Gefahrliche Sunden
in diesem Satz verborgen war, und dachte über eine böse Antwort nach, als er plötzlich von ihr wissen wollte: »Wie in aller Welt kommen wir von hier zu deiner Buchhandlung?«
Er war fest entschlossen, sie noch heimzubringen, und so wies sie mit dem Kopf in eine Richtung und erklärte: »Zweite StraÃe links.«
Sie bogen schweigend in das Labyrinth der schmalen Altstadtgassen ein. Er machte groÃe, ausholende Schritte, und sie stolperte unglücklich hinter ihm her. Ihre FüÃe taten furchtbar weh, aber sie wollte verdammt sein, bevor sie anfinge zu jammern und ihn bäte, etwas langsamer zu gehen.
Erleichtert sah sie ihren Laden, als sie um die letzte Ecke bogen. Nachdem sie die Eingangstür erreicht hatten, stellte Reeves die Tasche mit der Kamera entschlossen auf dem Boden ab, und bevor sie reagieren konnte, drückte er sie wenig sanft gegen die Steinwand ihres Hauses und zog ihre Arme neben ihren Kopf.
»Eins muss ich dir lassen, Jordan. Du hast echtes schauspielerisches Talent. Vielleicht hast du den Beruf verfehlt«, erklärte er in täuschend ruhigem Ton, während sein warmer Atem sanft über ihre kalten Wangen blies. »Diese groÃen grauen Augen, aus denen du einen mit beinahe jungfräulicher Schüchternheit ansiehst. Die Behauptung, dass ich der Erste für dich war, seit â¦Â« Plötzlich brach er verbittert ab, warf den Kopf zurück und kniff unglücklich die Augen zu. »Gott, was war ich für ein Narr«, stieà er mit einem harschen Lachen aus.
Dann sah er sie wieder reglos an, schob seinen Kopf so dicht an sie heran, dass sich ihre Nasen fast berührten, und fügte hinzu: »Ich habe dir deine Geschichte allen Erstens abgekauft.« Er betrachtete jedes Detail ihres Gesichts und stellte mit rauer Stimme fest: »Und du spielst deine Rolle noch immer. Wirklich rührend. Das Schimmern der Tränen in diesen verdammten grauen Augen. Der unschuldige Gesichtsausdruck. Die zitternden Lippen â¦Â«
Seine letzten Worte konnte sie nicht mehr verstehen, weil er dabei mit dem Mund über besagte Lippen glitt. Es war ein wütender Kuss, um sie zu erniedrigen
und ihr nach Kräften weh zu tun. Aber als sie sich nicht wehrte, wurde aus der Plünderung ein neuerliches Werben, und nach einem kurzen Augenblick öffnete sie ihren Mund und lud seine Zunge zu sich ein.
Plötzlich lieà er ihre Handgelenke los, doch sie nutzte ihre neu gewonnene Freiheit einzig, um ihm ihre Arme um den Hals zu schlingen und sich am Gefühl der Haare, die auf seinem Kragen lagen, zu erfreuen.
Er öffnete ihr Cape, schob eine Hand unter den Stoff, streichelte zärtlich ihre schlanke Taille, schob sich noch dichter an sie heran, und Jordan schmiegte sich mit einer Sinnlichkeit an seinen Leib, die ihm den Atem nahm.
Verlangen wogte in ihr auf, als sie durch seine Kleider hindurch spürte, wie potent er war. Ihre Zunge brach zu einer eigenen Forschungsreise zwischen seine halb offenen Lippen auf, und all die falschen, bösen Dinge, die ihr von ihm vorgeworfen worden waren, schmolzen in der Hitze seines Kusses wie Eis in der Sonne dahin.
Seine Hand strich über ihre Rippen bis hinauf zu ihrem Busen, und er knetete ihn sanft, während er mit seinem Daumen langsame, verführerische Kreise über ihre unter ihrem dünnen Seidenkleid verborgene, harte Brustwarze zog. Diese himmlische Folter setzte er auch fort, als er auf ihre nackte Schulter heiÃe Küsse regnen lieÃ. Dann knabberten sich seine Lippen einen Weg an ihrem Arm herab bis zu ihrem
Ellenbogen, und am Ende zollten sie auch ihrer Handfläche Tribut.
Seufzend lehnte sie sich an die Wand und strich ihm übers Haar. Lächelnd sah sie zu ihm auf, während er ihre Hand umdrehte und auf ihren dicken Diamantring sah.
Mit einer Stimme, die so hart und kalt war wie der Edelstein, stellte er fest: »Siehst du, Jordan. Das Einzige, was dich von den Mädchen unterscheidet, die in kurzen Röcken an den StraÃenecken stehen, ist der Preis, den du verlangst.«
Es dauerte einen Moment, bis sie begriff. Die Worte standen in einem derartigen Gegensatz zu seinen sanften Streicheleien, dass sie sie erst gar nicht verstand. Dann aber kam es ihr so vor, wie wenn der Schmerz in ihrer Brust sie umbrächte. Und seine vernichtende Beleidigung wäre ihr Totenspruch.
Gleichzeitig jedoch erwachte sie aus ihrer Lethargie. Er hielt noch immer ihre linke Hand
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