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Gefangen im Terror (German Edition)

Gefangen im Terror (German Edition)

Titel: Gefangen im Terror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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vielleicht konnte er mich doch wegholen.
    Wir kamen zum Lager zurück und stiegen aus. Als ich in die Unterkunft gehen wollte, rief jemand meinen Namen. Ich drehte mich um und sah Achmed. Er kam geradewegs auf mich zu. „Ich muss dich sprechen“, sagte er sehr ernst. Wir setzen uns kurz ins Auto.“ Obwohl ich verdreckt war und lieber erst geduscht hätte, folgte ich ihm in den Wagen. Es war ein großer Geländewagen mit vielen Sitzen. Er war leer, nur ich und Achmed saßen darin.
    „Ist etwas mit Chamil?“, fragte ich erschrocken. „Nein“, sagte Achmed „es geht ihm gut“. Ich bin gekommen, um dir ein paar Dinge zu sagen, die wir dir noch nicht mitgeteilt haben. „Aber warum kommt Chamil nicht selbst?“, fragte ich etwas irritiert. „Er möchte, dass ich mit dir spreche“ antwortete Achmed ruhig.
    Er begann, indem er mir immer wieder in die Augen sah: „Du weißt, dass wir hier in einem Trainingslager der Mudschaheddin sind und dass wir uns alle dem heiligen Krieg verschrieben haben. Chamil ist Sprengstoff-Spezialist und er hat hier wichtige Aufgaben zu erfüllen. Er hat dich mitgenommen, weil du nicht in Tbilisi bei meiner Schwester bleiben wolltest. Chamil hat inzwischen eingesehen, dass das ein Fehler war.“ Ich wagte nicht, ihn zu unterbrechen und versuchte die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
    „Fatma“, auch wenn du keine der schwarzen Witwen werden wolltest, musst du jetzt dieses Training mitmachen, denn sonst werden sie dich töten. Ich begann nun doch zu weinen. Mein dickes Auge brannte und ich schämte mich, dass ich so hässlich aussah.
    Achmed vergewisserte sich, dass niemand sich dem Auto genähert hatte, dann nahm er meine Hand und sagte: "Chamil ist mein bester Freund und wenn Du dich verrätst wird er auch in große Schwierigkeiten geraten." Ich sah in erschrocken an. Natürlich wollte ich nicht, dass er wegen mir Probleme bekam. „Chamil ist sehr besorgt, dass du dich verraten könntest und er bittet dich dringend alles zu tun, damit niemand Verdacht schöpft.“, ergänzte Achmed indem er mich durchdringend ansah. Das Herz schlug mir bis zum Halse. Noch nie hatte mich ein fremder Mann außer Chamil angefasst und so persönlich mit mir gesprochen. Ich fühlte seine Berührung bis in mein Innerstes und wagte nicht, meine Hand zurückzuziehen. Obwohl Achmed Schweißtropfen auf der Stirn hatte, wirkte er kühl wie eine Statue. Ich versuchte mich aufzurichten und meine Tränen in den Griff zu bekommen. Dann sagte ich verzagt: „Wenn ich eine schwarze Witwe werden soll, sterbe ich sowieso. Das weiß Chamil doch auch!“ „Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt und wir dich beim nächsten Einsatz im Ausland zusammen mit Chamil abschieben können.“ Seine Hand tat mir gut, es war tröstlich, von jemand angefasst zu werden, der es gut mit mir meinte. Ich wagte zu fragen: „Wie lange muss ich denn hier bleiben?“ Achmed sah zum Fenster hinaus und sagte: „Es wird bald vorbei sein.“ Ich fühlte, wie ein Schauer meinen Rücken hinunterlief. Das konnte auch heißen, dass ich schon morgen sterben musste.
    Dann fiel mir ein, dass Mustafa mich vielleicht erkennen würde und ich sagte: "Der Trainer, der heute für die Schießübungen zuständig war ist Mustafa. Er hat in Beslan den Gang beaufsichtigt, bevor Du ihn abgelöst hast. Er wird mich vielleicht erkennen, denn in der Schule habe ich keinen Schleier getragen." Achmed lachte rau auf, dann sagte er: "Mustafa! Wegen ihm musst Du dir keine Sorgen machen, er kann zwar schießen, aber er ist ein Idiot! Es ist wichtig, dass du Chamil den anderen gegenüber nicht erwähnst. Sein Name ist geheim."
     Am liebsten hätte ich mich in seine Arme geworfen und ihn gebeten, mich doch mitzunehmen. Seine Stimme war belegt und der nasale Ton, der dem Tschetschenischen einen weichen Klang verlieh beruhigte mich und ich antwortete:
    „Sag Chamil, dass ich mich nicht verraten werde. Ich habe heute bereits die erste Lektion im Schießen und Nahkampf hinter mich gebracht und ich werde jeden Tag darauf warten, dass ihr mich abholt.“ Dass ich auch schon einen Tag im Gefängnis verbracht hatte, verschwieg ich lieber. Chamil hätte sich sonst noch mehr Sorgen gemacht. "Sag Chamil bitte, dass ich jetzt einen Decknamen habe, sie nennen mich Jalal". Achmed sagte: "Steig jetzt aus und geh zu den anderen." Als Achmed weggefahren war, ging ich in die Unterkunft. Dort wurde ich bereits ungeduldig erwartet.
    „War das dein Mann?“ wurde ich zuerst

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