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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Shuttle landete, und Wächter näherten sich, um den gefangenen Adar den Hügel hinauf zum Zitadellenpalast zu bringen. Thor’h ging voran, mit hoch erhobenem Kopf. Man führte Zan’nh zu einem privaten Raum mit dicken Wänden, tief im Innern der Zitadelle, und Thor’h bedeutete ihm einzutreten. »In diesem Quartier war zuletzt unser armer Bruder Pery’h untergebracht. Er braucht es nicht mehr.«
    »Du hast bestimmt nicht versucht, seine Ermordung zu verhindern«, sagte Zan’nh.
    »Sie zu verhindern? Ich habe sie befürwortet. Es war die einzige Möglichkeit, dich mit einem ganzen Manipel hierher zu locken. Es war eine Falle, ein unwiderstehlicher Köder. Und es hat funktioniert. Sieh nur, was wir gewonnen haben.«
    »Was hast du gewonnen? Du hast deine Seele verloren.«
    Thor’h ließ Zan’nh nicht etwa allein, sondern ließ Erfrischungen kommen. Bedienstete brachten Speisen, und der frühere Erstdesignierte aß Süßigkeiten. Er lächelte wie bei einem gemütlichen, sorglosen Treffen. Zan’nh rührte nichts an und bedachte ihn mit finsteren Blicken.
    »Ich esse trotzdem, selbst wenn du mir keine Gesellschaft dabei leistest. Ich habe auch um Schiing gebeten.
    Möchtest du etwas davon? Dann könntest du besser verstehen.«
    »Ich verstehe bereits genug.«
    »Du bist zu jung, um ein stures altes Fossil zu sein.« Thor’h hob eine Phiole mit einer milchigen Flüssigkeit, die wie Perlmutt schimmerte und frisch von Pflanzenmotten stammte. Er starrte gierig darauf hinab, als wünschte er sich, die Droge selbst zu konsumieren, aber Rusa’h hatte Schiing für alle Konvertiten verboten.
    »Ich lasse mich nicht wie du korrumpieren«, sagte Zan’nh.
    »Kommt darauf an, was man unter korrumpieren versteht.« Thor’h legte die Phiole beiseite. »Unser Vater setzt die Fehler fort, die sein eigener Vater und Großvater vor ihm gemacht haben. Es ist an der Zeit, die Dinge zu ändern.« Der junge Mann faltete die Hände, und sein Gesicht zeigte ernste Offenheit. »Glaub mir, Zan’nh. Ich habe nur das Wohl des Ildiranischen Reichs im Sinn, ebenso wie unser Onkel Rusa’h. Es wäre viel besser, wenn sich uns der Adar der Solaren Marine freiwillig anschlösse – so wie ich.«
    Zan’nh antwortete nicht. Er überlegte bereits, wie er fliehen und Mijistra eine Warnung übermitteln konnte.
    Ein Wächter erschien in der Tür. »Wir haben eine Mitteilung von Imperator Rusa’h bekommen. Die sechsundvierzig Kriegsschiffe sind vollständig unter Kontrolle und ihre Besatzungsmitglieder an das neue Thism-Muster gebunden.«
    Thor’h lächelte und wandte sich an seinen Bruder. »Siehst du, Zan’nh… Selbst wenn du nicht mit uns kooperierst: Der rechtmäßige Imperator breitet seine Erleuchtung im ganzen Horizont-Cluster aus. Dank deiner Kriegsschiffe kann ihn jetzt nichts mehr aufhalten.«

30 KÖNIG PETER
    Während der schnellen Rückreise von Ildira beobachtete Peter, wie Estarra trotz starker morgendlicher Übelkeit versuchte, die Fassung zu wahren. In ihrem Quartier versuchte er, ihr zu helfen, bemerkte dabei ihre Blässe und die klammen Hände. Er hoffte, dass bei den Überwachungsbildern nichts auffiel – sie waren beide davon überzeugt, dass man sie die ganze Zeit über beobachtete.
    Sie lenkten sich mit Spielen ab und führten dabei angenehme, wachsame Gespräche. Wenn Estarra die Hygienezelle aufsuchen musste, um sich erneut zu übergeben, murmelte sie die Entschuldigung, auf die sie sich geeinigt hatten. »Ich fürchte, ich leide wegen des ildiranischen Essens noch immer an einer Magenverstimmung. Zum Glück sind wir nur einen Tag geblieben.«
    Peter klopfte ihr auf den Arm. »Ja, auch ich fühle mich nicht besonders gut. Ich bin sicher, dass der Weise Imperator die besten Köche hat, aber wir haben einen anderen Metabolismus.«
    Sie hofften, dass dieser Hinweis genügte.
    Peter riet Estarra, in ihrem Quartier auszuruhen, ging dann zur Kabine des Vorsitzenden und blieb vor der geschlossenen Tür stehen. Zweimal betätigte er den Melder; sicher störte er Wenzeslas bei wichtigen Angelegenheiten der Hanse. »Basil, ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir gern mit Ihnen gefrühstückt hätten, aber Raumflüge sind der Königin nie gut bekommen. Sie ruht sich aus, um kräftig genug für den Empfang auf der Erde zu sein. Es tut mir Leid.«
    Der Vorsitzende sah von seinen Dokumentenschirmen auf und bedachte Peter mit einem kühlen Blick. »Frühstück? Wollen Sie mich mit diesen Geselligkeitsversuchen beeinflussen? Sie

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