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Gefahrliches Vermachtnis

Gefahrliches Vermachtnis

Titel: Gefahrliches Vermachtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richards Emilie
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zerstört?“, fragte Patton. „Ich glaube, das waren wir, Sir! Sieht so aus, als wollten die Franzosen unsere Transporter angreifen.“
    Patton starrte auf die Stelle, an der gerade noch das Boot geschaukelt hatte. „Meine Pistolen!“, rief er dann. „Meine gottverdammten Pistolen!“
    Ferris betrachtete die Kiste in seiner Hand. Er war sich nicht sicher, ob es ihm gelingen würde, die Finger von ihr zu lösen.
    Er holte tief Luft und sagte: „Ich habe sie, General Patton, Sir! Sie sind hier. Ich habe sie für Sie gerettet.“
    Der immer noch fluchende Patton verstummte. Ferris, erfreut darüber, dass er sich wieder rühren konnte, trat einen Schritt vor. „Hier sind sie, Sir.“
    Patton griff nach der Kiste und öffnete den Deckel, bevor er ihn nach einem kurzen Inspektionsblick auf seine Pistolen zufrieden schloss. Dann musterte er Ferris von Kopf bis Fuß und sprach ihn schließlich direkt an.
    „Wie, sagten Sie, war noch mal Ihr Name, Ensign?“

19. KAPITEL
    E inen Tag nachdem Casablanca an die Alliierten gefallen war, stand ein Fremder in Uniform vor Hughs Wohnungstür. Der junge Mann mit dem militärischen Haarschnitt unterschied sich nur durch sein Grinsen von den anderen Soldaten der alliierten Streitkräfte.
    Hugh schloss Ferris in seine Arme. „Wie kommst du denn hierher?“
    „Hey, pass auf meine Uniform auf!“, protestierte der, machte aber keinerlei Anstalten, sich aus Hughs Umarmung zu befreien.
    „Ich wusste nicht, dass du hier bist!“ Hugh schob seinen Bruder um eine Armlänge von sich, um ihn genauer zu betrachten. „Ich hatte keine Ahnung, dass du auf einem dieser Schiffe sein könntest!“ Er schüttelte den Kopf. „Heilige Mutter Gottes, bin ich froh, dass ich das nicht wusste.“
    „Und was hast du gemacht, während ich dir deinen Arsch gerettet habe?“
    „Das hast du noch nicht rausgefunden?“ Hugh untersuchte seinen Bruder auf Veränderungen. „Auch ich habe meinen Anteil für Uncle Sam geleistet – hinter den Kulissen.“
    „Mit welcher Art von Arbeit?“
    „Mit der Art, die es dir ermöglicht hat, glorreich in einen fremden Hafen einzulaufen.“
    „Von wegen glorreich! Himmel! Das war alles andere als glorreich. Ich wäre beinahe getötet worden.“ Ferris erzählte Hugh vom Landungsboot, das Patton an Land hätte bringen sollen. „Trotz allem, was so los war, erinnerte sich Patton daran, mit Admiral Hewitt zu sprechen und mich für seine Mannschaft anzuheuern. Jetzt bin ich dabei.“
    „Ich kann es immer noch nicht fassen! Dir gefällt das alles auch noch, hab ich recht?“
    „Na ja, es bringt mich von zu Hause weg. Willst du mich eigentlich nicht reinbitten? Ich bin ziemlich weit gefahren,um dich wiederzusehen. Das muss doch für irgendetwas gut sein.“
    Hugh legte den Arm um Ferris’ Schulter und zog ihn in sein winziges Wohnzimmer. „Wie meinst du das – es bringt dich weg von zu Hause? Ist alles in Ordnung? Geht es Dawn gut?“
    „Hast du etwas zu trinken da?“, fragte Ferris, bevor er Minuten später glücklich an einem französischen Burgunder nippte und seinem Bruder antwortete. „Dawn geht es gut. Sie ist hässlich. Wusstest du, dass alle Babys hässlich sind wie die Sünde?“
    „Ich wette, Dawn ist hübscher als andere Babys.“
    Ferris zeigte ihm ihr Foto. „Ich wünschte, du wärst bei der Taufe dabei gewesen. Sie haben gewartet, bis ich Heimaturlaub bekam. Cappys Mutter war sicher, dass das Baby bis dahin sterben und in die Hölle kommen würde, aber Cappy hat aus lauter Gehässigkeit gewartet.“
    Hugh gab ihm das Foto zurück. „Sie ist wundervoll! Und du bist ein Schwachkopf. Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen!“
    „Ja, dann hätte sie dich vollpissen können. Wenn sie nicht pisst, dann schreit sie. Und wenn sie nicht weint, dann weint Cappy.“
    „Klingt, als wärst du nicht besonders glücklich über deine Vaterrolle.“
    „Ich finde sie toll, solange ich nicht zu Hause sein muss.“
    „Wie geht es Mamere? Ich habe ihr geschrieben, aber schon seit Monaten keine Post mehr von ihr bekommen.“
    „Mutter geht es gut, nehme ich an. Sie arbeitet Tag und Nacht. Vermutlich tut so ein kleiner Krieg uns allen ganz gut.“
    „Außer denjenigen, die dabei ihr Leben verlieren.“
    „Hey, wer weiß? Vielleicht heckt Hitler noch mehr aus. Vielleicht sind manche Menschen tot besser dran als lebendig.“
    „Du bist zwar erwachsen, aber du hast dich trotzdem nicht verändert.“
    Ferris hob das Glas. „Willst du wissen, was King Henry

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