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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Designierte oder sein Nachfolger sind freiwillig Teil des neuen Thism-Netzes geworden.« Thor’h beugte sich vor. »Der Imperator hat mich hierher geschickt, um dich zu bitten, auf unsere Seite zu wechseln. Ein Bündnis wäre für uns alle nützlich.«
    »Ein Bündnis muss auf freiem Willen basieren.« Udru’h ließ sich nicht einschüchtern. »Will Imperator Rusa’h mich zwingen, wenn ich mich weigere?«
    »Aufgrund deiner direkten Blutlinie können wir dich nicht zwingen, Onkel, nicht einmal mit dem ganzen Schiing von Hyrillka.« Thor’h lächelte begierig. »Aber vielleicht gelingt es mir, dich zu überzeugen. Wir haben viel gemeinsam.«
    Der Dobro-Designierte begriff, dass ihm keine andere Wahl blieb. Das Kriegsschiff konnte sowohl die Siedlung als auch das Zuchtlager zerstören und die Arbeit von Generationen zunichte machen. »Ich bin bereit, dir zuzuhören. Gib mir Beweise für Jora’hs Fehler und Verbrechen, und erklär mir, was Rusa’h anders machen will.«
    Der junge Daro’h sah seinen Mentor entsetzt an. »Was machst du? Wir können nicht kapitulieren…«
    Udru’hs Antwort galt sowohl Thor’h als auch seinem Schüler. »Man trifft Entscheidungen erst, wenn man alle Informationen gesammelt hat.« Er wandte sich wieder dem Schirm zu. »Ich schlage vor, dass du zuerst deine Waffensysteme deaktivierst und in die Umlaufbahn zurückkehrst, Erstdesignierter. Wir alle wissen, welche Zerstörungskraft deine Waffen haben. Es ist nicht nötig, die Bewohner von Dobro weiter einzuschüchtern.«
    »Warum sollte ich meine Position schwächen?«, fragte Thor’h.
    Udru’h lächelte und behandelte ihn wie ein Kind. »Wenn uns dein Kriegsschiff nicht mehr direkt bedroht, bin ich gern bereit, zu einem persönlichen Gespräch an Bord zu kommen. Entspricht das nicht deinem Wunsch?«
    Der Erstdesignierte lächelte ebenfalls und hielt sich für den Sieger. »Ausgezeichnet.«
    Als sich das Kriegsschiff ins All zurückzog und Dobro eine Atempause gewährte, protestierte der Designierte-in-Bereitschaft. Damit hatte Udru’h gerechnet.
    »Du hast das Kriegsschiff gesehen, Daro’h. Wir wissen, dass Rusa’h bereits versucht hat, den Weisen Imperator umzubringen, und er ist für den Tod des Designierten-in-Bereitschaft Pery’h verantwortlich. Wenn der Hyrillka-Designierte einen ganzen Manipel unter seine Kontrolle gebracht hat und damit Dzelluria übernimmt, dürfte er kaum davor zurückschrecken, auch uns anzugreifen. Er hat deutlich gezeigt, dass er bereit ist, Blut zu vergießen. Ich kann nicht von einer leeren Drohung ausgehen und muss Zeit gewinnen. Es gilt, sehr vorsichtig zu sein. Unsere einzige Chance liegt in Verhandlung und Verzögerung.«
    Der jüngere Mann ging mit gerunzelter Stirn umher. Er war verwirrt und verletzt, hörte aber die Weisheit in den Worten seines Mentors.
    Eine Stunde später schickte das Kriegsschiff einen Shuttle, der den Dobro-Designierten abholte. Udru’h schwieg an Bord und beobachtete die sieben konvertierten Soldaten, die alle Uniformen der Solaren Marine trugen. Wie war es Rusa’h gelungen, einen ganzen Manipel unter seine Kontrolle zu bringen? Und wenn Adar Zan’nh gefangen gehalten wurde… Wollte man ihn ebenfalls einer Gehirnwäsche unterziehen?
    Udru’h überlegte und versuchte, eine Strategie zu entwickeln. Er bezweifelte, dass eine solche Revolte erfolgreich sein konnte, aber wenn er Anzeichen unerwarteter Stärke beim Hyrillka-Designierten sah… Für den Fall war es vielleicht besser, seine Loyalitäten vage zu halten. Er beschloss, zu warten und zu hören, was die Rebellen anzubieten hatten.
    Als er im Hangar des Kriegsschiffs den Shuttle verließ, dachte er an eine wichtige Information, die er von Thor’h erhalten hatte: Die Kooperation eines Designierten konnte nicht erzwungen werden. Er strich sein Uniformhemd glatt. Normalerweise hielt er nichts von zeremonieller Kleidung, aber da er wusste, dass Thor’h großen Wert auf so etwas legte, hatte er eine förmliche Aufmachung gewählt. Weitere Soldaten empfingen ihn und führten ihn zum Kommando-Nukleus. Dort auf dem Podium, wo einst der Adar gestanden hatte, erwartete ihn Thor’h.
    Udru’h trat nahe an seinen Neffen heran. »Eine Rebellion gegen das Reich scheint mir nicht sehr klug zu sein. Erklär mir die Hintergründe.«
    Thor’h wiederholte, was Rusa’h in seinen Visionen während des Subthism-Schlafs angeblich gesehen hatte. »Wir erheben uns nicht gegen das Ildiranische Reich, sondern gegen den Weisen

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