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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Arbeit sinken, reckte die Arme und rieb sich die Augen. Galen, seit Stunden damit beschäftigt, ein aus den Trümmern geborgenes, stark oxydiertes Bleirohr nach Burkes Anweisungen in Stücke zu zerschneiden und diese zu Platten zurechtzuklopfen, blickte auf und stieß in seiner Übermüdung versehentlich gegen das Batteriegehäuse.
    »Sei vorsichtig!« sagte Burke erschrocken. »Das ist Schwefelsäure. Wenn du das Gehäuse zerbrichst, frißt sie dir ein Loch durch die Hand. Außerdem wäre unsere ganze Arbeit umsonst.«
    Galen betrachtete das zerbrechliche Behältnis mit vermehrtem Respekt. Dann sagte er: »Ich glaube, wir sollten für heute Schluß machen.«
    »Du hast recht«, murmelte Burke. »Morgen werden wir weitersehen. Ich bin erledigt.«
    Er stand mit müden Bewegungen auf, warf ein paar Holzstücke ins Feuer und streckte sich daneben aus. Noch ehe Galen seinem Beispiel folgen konnte, war er eingeschlafen.
     
    Etwa zur gleichen Zeit saßen die drei Gefangenen um ein kleines Feuer und verzehrten eine warme Mahlzeit, die Arn und der Junge geschickt zubereitet hatten. Es war ein sehr einfaches Essen, dessen Hauptbestandteil in heißer Asche gegarte Kartoffeln waren, aber es schmeckte Virdon, und er unterließ es nicht, die beiden für ihre Mühe zu loben. Nichtsdestoweniger war mit dem Abend eine trübe Stimmung über ihn gekommen, die er nicht abzuschütteln vermochte. Arn bemerkte, daß er zu essen aufgehört hatte und mit bekümmerter Miene dasaß. Sie konnte sich nicht vorstellen, worüber Virdon nachgrübelte, wenn er sich in seine Gedanken verlor. »Schmeckt dir was nicht, Virdon?« fragte sie.
    Virdon fuhr erschrocken auf, dann schüttelte er energisch den Kopf. »Nein, nein, das ist es nicht, Arn. Das Essen ist großartig. Es ist erstaunlich, wie der Hunger aus den einfachsten Dingen Leckerbissen machen kann. Nein, ich dachte nur an meine Freunde. Ob sie wohl genug zu essen haben.«
    Er ärgerte sich, daß er davon angefangen hatte; müßige Spekulationen in dieser Richtung waren sinnlos. Die beiden waren in Freiheit und hatten gelernt, sich durchzuschlagen. Sorgenvolle Überlegungen änderten nichts am Gang der Ereignisse. Er aß weiter. Arn und Kraik tauschten Blicke aus.
    »Wo sind diese Freunde?« fragte Kraik.
    »Es ist besser für dich, wenn ich es dir nicht sage«, antwortete Virdon.
    »Warum? Ich möchte ...«
    Virdon blickte den Jungen kopfschüttelnd an. »Kraik«, sagte er, »wenn die Soldaten auf den Gedanken kämen, daß du es weißt, so würden sie dich in Stücke reißen, um die Information aus dir herauszuholen. Das wäre für dich genauso schlecht wie für meine Freunde. Darum behalte ich es lieber für mich. Was immer die Gorillas machen, von mir werden sie es nicht erfahren.«
    Kraiks Augen blitzten ihn zornig an. »Ich kann schweigen«, sagte er. »Ich dachte, wir wären Freunde. Ich dachte, wir sollten alles miteinander teilen. Ich hatte nie jemanden, mit dem ich so reden konnte. Was könnte es schaden, wenn du mir sagtest, wo deine Freunde sind? Vielleicht könnten ich oder meine Freunde ihnen helfen.«
    »Er versucht uns zu schützen, Kraik«, sagte die Frau, die den Ernst der Situation besser verstand. »Es ist nicht so, daß er es dir nicht sagen will. Aber wenn du die Information nicht hast, können die Soldaten sie nicht aus dir herausholen, nicht mit Schlägen und nicht mit Überredung. Kannst du das nicht verstehen? Er beschützt uns.«
    Sie sah ihn erwartungsvoll an, hoffte, daß ihre Worte den mißtrauischen Jungen überzeugen würden. Kraik konnte ihrem ruhigen, freundlichen Blick nicht standhalten und schlug die Augen nieder. Arn blickte zurück zu Virdon, und zum erstenmal war Wärme in ihrem Blick. Alles an diesem Fremden schien ehrlich und aufrecht.
    »Du bist ein guter Mann, Alan«, sagte sie. »Du bist wie Tomar.« Ihre Augen waren plötzlich naß, und sie neigte den Kopf, es zu verbergen.
    »Und du bist eine gute Frau, Arn«, sagte Virdon. »Und du hast Besseres verdient als dieses Leben ...«
     
    Das erste Sonnenlicht sah Burke wieder an der Arbeit. Die Batterie war nahezu fertig, und er achtete nicht auf Galen, der von draußen hereinkam und in seiner Hast über den Schutt in der äußeren Eingangshalle stolperte. Es war offenbar, daß Galen wichtige Neuigkeiten brachte, aber Burke war so erfüllt von seinem eigenen Erfolg, daß er es nicht bemerkte.
    »He, Galen!« rief er triumphierend, ohne dem anderen mehr als einen flüchtigen Blick zuzuwerfen. »Es

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