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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schaute zu Mr. Clark hinüber. Er tat dasselbe, aber seine Augen huschten durch den ganzen Raum.
    »Was sollen wir tun?«, flüsterte sie ihm zu.
    Clark blickte sie an. Bevor er etwas sagen konnte, rief der Chinese: »Nicht sprechen!«
    Melanie lehnte sich gegen die Wand, und ihre Beine begannen zu zittern.
    Der Bewaffnete teilte seine Aufmerksamkeit zwischen seinen beiden Gefangenen und der Eingangstür auf.
    Als Melanie ihn betrachtete, bemerkte sie keinerlei Emotion und Gefühlsregung. Er sprach ein paarmal kurz in sein Headset-Mikro hinein. Darüber hinaus agierte und wirkte er fast wie ein Roboter.
    Außer dass er hinkte. Es war klar, dass ihm eines seiner Beine Probleme bereitete.
    Jetzt ließ sie ihre entsetzten Augen wieder zu John hinüberwandern. Sie hoffte, zu erkennen, dass er einen Plan hatte. Stattdessen bemerkte sie, dass sich sein Aussehen in den letzten Sekunden völlig verändert hatte. Sein Gesicht hatte sich gerötet, und seine Augen schienen aus ihren Höhlen hervorzutreten.
    »John?«
    »Nicht sprechen!«, wiederholte der Chinese, aber Melanie gab nicht mehr auf ihn acht. Ihre ganze Konzentration galt jetzt John Clark, denn es war eindeutig zu erkennen, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte.
    Seine Hände rutschten ihm vom Kopf, sein Gesicht verzog sich zu einer Schmerzgrimasse, und er griff sich an die Brust.
    »Hände auf den Kopf! Hände auf den Kopf!«
    Clark ging ganz langsam auf die Knie. Sein Gesicht war jetzt puterrot. Melanie konnte die purpurnen Adern auf seiner Stirn sehen.
    »O Gott!«, rief sie. »John, was ist los?«
    C lark taumelte einen halben Schritt zurück und versuchte, sich an der Wand abzustützen.
    »Nicht bewegen!«, rief Grouse und richtete seine Steyr-TMP-Maschinenpistole auf den alten Mann, der jetzt erschöpft vor der Wand kauerte. Grouse bemerkte, dass das Gesicht des Mannes ganz rot war und das Mädchen ihn besorgt anschaute.
    Der Kommandosoldat des »Göttlichen Schwerts« hielt seinen Gewehrlauf jetzt dem Mädchen vors Gesicht. »Nicht bewegen!«, wiederholte er. Dies war einer der wenigen englischen Sätze, die er überhaupt kannte. Aber das dunkelhaarige Mädchen setzte sich neben den Mann auf den Boden und nahm ihn in die Arme.
    »John? John! Was ist los?«
    Der alte Gweilo presste die Hand an die Brust.
    »Er hat einen Herzanfall!«, rief das Mädchen.
    G rouse rief auf chinesisch in sein Mikro hinein: »Crane, hier ist Grouse. Ich glaube, der alte Mann hat einen Herzanfall.«
    »Dann lass ihn sterben. Ich schicke jemand hinunter, der das Mädchen abholt und hier heraufbringt. Crane, Ende.«
    Der Alte lag jetzt auf dem Fliesenboden auf der Seite. Er schüttelte sich und wand sich in Krämpfen, seinen linken Arm hatte er stocksteif ausgestreckt, und seine rechte Hand drückte er fest auf sein Herz.
    Grouse deutete mit seiner MP auf das Mädchen.
    »Los! Aufstehen! Zurück!« Er kniete sich langsam hin, wobei ihm die Schmerzen in seinem Bein augenscheinlich starke Probleme bereiteten, und packte sie mit seiner freien Hand an den Haaren, um sie von dem sterbenden, alten Gweilo wegzuziehen. Er schleifte sie zur Wand neben den Aufzügen hinüber und wollte sich danach zu dem Sterbenden umdrehen. Plötzlich zog ihn etwas von hinten an den Knöcheln, seine Füße verloren den Halt, und er kippte nach hinten. Er knallte mit dem Rücken auf den Fliesenboden und lag plötzlich neben dem alten Weißen, der offensichtlich nicht mehr im Sterben lag.
    Der Amerikaner fixierte ihn mit den Augen. Sie waren hasserfüllt und entschlossen. Der Alte hatte Grouse mit den Beinen ausgehebelt. Jetzt packte er blitzschnell mit festem Griff den Nylonriemen der Maschinenpistole und zog ihn mit einem Ruck nach hinten. Grouse war jetzt mit dem Rücken auf dem kalten Boden regelrecht festgenagelt. Bei dem Sturz war sein Finger aus dem Abzugsbügel seiner Waffe gerutscht. Während er sich nun auf den Fliesen hin und her warf, um sich aus der Riemenschlinge um seinen Hals zu befreien, kämpfte er gleichzeitig mit dem Amerikaner um die Kontrolle über seine Maschinenpistole.
    Der alte Mann dachte gar nicht daran, seinen Griff zu lockern. Er war lebendig, gesund und unheimlich stark. Der Weiße wickelte sich jetzt seine Seite des Gewehrriemens fest um das Handgelenk. Jedes Mal, wenn Grouse die Kontrolle über seine MP wiederzuerlangen suchte, zog sein Gegner den Riemen zur Seite und brachte ihn damit erneut aus dem Gleichgewicht.
    Grouse schaute zur Treppe hinüber. Er versuchte, um Hilfe zu

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