Gefahrenzone (German Edition)
Tag von Zeit zu Zeit konsultiert hatte. Es war für ihn nicht ungewöhnlich, so lange zu arbeiten. Er nahm an, dass er auch noch die nächsten Nächte durcharbeiten musste, während er sein gesamtes System neu aufbaute. Er hatte einen Großteil seiner Mitarbeiter heimgeschickt, aber ein paar Programmierer hielten sich auch jetzt noch irgendwo auf diesem Stockwerk auf. Er hatte sie zumindest vor ein paar Minuten reden hören.
Da gerade Außenagenten des Campus im Einsatz waren, saßen auch noch ein paar Jungs oben in der Analyseabteilung. Allerdings konnten sie ohne Unterstützung eines Computersystems eigentlich nur Däumchen drehen oder auf ihren Notizblöcken Männchen malen.
Biery hatte das Gefühl, jeden hier im Stich gelassen zu haben, als er es zuließ, dass dieser Virus ihr System infizierte. Er machte sich um Ding, Sam und Dom in Peking und sogar um Ryan in Hongkong Sorgen und wollte alles tun, um möglichst schnell wieder online gehen zu können.
Im Moment sah es allerdings so aus, als ob das wenigstens noch eine Woche dauern würde.
Auf Bierys Schreibtisch klingelte das Telefon.
»He, Gav, hier ist Granger. Gerry und ich sitzen immer noch hier oben im Büro und warten auf eine Nachricht von Chavez. Wir dachten, dass Sie vielleicht auch noch da sind.«
»Bin ich. Hier gibt’s eine Menge zu tun.«
»Verstanden. Hören Sie, in ein paar Minuten kommt John Clark ins Büro. Er wird Chavez und die anderen bei einer neuen Operation unterstützen, die sich in Peking zusammenbraut.«
»Prima. Gut zu wissen, dass er wieder zurück ist, auch wenn es nur zeitweise sein wird.«
»Ich habe mich gefragt, ob Sie nicht heraufkommen könnten, wenn er hier ankommt, und ihm kurz die Ereignisse in Hongkong schildern. Das würde ihm sicher helfen, wieder auf dem Laufenden zu sein.«
»Das mache ich doch gern. Ich bin sowieso die ganze Nacht und den ganzen morgigen Tag hier. Da kann ich ein wenig Zeit erübrigen.«
»Übernehmen Sie sich nicht, Gavin. Das mit diesem Virus war nicht Ihr Fehler. Sie brauchen sich deswegen nicht ins Schwert zu stürzen.«
Gavin schnaubte ganz leicht. »Ich hätte ihn finden müssen, Sam. So einfach ist das.«
»Hören Sie. Wir können Ihnen nur versichern, dass wir Sie unbedingt unterstützen«, sagte Granger. »Gerry und ich glauben beide, dass Sie hier bei uns eine tolle Arbeit machen.«
»Danke, Sam.«
»Versuchen Sie, heute etwas Schlaf zu bekommen. Sie nützen niemand etwas, wenn Sie nichts mehr auf die Reihe bekommen.«
»Okay, ich lege mich auf meinem Sofa aufs Ohr, wenn ich Clark die Geschichte in Hongkong erzählt habe.«
»Kluge Entscheidung. Ich rufe Sie an, wenn er da ist.«
Gavin legte auf, griff nach seinem Kaffeebecher, und dann fiel ohne Warnung in seinem Büro der Strom aus.
Er saß im Dunkeln und schaute auf den Gang hinaus.
»Verdammt!«, rief er wütend. Im ganzen Gebäude schien das Licht ausgegangen zu sein.
»Verfluchter Mist!«
I n der Lobby von Hendley Associates schaute der diensthabende Nachtwächter Wayne Reese durch die große Glastür auf den Parkplatz hinaus, auf den in diesem Moment ein Servicefahrzeug von Baltimore Gas and Electric einbog.
Reese griff zur Beretta an seiner Hüfte und legte den Daumen an den Lederriemen, der sie im Holster festhielt. Das Ganze kam ihm nicht ganz koscher vor.
Ein Mann trat an die geschlossene Eingangstür heran und hielt seinen Dienstausweis in die Höhe. Reese ging zur Tür hinüber, leuchtete mit seiner Taschenlampe auf den Ausweis und entschied, dass er echt aussah. Er drehte das Schloss um und öffnete die Tür erst einmal nur einen Spaltbreit.
»Ihr Jungs seid heute Nacht wirklich auf Zack. Der Strom ist erst vor drei ...«
Reese sah, wie der Mann eine schwarze Pistole aus seinem Werkzeugkasten holte, und begriff, dass er einen schweren Fehler gemacht hatte. So schnell er nur konnte, schlug er die Glastür wieder zu, aber eine einzelne Kugel aus der schallgedämpften Five-seveN-Pistole flog durch den engen Spalt, schlug in seinen Solarplexus ein und warf ihn zu Boden.
Als Reese so auf dem Rücken dalag, versuchte er den Kopf zu heben, um seinen Mörder zu sehen. Der Asiate huschte jetzt durch die unverschlossene Tür und trat an ihn heran. Hinter ihm stiegen mehrere Männer aus dem Rückraum des Vans aus.
Der Schütze beugte sich über Reese, hielt dem verletzten Mann seine Pistole an die Stirn, und dann wurde Wayne Reeses Welt schwarz.
C rane betrat das Gebäude, kurze Zeit nachdem Quail zum zweiten
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