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Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf. »Nicht direkt. Diese Turmbewohner stammen aus demselben Turm wie Ihr Freund da drüben. Konkurrenten um Beförderung, um genau zu sein. Wie ich schon sagte, Abschaum.« Seltsamerweise fehlte jeglicher Unterton der Gehässigkeit in seiner Stimme, als er das sagte. Es war eher eine Geistesabwesenheit, in der meine Envoy-Antennen einen Hauch von Erleichterung wahrzunehmen schienen. »Ich vermute, Sie konnten keine Stacks der Nanobenopfer bergen, oder?«
    »Nein. Warum?«
    »Egal. Ich hatte auch nicht damit gerechnet. Mein Klient sagte mir, das System würde sämtliche technischen Komponenten verwerten. Es verleibt sie sich ein.«
    »Ja, das war auch unsere Vermutung.« Ich breitete die Hände aus. »Isaac, selbst wenn wir die Stacks geborgen hätten, wären Sie genauso wie alles andere an Bord der Nagini atomisiert worden.«
    »Ja, es war eine bemerkenswert gründliche Explosion. Wissen Sie Näheres darüber, Takeshi?«
    Ich gönnte mir ein Grinsen. »Was glauben Sie?«
    »Ich glaube, ein schnelles Kampfschiff von Lock-Mit explodiert nicht ohne Grund mitten im Flug. Und ich glaube, dass Sie nicht sehr verärgert darüber sind, dass sich dieser Schneider ohne Sie aus dem Staub gemacht hat.«
    »Was soll ich sagen? Er ist tot.« Carrera verschränkte die Arme und sah mich an. Ich seufzte. »Also gut. Ich habe das Triebwerk vermint. Ich habe Schneider sowieso nie weiter über den Weg getraut als einem Klebfilmkondom.«
    »Nicht ohne Grund, wie es scheint. Und Sie hatten Glück, dass wir aufgetaucht sind, wenn man die Resultate bedenkt.« Er stand auf und rieb die Hände aneinander. Es sah ganz danach aus, als ob etwas Unangenehmes von seinem Schutzschirm abgeprallt wäre. »Sie sollten sich jetzt lieber etwas ausruhen, Takeshi. Ich möchte morgen Früh einen vollständigen Bericht hören.«
    »Klar«, sagte ich mit einem Achselzucken. »Viel mehr habe ich sowieso nicht zu sagen.«
    Er hob eine Augenbraue. »Wirklich? Meine Scanner behaupten etwas ganz anderes. Wir haben in den letzten sieben Stunden eine größere Energieentladung auf der anderen Seite dieses Tores registriert. Es war mehr als die Energie für sämtliche Hypercasts, die seit der Besiedlung von Sanction IV ausgingen und dort empfangen wurden. Ich würde meinen, dass es dazu bestimmt noch eine längere Geschichte zu erzählen gibt.«
    »Ach, das.« Ich winkte lässig ab. »Na, Sie wissen schon, eine Automatenraumschlacht zwischen zwei uralten galaktischen Spezies. Keine große Sache.«
    »Richtig.«
    Er war bereits auf dem Weg nach draußen, als ihm offenbar etwas einfiel.
    »Takeshi.«
    Ich spürte, wie meine Sinne ansprangen, als würde ich in den Einsatz gehen.
    »Ja?« Und bemühte mich, lässig zu bleiben.
    »Reine Neugier… Wie hatten Sie sich die Rückkehr vorgestellt? Nachdem Sie das Kampfschiff gesprengt haben? Ich meine, wegen der Nanoben und der Strahlung. Kein Fahrzeug, außer vielleicht diesem Trawler, der kaum mehr als ein Wrack war. Was wollten Sie tun? Nach Hause laufen? Sie alle konnten sich kaum noch auf den Beinen halten. Welche idiotische Strategie steckt dahinter, das einzige verfügbare Fluchtfahrzeug zu sprengen?«
    Ich versuchte mich zu erinnern. Die gesamte Situation, das Schwindelgefühl in den leeren Korridoren und Kammern des marsianischen Schiffes, der mumifizierte Blick der Leichen und die draußen tobende Schlacht mit Waffen von unvorstellbarer Macht – all das schien sich in eine weit entfernte Vergangenheit zurückgezogen zu haben. Ich hätte vermutlich alles mit Envoy-Mitteln heraufholen können, aber dazwischen stand etwas Dunkles und Kaltes, das mir von einem solchen Unterfangen abriet. Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht, Isaac. Ich hatte ein paar Anzüge deponiert. Vielleicht nach draußen schwimmen und vor dem Tor herumlungern, um einen fiependen Notruf an Sie abzusetzen.«
    »Und wenn das Tor keine Funkwellen durchgelassen hätte?«
    »Es lässt Sternenlicht durch. Und für Scanner scheint es ebenfalls durchsichtig zu sein.«
    »Das bedeutet nicht, dass ein kohärenter…«
    »Dann hätte ich einen verdammten Peilsender hindurchgeworfen und gehofft, dass er die Nanoben lange genug überlebt, um Ihnen unsere Position mitzuteilen. Mensch, Isaac. Ich bin ein Envoy. Solche Sachen entscheiden wir aus dem Stegreif. Für den schlimmstmöglichen Fall hatten wir immer noch eine fast funktionierende Claimboje. Sun hätte sie reparieren und auf Senden stellen können, dann hätten wir uns alle die Köpfe

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