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Gefahrliches Vermachtnis

Gefahrliches Vermachtnis

Titel: Gefahrliches Vermachtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richards Emilie
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Augusta war zwar immer noch nicht in die Kampfhandlungen verwickelt, aber ihr Schwesterschiff Brooklyn und vier Zerstörer bombardierten die Küste. Ferris suchte nach Captain Hutchins.
    „Patton ist bereit“, sagte der Captain emotionslos. „Da ihm niemand einen Überblick verschaffen kann, will er nicht länger hier herumsitzen und sich mit Codes und Nachrichten abmühen. Er möchte mit ein paar Männern an Land.“
    „Wir machen ein Boot klar“, erwiderte Ferris.
    „Sie nehmen all ihre Sachen mit; sie werden nicht zurückkehren. Und Gerritsen … Machen Sie sich nicht die Mühe, wieder an Bord zu kommen, falls Sie Patton nicht sicher dorthin bringen konnten!“
    Ferris spürte eine große Erleichterung. Das Warten hatte endlich ein Ende. In der nächsten Stunde kam die Nachricht von Explosionen an Land, aber niemand schien genau zu wissen, was wirklich vor sich ging. Ferris erließ die entsprechenden Befehle, ein Boot für den Landfall klarzumachen. Dann traf er einen jungen Lieutenant aus dem Stab des Generals, der es offenbareilig hatte, und erklärte ihm, was er vorhatte.
    „Halten Sie sich bereit! Wir werden dafür sorgen, dass der General an Land kann, wenn er will“, erklärte Ferris.
    Der junge Lieutenant sah aus, als hätte er seit Wochen nicht mehr geschlafen. Ferris hatte gehört, dass Erschöpfung zu den Begleiterscheinungen bei der Arbeit mit General Patton gehörte. „Ich werde alles vorbereiten“, versprach er. „Der General reist mit leichtem Gepäck. Ein paar Unterlagen, Bücher, Kleidung. Und er reist immer mit seinen Pistolen.“
    „Pistolen?“
    „Ja. Zwei alte Pistolen mit Griffen aus Elfenbein. Ohne sie geht er nirgendwohin.“
    Ferris grinste. „Wir werden einen sicheren Ort für sie finden.“
    Oben an Deck erteilte Reavis Schützen Befehle, die aussahen, als seien sie eben erst aus der Schule entlassen worden. „Französische Schiffe“, erklärte er Ferris im Vorbeigehen. Er zeigte auf Casablanca. „Sie halten direkt auf uns zu.“
    „Werden wir sie angreifen?“
    „Feuer!“, brüllte Reavis. Das Deck erbebte. Die Augusta änderte ihren Kurs. Maschinengewehrsalven ertönten; das Schiff vibrierte.
    „Jesus!“ Ferris wusste einen Moment lang nicht, was er tun sollte. Pattons Landung musste verschoben werden! Doch nur eine Stunde später stand er schon wieder auf dem Seitendeck und überwachte das Beladen des Landungsbootes, das Patton zum Strand bringen sollte.
    Die Augusta und ihre Schwesterschiffe hatten die Franzosen nach Casablanca zurückgedrängt. Ferris spürte, wie Adrenalin durch seinen Körper strömte. Die Amerikaner hatten gewonnen, und soweit er wusste, ohne größeres Blutvergießen. Er fühlte sich wie ein Kriegsveteran.
    Patton und seine Männer waren bereit. Der Lieutenant hatte Ferris die Holzkiste mit Pattons Pistolen übergeben und Ferris hatte sie unter den vorderen Sitzen verstaut. Er salutierte, alsPatton auftauchte. Der General war eine imposante Erscheinung. Er zog an einer Zigarre, als er sich dem Landungsboot näherte, das hin und her schaukelte. Er nickte Ferris kurz zu, ohne ihn direkt dabei anzusehen. „Los geht’s!“
    Ferris ging zum Boot. Es war sein ganz persönlicher, glorreicher Augenblick. Er würde General George S. Patton an Land bringen. Von einer Adrenalinwelle überflutet, verspürte er keine Angst. Er wusste, dass er sich von den anderen abheben würde. Captain Hutchins würde ihm noch mehr Verantwortung übertragen. Es gab Helden, die aus weniger gemacht worden waren.
    Ferris stand an der Seite, als Patton an Bord klettern wollte. Doch dann erschütterte das Schiff plötzlich eine Detonation, die aus dem Nichts zu kommen schien. Patton stürzte hinterrücks aufs Deck, Ferris fiel kopfüber ins Boot. Er bemühte sich, das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Mit einer Hand umklammerte er den Vordersitz, mit der anderen stützte er sich am Boden ab und dennoch schlitterte er durch das heftig schaukelnde Boot. Er griff nach der polierten Holzkiste und drückte Pattons Pistolen an die Brust, bevor er aufs Deck der Augusta zurückkletterte. Als er sich wieder aufrichtete, explodierte das Landungsboot. Es zersprang in tausend Teile.
    „Jesus Christus!“ Patton war sofort auf den Beinen. „Was ist denn hier los?“
    Benommen rappelte sich auch Ferris auf, während sich die Mannschaft versicherte, dass dem General nichts passiert war.
    „Wir haben das Feuer eröffnet, Sir“, erklärte ein Lieutenant.
    „Und wer hat das Landungsboot

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