!«
    Dom zeigte keinerlei Regung. Stattdessen schaute er aus dem Fenster auf die braunen Hügel und den grauen Himmel hinaus.
    Während ihr schwatzhafter Regierungsaufpasser von der Propagandaabteilung immer weiter über alles Mögliche vom guten Zustand der Straße, über den Weizenertrag der Felder, an denen sie vorbeikamen, bis zur erstaunlichen Ingenieurleistung, die diese Große Mauer darstellte, schwadronierte, schaute Chavez unauffällig über die Schulter. Er sah, dass ihnen in etwa vierzig Meter Entfernung ein schwarzer Kleinwagen folgte, in dem zwei Männer saßen, die ähnlich gekleidet waren wie ihr Aufpasser.
    Das waren zwei Bewaffnete des Staatssicherheitsministeriums, die sicherstellen sollten, dass die ausländischen Pressevertreter nicht von Protesten, Straßendieben oder anderen Schwierigkeiten behelligt wurden.
    Sie dachten bestimmt, dass sie einen langweiligen Tag vor sich hätten.
    Chavez war sich sicher, dass ihre diesbezügliche Annahme falsch war.
    E twa vierzig Minuten nachdem sie die Pekinger Außenbezirke verlassen hatten, kamen sie an die erste Ampel, die sie seit längerer Zeit gesehen hatten. Da sie gerade auf Rot stand, hielt der Fahrer an. In diesem Moment bog ein schwarzer Lieferwagen aus einer Tankstelle ein Stück hinter ihnen aus, preschte heran und stellte sich direkt rechts neben sie.
    Plötzlich öffnete sich die Fahrertür des fremden Fahrzeugs genau auf der Höhe des Aufpassers, der immer noch auf seinem Beifahrersitz saß und den ausländischen Journalisten gerade erklärte, dass China der weltgrößte Weizen- und Baumwollproduzent sei.
    Ding bemerkte den Gewehrlauf nur einen Augenblick, bevor er zu feuern begann. »Kopf runter!«, rief er Dom und Sam zu. Das Fenster neben George zersprang in tausend Stücke, und sein Kopf sackte zur Seite, während sein Körper vom Sicherheitsgurt im Sitz gehalten wurde.
    Dann brach auch der Fahrer tot zusammen.
    Die drei Männer auf der Rückbank machten sich so klein wie möglich, hatten ihre Gesichter zwischen die Knie gesteckt und ihre Hände über dem Kopf gefaltet, als eine weitere Automatiksalve durch den vorderen Teil des Fahrzeugs fegte und

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