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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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funktioniert! Die verdammte Schinderei hat sich gelohnt! Die Batterie arbeitet.«
    »Ja, ja«, sagte Galen aufgeregt, »aber wir haben keine Zeit mehr. Soldaten durchkämmen das ganze Ruinenfeld, durchsuchen jeden Winkel. Sie müssen schon bei Tagesanbruch angefangen haben und sind nicht mehr weit. Wenn wir hierbleiben, werden wir mit Sicherheit entdeckt. Wir müssen uns etwas anderes ausdenken.«
    Burke war bestürzt. Dies war, was sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnten. Die Gorillas schienen eine Begabung dafür zu haben, sie immer dann aufzuscheuchen, wenn sie am Rand des Erfolgs standen. »Wenn es sein muß, können wir die Batterie jetzt anschließen«, sagte er. »Wieviel Zeit haben wir noch?«
    »Nicht viel«, sagte Galen. »Es sind viele Soldaten, und sie kommen auf das Zentrum zu. Ich würde sagen, daß wir die nächste halbe Stunde noch sicher sind, aber sie wissen genau, wonach sie zu suchen haben. Nach uns.«
    Der Projektor stand auf seinem Sockel unten in der Nische der Eingangshalle. Wenn die Gorillas ihn entdeckten, wäre es für alle Zeiten um ihn geschehen.
     
    Virdon saß an der Wand seines Kerkers und schnitzte ein Modellflugzeug aus einem Stück Holz. Kraik kauerte an seiner Seite und beobachtete fasziniert den Fortgang der Arbeit.
    »Was machst du da?«
    »Ich schnitze«, sagte Virdon. »Als ich ein Junge in deinem Alter war, schnitzte ich gern.«
    »Ja, aber was machst du?«
    Virdon hielt das Stück Holz auf Armeslänge von sich und betrachtete es mit kritischem Blick. Dann machte er sich daran, einige Unebenheiten abzutragen. »Es wird ein Flugzeug«, sagte er schließlich. »Eine Flugmaschine.« Obwohl das Modell noch unfertig war und manches zu wünschen übrig ließ, waren die Umrisse unverkennbar die eines Flugzeugs. Virdon hob es hoch und ließ es an Kraiks Kopf vorbei durch die Luft sausen. Der Junge lachte.
    »Ein ... Flugzeug?« fragte er.
    »Ja. Die gab es zu meiner Zeit«, sagte Virdon.
    »Ich verstehe nicht, was du redest«, sagte Kraik ablehnend. »Ich verstehe die Gorillas besser als dich. Flugzeuge! Flugmaschinen! Was soll das sein? Du meinst, dieses Ding wird wirklich fliegen?«
    Virdon konzentrierte sich auf seine Schnitzarbeit. »Vielleicht.«
    »Kann ich es dann haben?«
    »Wenn ich damit fertig bin«, sagte Virdon. »Vielleicht.«
    Er arbeitete weiter, ohne sich um die neugierigen Blicke des Jungen zu kümmern. Das Flugzeugmodell war wie ein Erinnerungsstück aus seiner alten Welt und brachte ihm etwas aus jener versunkenen Zeit zurück.
    »Wozu soll ein Flugzeug gut sein?« fragte Kraik.
    »Die Richtigen waren viel größer als dieses Ding«, erklärte Virdon. »Man konnte sich hineinsetzen und losfliegen.«
    Kraik starrte ihn ungläubig an. »Bist du selbst schon geflogen? Wirklich geflogen?«
    Virdon lächelte. »Viele Male«, sagte er. »Ich bin wahrscheinlich häufiger mit einem Flugzeug geflogen, als du dich satt schlafen gelegt hast. Das war in einer Zeit, da die Menschen überallhin zu fliegen pflegten. Statt viele Tage lang zu wandern oder auf Bauernwagen dahinzurumpeln, stiegen die Leute einfach in riesige Flugzeuge und flogen von einem Ende des Landes zum anderen, oder sogar über den Ozean.«
    »Und hatten die Menschen damals genug zu essen?«
    Die Antwort darauf war nicht einfach, und Virdon mußte sie sorgfältig überlegen. »Nicht immer«, sagte er zuletzt. »Und nicht jeder.«
    Kraik schien beruhigt. Aus einer allzu fernen Zeit konnte Virdon also nicht gekommen sein. »Wie bei uns«, sagte er.
    Virdon seufzte. Es würde sehr schwierig sein, dem Jungen die Unterschiede der Zeitalter zu erklären; dazu wäre ein regelrechter Geschichtsunterricht nötig, der veranschaulichte, daß die Affen nicht immer an der Macht gewesen waren und wie die Menschen die Welt beherrscht hatten. »Nicht ganz«, sagte er. »In jener Zeit hatten die Menschen es nicht so schwer wie ihr heute.«
    Kraik grinste stolz. »Ich esse nicht schlecht«, erklärte er. Es war offensichtlich ein Zeichen von Status unter den Bewohnern der Ruinenwildnis. »Wenn jemand Essen auftreiben kann, dann bin ich es. Ich kenne mich aus wie kein anderer. Ich weiß, wann und wo welche Früchte reif sind und wo es vielleicht Fleisch zu holen gibt. Dann schleiche ich mich von rückwärts heran oder komme durch einen unterirdischen Kanal herauf. Und dann greife ich zu und renne, ehe die anderen etwas merken.« Er schloß seine Rede mit einem herausfordernd selbstzufriedenen Blick, einem Ausdruck, der an

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