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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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und sah sie gehässig lächelnd an, als ihre Rechte durch die Luft flog und mit einem lauten Klatschen seine Wange traf.
    Während eines Augenblicks wirkte er wie betäubt. Er zeigte keine Reaktion.
    Dann aber verzog er derart wütend das Gesicht, dass Jordan fürchtete, er ginge auf sie los.
    Stattdessen wandte er sich ab, und ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen oder noch etwas zu sagen, hob er seine Kameratasche vom Boden auf und stapfte durch die Dunkelheit davon.

    Â 
    Â»Englischer Zeitungsladen«, meldete Jordan sich am nächsten Vormittag am Telefon.
    Â»Hallo, Liebling«, drang Helmuts glatte, kultivierte Stimme an ihr Ohr. »Wie geht es dir? Hat dir die Party Spaß gemacht, die gestern Abend dir zu Ehren stattgefunden hat?«
    Â»Hallo, Helmut«, grüßte sie zurück. »Ich kann nicht lange reden. Ich habe gerade Kunden im Geschäft. Ja, die Party hat mir großen Spaß gemacht. Ich wünschte nur, wir hätten vorher Zeit gehabt, um …«
    Â»Ich weiß, was du sagen willst, und bitte dich um Verzeihung, weil ich die Sache einfach in die Hand genommen habe. Aber im Rahmen meiner unternehmerischen Tätigkeit habe ich gelernt, einfach selbst aktiv zu werden, wenn ein Geschäftspartner noch unentschlossen ist. Was, wie auch gestern Abend, meistens klappt.«
    Â»Nein, Helmut. Wir müssen …«
    Â»Einen Augenblick, Schatz. Verzeihung, Reeves, was haben Sie gesagt?«
    Reeves war also bei Helmut und lauschte ihrem Telefongespräch! Der Mann war einfach unmöglich! Jordan zitterte vor Zorn.
    Â»Jordan, Reeves wünscht dir einen guten Morgen und hofft, dass deine Füße nicht mehr weh tun«, richtete ihr Helmut lachend aus.
    Reeves hatte gewusst, dass ihre Füße schmerzten, und war trotzdem beinahe gerannt. »Meinen Füßen geht es gut«, stieß sie knurrend aus. »Aber ich muss jetzt wirklich Schluss machen, Helmut.« Sie würde
ganz bestimmt kein persönliches Gespräch mit Helmut führen, während Reeves begierig jedes Wort verfolgte und dabei verächtlich das Gesicht verzog.
    Â»Eins noch, Schatz, bevor du auflegst. Reeves wird mich heute den Großteil des Tages begleiten und Aufnahmen von mir im Büro und auf der Vorstandssitzung machen. Heute Abend würde er dann gern Fotos in einer entspannten typischen Schweizer Umgebung von mir schießen. Ich dachte, wir laden ihn in den Stadtkeller ein. Ich weiß, der Laden ist vor allem für Touristen, aber schweizerischer geht es einfach nicht!«
    Â»Das klingt wunderbar. Ich bin sicher, dass es Mr Grant gefallen wird, doch ich muss euch leider einen Korb geben. Ich …«
    Â»Unsinn. Er hat extra darum gebeten, dass du uns begleitest. Er will, dass auch du auf möglichst vielen Fotos bist, denn schließlich bist du meine zukünftige Frau!«
    Verdammt! Reeves hatte offenkundig Spaß an dieser Farce. Sicher war er ein Neil-Simon-Fan und hatte Helmut und sie als unfreiwillige Darsteller in dieser rabenschwarzen Komödie ausersehen. »Helmut, bitte. Ich …«
    Â»Ist etwas nicht in Ordnung, Jordan?« Plötzlich drückte Helmuts Stimme ehrliche Besorgnis aus. »Du klingst schon die ganze Zeit ein bisschen angespannt. Fühlst du dich nicht gut? Vielleicht sollte ich rüberkommen und …«
    Â»Nein!«, erwiderte sie scharf. Das Letzte, was sie
wollte, war, Reeves könnte erfahren, dass sie seinetwegen völlig aus dem Gleichgewicht geraten war. Und genauso wenig wollte sie, dass Helmut die dicken violetten Ringe unter ihren Augen – Zeugnisse dafür, dass sie sich vergangene Nacht schlaflos in ihrem Bett herumgeworfen hatte – sah. Sicher würde er die völlig falschen Schlüsse daraus ziehen. Er würde eine Erklärung für ihre Depression verlangen und ihren Wunsch nach Ruhe nicht verstehen. Wahrscheinlich dächte er, sie wäre hysterisch. Und das hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt.
    Â»Nein, alles in Ordnung«, erklärte sie in kindisch quengeligem Ton. »Nur weiß ich einfach nicht, was ich anziehen soll. Schließlich hat bisher noch nie ein so berühmter Fotograf wie Mr Grant Aufnahmen von mir gemacht.« Sie wäre um ein Haar an dieser lächerlichen Ausrede erstickt, Helmut jedoch lachte fröhlich auf.
    Â»Sie macht sich Gedanken darüber, was sie anziehen soll«, sagte er zu Reeves, und vor lauter Ärger hätten

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