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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Jack, dass jemand hinter ihm stand. Als er über die Schulter blickte, sah er, wie sich sein Cousin Dom Caruso gerade auf den Rand von Jacks Winkelschreibtisch setzte. Hinter Dom standen Sam Driscoll und Domingo Chavez.
    »He, Jungs«, begrüßte er sie. »Ich bin in fünf Minuten fertig, dann können wir zum Chef hochgehen.«
    Sie schauten alle ernst.
    »Was ist los?«, fragte Jack.
    »Clark hat gekündigt«, antwortete Chavez.
    »Gekündigt?«
    »Er hat bei Gerry und Sam seinen Abschied eingereicht. Er packt noch ein oder zwei Tage seine Sachen zusammen, aber Mitte der Woche verschwindet er.«
    »Scheiße.« Ryan schwante für die Zukunft nichts Gutes. Sie brauchten Clark. »Und warum?«
    »Seine Hand funktioniert immer noch nicht«, sagte Dom. »Und er hat Angst, dass all die Fernsehnachrichten über ihn im letzten Jahr den Campus auf fl iegen lassen könnten. Er hat seine Entscheidung getroffen. Er hört auf.«
    »Meinst du wirklich, dass er einfach so wegbleiben kann?«
    Chavez nickte. »John macht keine halben Sachen. Er ist ab jetzt Vollzeit-Großvater und -Ehemann.«
    »Und ›Gutsherr‹«, sagte Dom mit einem Lächeln.
    Ding musste kichern. »So was in der Richtung, nehme ich an. Mein Gott, wer hätte das gedacht?«
    D as Treffen begann ein paar Minuten später. John war nicht anwesend. Er hatte einen Termin bei seinem orthopädischen Chirurgen in Baltimore. Außerdem hasste er dramatische Abschiedsszenen und verließ nicht zuletzt deshalb still und heimlich das Gebäude, während die anderen zum Konferenzraum im achten Stock hinauffuhren .
    Zuerst drehte sich das Gespräch natürlich um Johns Entscheidung, beim Campus aufzuhören. Hendley lenkte jedoch die Aufmerksamkeit der anderen nach kurzer Zeit wieder auf ihr anstehendes Problem.
    »Okay. Wir haben uns in letzter Zeit hauptsächlich am Kopf gekratzt und über die Schulter geschaut. Jack hat mich gewarnt, dass er heute auch nicht allzu viele Antworten für uns hat. Trotzdem werden er und Gavin uns über ihre forensische Untersuchung der Festplatte auf den neuesten Stand bringen.«
    Ryan und Gavin berichteten den anderen fünfzehn Minuten lang über alles, was sie über die Festplatte herausgefunden und aus den CIA-Quellen erfahren hatten. Sie erzählten ihnen, dass Center in Emid Kartals Computer eingedrungen war, dass Center die Libyer in Istanbul immer wieder mit kleineren Aufträgen betraut hatte und dass er anscheinend plante, mit ihrer Hilfe in ein Netzwerk einzudringen, es sich später jedoch offensichtlich anders überlegte.
    Gerry Hendley stellte schließlich die Frage, die jeder in diesem Raum beantwortet haben wollte: »Aber warum das Ganze? Warum saß dieser Center einfach nur da und schaute zu, wie ihr die ganze Istanbuler Zelle getötet habt, die bisher für ihn gearbeitet hatte? Welchen Grund könnte er dafür haben?«
    Ryan schaute einen Augenblick lang in die Runde und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Ganz sicher weiß ich das nicht.«
    »Aber Sie haben eine Vermutung?«, fragte Hendley.
    Jack nickte. »Ich vermute, dass Center bereits seit einiger Zeit von unserer Absicht, die libysche Zelle auszuschalten, gewusst hat.«
    Hendley traute seinen Ohren nicht. »Sie wussten von uns bereits vor dieser Nacht? Wie?«
    »Ich habe keine Ahnung. Und ich könnte mich täuschen.«
    »Wenn du recht hast und er tatsächlich wusste, dass wir in die Türkei kommen würden, um die Libyer zu töten, die für ihn arbeiteten, warum zum Teufel hat er sie dann nicht gewarnt?«, fragte Chavez.
    »Also, das sind jetzt wieder nur Spekulationen«, erwiderte Jack. »Aber ... vielleicht waren sie nur der Köder. Vielleicht wollte er unsere Aktion beobachten. Vielleicht wollte er schauen, ob wir so etwas tatsächlich durchziehen können.«
    Rick Bell, Jacks Analysechef, beugte sich über den Tisch. »In Ihrer Analyse gibt es ein paar massive unvermittelte Gedankensprünge, Jack.«
    Ryan hob die Hände, als ob er kapitulieren wollte. »Ja, da haben Sie hundertprozentig recht. Vielleicht habe ich gegenwärtig einfach nur so ein Gefühl.«
    »Gehen Sie dorthin, wohin die Daten Sie führen, und nicht dorthin, wohin Ihr Herz Sie führt«, warnte Bell. »Das soll keine Beleidigung sein, aber Sie könnten einfach nur erschrocken sein, als Sie sich plötzlich in der Sendung ›Versteckte Kamera‹ wiederfanden.«
    Jack stimmte zu, obwohl er diesen Kommentar seines Analysechefs überhaupt nicht mochte. Ryan hatte ein starkes Ego und gab nur ungern zu, dass er

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