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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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unter Kontrolle bringen.«
    Udru’hs Zorn wuchs, und er deutete zu den Konsolen des Kriegsschiffs. »Es wäre dir ein Leichtes, Dobro anzugreifen und zu zerstören. Mit roher Gewalt könnte Rusa’h der Bevölkerung dieses Planeten seinen Willen aufzwingen. Aber im Gegensatz zu anderen Splitter-Kolonien gibt es in meiner Siedlung viele Mischlinge und menschliche Gefangene. Mit Schiing allein oder seinem neuen Thism-Netz könnte Rusa’h jene Bevölkerungsgruppe nicht kontrollieren. Dazu braucht ihr mich.«
    Thor’h trat nervös und unsicher von einem Bein aufs andere, aber er widersprach Udru’h nicht. »Was schlägst du vor? Ich bin beauftragt, dich mit allen Mitteln zu überzeugen, und ich werde den Imperator nicht enttäuschen.«
    Udru’h musterte Thor’h und schätzte die Reaktionen seines Neffen ein. »Du kannst es auf diese Weise schaffen:
    Lass mich über dein Angebot und über die Konsequenzen einer Ablehnung nachdenken. Innerhalb von zehn Tagen komme ich nach Hyrillka und bringe meine Antwort.«
    »Zehn Tage sind unmöglich.«
    »Ich lasse mich bei dieser Angelegenheit nicht wie ein Angehöriger des Bediensteten-Geschlechts behandeln«, sagte Udru’h scharf. »Willst du meine Kooperation oder nicht? Wenn ich nachgedacht habe, spreche ich direkt mit Rusa’h – aber erst, wenn es so weit ist.«
    Thor’h schnitt eine finstere Miene. »Du willst gar nicht nach Hyrillka kommen. Dies ist ein Trick.«
    »Ich gebe dir mein Wort, Erstdesignierter. Ich bin ein Sohn des Weisen Imperators! Du müsstest es fühlen können, wenn ich lüge.« Udru’h straffte seine Gestalt und zeigte eine steinerne Miene. »Oder bist du dazu nicht imstande, weil du nicht mehr zum gleichen Thism gehörst? Wie schade.«
    Udru’h kannte nicht das Ausmaß des neuen mentalen Netzes, dem Thor’h angehörte. Er konzentrierte seine Gedanken und besann sich auf die von ihm entwickelten Methoden geistiger Disziplin. Während des vergangenen Jahrs hatte er gelernt, seine Gedanken und Erinnerungen zu tarnen, wenn er vor Jora’h stand. Es war ihm gelungen, gewisse Geheimnisse zu verbergen, insbesondere jenes, das Nira betraf.
    »Fünf Tage«, beharrte Thor’h. »Ich gebe dir fünf Tage. Wenn du dann nicht nach Hyrillka kommst, kehre ich hierher zurück und zerstöre Dobro.«
    Der Erstdesignierte richtete einen durchdringenden Blick auf ihn, und Udru’h hielt ihm stumm stand. Schließlich sah Thor’h zur Seite. »Ja, ich spüre, dass du die Wahrheit sagst. Wenn ich ein kleines Zugeständnis machen muss, um Dobro als Verbündeten zu gewinnen, so dürfte Imperator Rusa’h damit einverstanden sein.«
    Die Wächter im Kommando-Nukleus wirkten enttäuscht, aber Thor’h befahl ihnen, Udru’h zum Hangar mit dem Shuttle zu bringen. »Ich nehme dich beim Wort, Onkel.
    Wenn du uns verrätst, kehren wir mit unseren Kriegsschiffen hierher zurück, und dann verhandeln wir nicht.«
    »Ich werde mein Wort halten und nach Hyrillka kommen.« Udru’h wahrte einen neutralen Gesichtsausdruck, während seine Gedanken rasten und einen Weg aus der Falle suchten, in die er sich selbst hineinmanövriert hatte.

43 OSIRA’H
    Mehrere Tage lang kümmerte sich die älteste Tochter des Weisen Imperators im Prismapalast um die aufgeregte Osira’h. Yazra’hs drei Isix-Katzen begleiteten sie, als die beiden Halbschwestern durch die Stadt wanderten.
    Alles erstaunte das junge Mädchen, das zwar über Niras Erinnerungen verfügte, aus eigener Erfahrung aber nur die trockenen Hügel und Erosionsschluchten von Dobro kannte. In Mijistra präsentierte sich Osira’hs Sinnen ein völlig unvertrautes Durcheinander von Geräuschen, Farben und Gerüchen. Hoch aufragende majestätische Gebäude vermittelten ihr einen neuen Eindruck von der Größe des Ildiranischen Reichs. Sie sah mit eigenen Augen, wofür sie kämpfen musste, obgleich sie wusste, dass es unter den sieben Sonnen auch viele dunkle, böse Ecken gab.
    Vier Tage zuvor waren König Peter und Königin Estarra abgereist, ohne vom Kampf der Hydroger und Faeros bei Durris-B zu erfahren. Yazra’h schien recht stolz darauf zu sein, dass es dem Weisen Imperator gelungen war, die zunehmenden Probleme im Ildiranischen Reich vor den Menschen zu verbergen.
    Osira’h fühlte sich sofort an ihre Mutter und die Zuchtsklaven auf Dobro erinnert. »Ja, wir verstehen uns gut darauf, Geheimnisse vor den Menschen zu bewahren, nicht wahr?«
    Ihre muskulöse Halbschwester lächelte und nahm die Bemerkung als Kompliment. »Uns

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