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Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Titel: Gefangen im Palazzo der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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er knapp, griff in die Brusttasche seines dunklen Jacketts und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus. „Meine Schwester hat mir das hier dagelassen.“ Er presste die Lippen zusammen. „Vermutlich in der falschen Annahme, dass ich nicht nach ihr suche, wenn ich weiß, dass sie mit ihrem Liebhaber zusammen ist.“
    Ihre Hand zitterte, als sie den Zettel entgegennahm. Sie faltete ihn auseinander und starrte einige Sekunden auf die Zeilen, ehe sie ihn ihm zurückgab. „Tut mir leid, ich kann kein Italienisch lesen.“ Nur den Namen Felix hatte sie einige Male in dem Text erkennen können. Oh nein!
    Sie wich zurück und ließ sich in den Sessel fallen. Inzwischen fürchtete sie, Dmitri Scarletti könnte doch recht haben, was Felix’ Beziehung zu seiner Schwester betraf.
    Bestimmt hatte er sie deshalb seit dem Abflug in London bis zu ihrer Ankunft im Palazzo mehr oder weniger unter Beobachtung gestellt. Weil er herausfinden wollte, ob sie etwas über die Pläne ihres Bruders wusste.
    Grimmig erinnerte Dmitri sich daran, wie an diesem Morgen jemand verzweifelt an die Tür seiner Suite geklopft und ihn aus dem Tiefschlaf gerissen hatte. Er war erst wenige Stunden zuvor von einem sehr frustrierenden Treffen mit der Frau zurückgekehrt, die bis vor sechs Wochen seine Geliebte gewesen war. Leider hoffte sie immer noch, sein Interesse an ihr wieder entfachen zu können.
    Es war ein unerfreulicher und schwieriger Abend gewesen. Dmitri hatte versucht, in seiner Zurückweisung nicht zu grausam zu sein, doch schließlich war ihm keine Wahl geblieben, da Lucia mit allen Mitteln versucht hatte, ihn beim Essen zu verführen. Eine unwürdige Situation, auf die er keinen Wert legte.
    Als er dann erfuhr, dass Claudia während der Nacht mit seinem englischen Assistenten durchgebrannt war, war jeder Gedanke an Lucia ausgelöscht gewesen. Stattdessen hatte er eine gründliche, aber diskrete Suche nach seiner kleinen Schwester gestartet. Kalte Angst hatte ihn erfasst, als er ihre Notiz las, in der sie ihm erklärte, warum und mit wem sie verschwunden war. Erst Stunden später, nachdem er Claudias Freunde befragt hatte, ohne etwas Neues zu erfahren, hatte man ihren Wagen gefunden. Er war am Flughafen Leonardo da Vinci Airport abgestellt worden.
    Dieser Fundort hatte ihm auch wieder in Erinnerung gerufen, dass Felix darum gebeten hatte, den Nachmittag freinehmen zu dürfen, um seine Schwester dort abholen zu können …
    Einige Anrufe später hatte er nicht nur die Flugnummer dieser Frau gewusst, sondern auch in die Wege geleitet, dass sie von ihrer Ankunft an – falls sie am Flughafen in London eintreffen würde – bis zu seinem Palazzo unter ständiger Aufsicht stand, damit sie auch sicher ankommen würde.
    Dmitri betrachtete sie nun aus leicht zusammengekniffenen Augen. „Es sieht so aus, als hätten die beiden sich die letzten Monate heimlich getroffen und nun beschlossen, zusammen wegzulaufen“, meinte er scharf.
    Lily versuchte immer noch, das zu verarbeiten, was Dmitri ihr eben mitgeteilt hatte. Selbst sie sah ein, dass diese Beziehung völlig unpassend war. Was mochte da erst Dmitri Scarletti davon halten? Obwohl es nicht schwer zu erraten war, seinem wütenden Blick nach zu urteilen.
    Felix war auf jeden Fall attraktiv genug, um Claudias Interesse erregen zu können, und er hatte zweifellos auch Humor. Aber alles andere an ihm passte nicht zu einer so reichen, aristokratischen jungen Frau.
    Felix hatte kaum Geld – außer dem Gehalt, das er bei Graf Scarletti bekam. In England hatte er zur Miete gewohnt und sogar sein altes Auto verkauft, ehe er vor drei Monaten nach Italien gezogen war.
    Um es kurz zu sagen: Felix war sicher nicht der passende Mann für Claudia – was ihr älterer Bruder offenbar genauso sah.
    Plötzlich runzelte Lily die Stirn. „Warum heimlich?“
    Wieder zuckte ein Muskel an Dmitris Wange. „Wie bitte?“
    „Warum sollten Felix und Claudia das Bedürfnis gehabt haben, sich die letzten zwei Monate heimlich zu treffen?“
    Dmitri zog die Brauen hoch. „Nun, weil Claudia vielleicht wusste, dass ich strikt gegen eine solche Verbindung bin“, erwiderte er.
    „Ist das der einzige Grund?“
    „Ist das nicht Grund genug?“, gab er kühl zurück.
    Vielleicht. Vielleicht auch nicht … „Ich weiß es nicht. Ist es so?“ Herausfordernd sah Lily ihn an. „Ich kann nachvollziehen, dass Felix nicht Ihre erste Wahl als Freund Ihrer Schwester ist …“
    „Oder meine letzte.“ Missbilligend verzog er

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