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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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auf den Weg gebe? Sollen wir mit einer groß angelegten Suche nach den vermissten Schiffen beginnen? Vielleicht finden wir die Piloten an einem tropischen Strand, wo sie eisgekühlte Drinks genießen.« Er sah den General an. »Ist das wirklich Ihre wichtigste Angelegenheit?«
    Lanyan war sehr aufgebracht. »Denken Sie an das seit Jahren bestehende Kriegsrecht, Vorsitzender. Desertion im Krieg wird mit dem Tod bestraft. Jene Piloten glauben, dass es keine Konsequenzen geben wird – und bisher gab es keine. Wir müssen die Sache ernst angehen und ihnen allen einen gehörigen Schrecken einjagen, indem wir an einem Piloten ein Exempel statuieren und die anderen begnadigen. Auf diese Weise bekommen wir die meisten von ihnen zurück, und niemand wird es wagen, noch einmal davonzulaufen.«
    Basils Blick galt erneut der Wand mit den Porträts, und er erinnerte sich daran, dass er sich bei seinem Weg nach oben mit den Biografien der früheren Vorgesetzten befasst hatte. Er war König Fredericks Freund gewesen und hatte den alten Mann zu dem verehrten Monarchen gemacht, der er gewesen war, trotz Fredericks vieler Schwächen. Als ehrgeiziger Stellvertreter, in vielerlei Hinsicht mit Eldred Cain vergleichbar, hatte Basil seinen Weg an die Spitze sorgfältig geplant und sich vorgestellt, dass ihn ganz oben Glück und Erfolg erwarteten. Er fragte sich jetzt, ob einer der früheren Vorsitzenden jemals in seinem Amt glücklich gewesen war.
    »Na schön, General. Ich bin einverstanden. Halten wir die Augen offen, für den Fall, dass uns eine geeignete Person über den Weg läuft.«

35 PATRICK FITZPATRICK III.
    Als der ruppige Del Kellum die TVF-Gefangenen in den zentralen Hangar rief, vermutete Fitzpatrick, dass ihnen eine Standpauke bevorstand – oder dass sie aus der Luftschleuse geworfen werden sollten. Der Tod ihres Mitgefangenen Bill Stanna während eines dummen und schlecht geplanten Fluchtversuchs hatte die Soldaten nur in ihrer Entschlossenheit bestärkt, und dadurch verhielten sie sich nun noch störrischer als vorher.
    Neunundzwanzig Geiseln von der Terranischen Verteidigungsflotte versammelten sich und warteten verdrießlich auf das, was Kellum ihnen zu sagen hatte. Sie machten die Roamer für den Tod ihres Kameraden verantwortlich, obwohl Fitzpatrick wusste, dass es Stannas eigene Schuld gewesen war.
    Leise sprach er mit den beiden nächsten Mitgefangenen, Waffenspezialistin Sheila Andez und Kompi-Spezialist Kiro Yamane. »In letzter Zeit hat es hier viel Aktivität gegeben. Noch mehr Clan-Repräsentanten, viele geflüsterte Gespräche. Ich habe nie zuvor so viele böse Blicke bekommen.«
    »Erwidere sie jedes Mal«, sagte Andez. »Sie haben es verdient.«
    Zhett Kellum hatte sogar aufgehört, ihn mit sarkastischen Kommentaren aufzuziehen und mit ihm zu flirten. Fitzpatrick wurde das Gefühl nicht los, dass sich Unheil anbahnte, und er wollte sich nicht um Zhett sorgen.
    »Ich glaube, Patrick hat Recht.« Yamane sprach so leise, dass Fitzpatrick ihn kaum im allgemeinen Murmeln hörte. »Irgendetwas ist dort draußen geschehen. Vielleicht sucht die TVF nach uns.«
    »Besser noch, vielleicht schlägt sie zurück«, sagte Andez mit einem sehnsüchtigen Lächeln.
    Fitzpatrick wusste, dass die anderen seine Meinung nicht teilen würden, aber er musste den Vorschlag trotzdem machen. »Es wird Zeit, ein wenig aktiver zu werden. Wir sollten versuchen, mehr Kooperationsbereitschaft zu zeigen, weil wir es ›gut meinen‹. Dann kommen wir näher an das Geschehen heran und können herausfinden, was läuft. Bestimmt wären wir imstande, das eine oder andere in Erfahrung zu bringen.«
    »Ach, wen interessiert schon, was die Kakerlaken treiben?«, erwiderte Andez.
    In Yamanes dunklen Augen glitzerte es. »Ich würde gern wissen, ob draußen was Schreckliches passiert ist. Vielleicht ein weiteres Massaker der Hydroger?«
    »Man kann nicht behaupten, dass uns die Roamer auf dem Laufenden halten. Selbst wenn die Droger die Erde zerstört hätten, um unseren Angriff auf Osquivel zu vergelten – wir wüssten nichts davon.« Fitzpatrick sah erneut seine Freunde an. »Alle Informationen, die wir gewinnen können, helfen uns und der TVF. Falls wir jemals hier herauskommen.«
    Als Zhett ihm die Werften in den Ringen von Osquivel gezeigt hatte, war er kaum bereit gewesen, zu glauben, dass die desorganisierten Weltraumzigeuner so gute Konstrukteure und Geschäftsleute sein konnten. Trotz seiner Herkunft musste Fitzpatrick bewundern, was er

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