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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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war.
    Er wandte sich an Pellidor. »Daniel hat jetzt eventuelle Zweifel in der Öffentlichkeit ausgeräumt und denkt vermutlich, dass er alles überstanden hat. Aber da irrt er sich gewaltig. Wir können nicht riskieren, dass sich ein solcher Zirkus wiederholt. Mr. Pellidor, Sie wissen, was Sie zu tun haben.«
    Cain richtete einen besorgten Blick auf ihn, aber Pellidor nickte knapp. »Ich habe bereits Vorbereitungen getroffen, Vorsitzender.«
    Daraufhin gestattete sich Basil ein Lächeln und dachte an angenehmere Dinge. In ein oder zwei Tagen kehrte Sarein zurück…

81 ORLI COVITZ
    Nach drei Tagen in der TVF-Basis hatte Orli genug vom Mond. Admiral Stromo würde später an diesem Tag mit den Analysen des Corribus-Desasters zurückkehren – in dieser Hinsicht erwartete Orli keine Überraschungen.
    General Lanyan hatte sie und Hud Steinman gründlich befragt, und die TVF traf Vorbereitungen dafür, sie zur Erde zu schicken. Offenbar ging man davon aus, dass sie sich dort niederlassen wollten. Orli wusste nicht, was die Zukunft für sie bereithielt, aber früher oder später fiel ihr bestimmt etwas ein. Ihr fiel immer etwas ein.
    In den Wochen nach dem Massaker hatte sie um ihren Vater getrauert, doch derzeit fühlte sie sich leer und wie betäubt. Es würde noch lange dauern, bis sie alles verarbeitet hatte. In ihrem Quartier spielte sie auf den Synthesizer-Streifen und verlor sich stundenlang in der Musik, die ihre Finger schuf.
    Als ein TVF-Soldat sie zum Hangar brachte, war Steinman bereits da. Er wirkte unordentlich und schmutzig, obwohl er reichlich Gelegenheit gehabt hatte, sich zu waschen und die Kleidung zu wechseln. Orli vermutete, dass er zu den Männern zählte, die immer zerknittert und zerzaust wirkten, ungeachtet ihrer Körperpflege.
    Das Gesicht des alten Mannes erhellte sich, als er sie sah. »Hallo, Mädchen. Jemand auf der Erde scheint zu glauben, dass alle Kolonisten und Flüchtlinge austauschbar sind. Man wirft uns mit den Leuten von Crenna zusammen und schickt uns zu einer anderen Klikiss-Welt.«
    »Mein Vater hat mich gelehrt, jede Chance für einen Neuanfang zu schätzen.«
    »Corribus war eine ausgezeichnete Welt.« Steinman schüttelte den Kopf. »Der nächste Planet ist bestimmt nicht so gut.«
    Orli nahm neben ihm Platz und lehnte sich an die Wand. »Wohin auch immer man uns schickt: Ich hoffe, dass es dort nicht erneut zu einem Angriff kommt.« Sie stützte das Kinn auf die Hand, seufzte schwer und glaubte, die Stimme ihres Vaters zu hören: »Kopf hoch, Mädchen. Sei immer zuversichtlich. Du kannst die Sterne nicht sehen, wenn du trübsinnig auf deine Füße starrst.«
    Sie erinnerte sich daran, wie Jan Covitz ihr einmal mit dem Finger über die Lippen gestrichen hatte. »Siehst du? Wenn du lächelst, wölben sich deine Lippen wie eine Tasse, die bereit ist, Gutes aufzunehmen. Aber wenn du schwermutig bist, wölben sie sich in die andere Richtung, und dann verliert die Tasse das Gute, das sie aufgenommen hat.«
    »Nach all der Mühe, die ich mir gegeben habe, um von großen Menschenansammlungen wegzukommen…«, sagte Steinman neben ihr. »Es scheint nach hinten losgegangen zu sein.«
    »Für uns sind viele Dinge nach hinten losgegangen. Und auch für Captain Roberts. Er hat versucht, uns zu helfen, und dadurch ist er in große Schwierigkeiten geraten.« Orli sah zum Shuttle, der sie zur Erde bringen sollte. »Wann fliegen wir los?«
    »Hier geht’s militärisch zu«, erwiderte Steinman und zuckte mit den Schultern. »Wir brechen auf, wenn die Soldaten sagen, dass es so weit ist. Bis dahin warten wir.«
    »Ich möchte mich von Captain Roberts verabschieden.« Orli ging zu einem der Soldaten, die im Hangar arbeiteten, und bat um ein Gespräch mit dem Mann, der sie hierher gebracht hatte.
    »Er sitzt in der Arrestzelle«, sagte der Soldat. »Ich glaube nicht, dass er Besucher empfangen darf. In einigen Stunden beginnt seine Gerichtsverhandlung.«
    »Nur eine Minute. Können Sie nachfragen? Ich bin sicher, dass General Lanyan in meinem Fall eine Ausnahme macht.« Orli bedrängte den Soldaten, bis er schließlich nachgab und eine entsprechende Anfrage an seinen Vorgesetzten richtete, der sie an jemand anders weitergab. Nach einer Weile kam ein anderer Soldat und brachte Orli zum Arrestbereich.
    »Nur zehn Minuten«, sagte der Mann schroff.
    »Ich weiß. Mein Shuttle startet bald.«
    Ein elend aussehender Captain Roberts saß auf seinem schmalen Bett, während eine ziemlich dicke Frau wie

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