Gefahrenzone (German Edition)
Mädchen?«
»Von jedem eines.«
»Sie sind ein glücklicher Mann. Ich selbst habe eine Frau und einen Sohn.«
Todd hob endlich den Kopf und schaute Wu in seine traurigen Hundeaugen. »Was passiert jetzt mit mir, Sir?«
»Mr. Wicks, persönlich tut mir das Ganze fürchterlich leid, aber Sie haben sich schließlich selbst in diese Lage gebracht. Sie liefern uns die Beweise, die wir bei unseren Ermittlungen gegen dieses Hotel benötigen. Dessen Förderung der Prostitution ist für unsere Stadt höchst schädlich und bedenklich. Stellen Sie sich nur einmal vor, Ihre eigene Tochter würde auf diese Weise ihren Lebensunterhalt ...«
»Es tut mir wirklich schrecklich leid, das müssen Sie mir glauben. Normalerweise mache ich so etwas nicht. Ich habe keine Ahnung, was über mich gekommen ist.«
»Ich sehe, dass Sie kein schlechter Mensch sind. Wenn es nach mir ginge, würden wir das Ganze als misslichen Vorfall abhaken, ein Tourist, der in etwas äußerst Unangenehmes verwickelt wurde, und es dabei belassen. Aber ... Sie müssen schon verstehen, ich bin gezwungen, Sie zu verhaften und Sie wegen Förderung der Prostitution anzuzeigen.« Wu lächelte. »Wie soll ich das Hotel und diese Frau anklagen, wenn ich nicht den dritten Beteiligten an diesem Dreieckshandel vorweisen kann, der dieses traurige, traurige Verbrechen erst möglich gemacht hat?«
Todd Wicks nickte abwesend. Er konnte immer noch nicht glauben, was ihm da gerade geschah. Dann fiel ihm jedoch etwas ein, und er zitterte vor Erregung, während er seinem Gegenüber einen Vorschlag machte: »Ich könnte eine eidesstattliche Versicherung abgeben. Ich könnte eine Geldstrafe zahlen. Ich könnte versprechen, dass ...«
Wu schüttelte den Kopf, und die Tränensäcke unter seinen Augen schienen noch weiter herunterzusinken. »Todd, Todd, Todd. Das klang gerade, als wollten Sie mir irgendeine Form von Bestechung anbieten.«
»Nein. Natürlich nicht. An so etwas würde ich niemals denken ...«
»Nein, Todd. Ich würde niemals an so etwas denken. Ich gebe zu, dass es hier in China Korruption gibt, allerdings nicht so viel, wie es der Rest der Welt behauptet. Außerdem beruht ein Großteil der Korruption auf westlichen Einflüssen, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf.« Wu wedelte mit seiner kleinen Hand im Raum herum. Damit wollte er wohl andeuten, auch Todd habe sein armes Heimatland durch seine Sittenlosigkeit korrumpiert. Anstatt dies jedoch laut auszusprechen, schüttelte er nur den Kopf und sagte: »Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte.«
»Ich möchte mit meiner Botschaft sprechen«, sagte Todd.
»Hier in Shanghai gibt es nur ein US-Konsulat. Die Botschaft der Vereinigten Staaten befindet sich in Peking.«
»Dann möchte ich mit jemand vom Konsulat sprechen.«
»Natürlich, das lässt sich arrangieren. Ich möchte jedoch als jemand, der selbst Familienvater ist, darauf hinweisen, dass mein Büro in diesem Fall Ihrem Konsulat unsere Erkenntnisse und Beweise mitteilen müsste. Wir wollen nämlich auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass unsere Vorwürfe gegen Sie haltlos oder gar fabriziert seien.«
In Todd keimte ein Fünkchen Hoffnung auf. Es wäre zwar eine weitere Demütigung, wenn das US-Konsulat erfuhr, dass er seine Frau mit einer chinesischen Nutte betrogen hatte, aber vielleicht konnte es ihn doch hier herausholen.
»Und glauben Sie ja nicht, dass das Konsulat diese Sache unter den Teppich kehren könnte. Sie werden nur Ihre Angehörigen in den Vereinigten Staaten informieren und Ihnen helfen, einen örtlichen Anwalt zu finden.«
Verdammte Scheiße, fluchte Todd im Geiste, während das Fünkchen Hoffnung erlosch.
»Und was ist, wenn ich mich schuldig bekenne?«
»Dann werden Sie eine ganze Weile hierbleiben müssen. Sie werden ins Gefängnis wandern. Natürlich, wenn Sie die Vorwürfe gegen sich bestreiten …« Wu kratzte sich am Hinterkopf. »Obwohl ich nicht weiß, was Sie dagegen vorbringen könnten, da wir ja Video- und Audioaufnahmen des ganzen ... des ganzen ›Vorgangs‹ besitzen, wird es einen Prozess geben, der bestimmt gerade bei Ihnen daheim in den Vereinigten Staaten einiges Aufsehen erregen wird.«
Todd Wicks hatte wieder einmal das Gefühl, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen.
In diesem Moment streckte Wu einen Finger in die Luft, als ob ihm gerade etwas eingefallen wäre. »Sehen Sie, Mr. Wicks, ich mag Sie. Ich halte Sie für einen Mann, der einen schweren Fehler begangen hat, weil er
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