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Gefangen im Zwielicht

Gefangen im Zwielicht

Titel: Gefangen im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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ließ.
    „Wie ich sehe, habt ihr euch schon alle vorgestellt?“
    Die Männer erhoben sich, während Alexeis grüne Augen die meinen suchten.
    Alles in Ordnung, Leon?
    Ja, alles bestens.
    Mein Puls raste, es war aufregend, dass niemand unsere Unterhaltung hören konnte. Tom setzte sich neben Ines und ich bemerkte, dass er krampfhaft versuchte, Alexei nicht anzustarren. Ich ließ mich neben Fiona nieder, die mich sofort mit dem Fuß anstupste und sich zu mir hinüberbeugte.
    „Alexei ist so was von heiß.“, flüsterte sie mit roten Wangen. „Wahnsinn.“ Ich warf ihr einen warnenden Blick zu und sah zu Alexei hinüber, der das Gespräch mit Vater wieder aufgenommen hatte. „Und was bitte ist in Tom gefahren, spinnt der jetzt total?“ Fiona schielte zu ihm hinüber und schüttelte den Kopf.
    „Nicht jetzt, Fiona, aber ich glaube wirklich, dass er bald durchdreht.“

***
     
    Die Band spielte leichte Unterhaltungsmusik und mehrere Paare hatten sich auf die Tanzfläche gesellt. Tom hatte diesen Kerl die ganze Zeit beobachtet und war nun sicher, dass er sich nicht täuschte. Es war damals dunkel gewesen und er hatte das Gesicht des Vampirs nur kurz gesehen. Doch dieses lange, dunkelblonde Haar und vor allem diese unnatürlich, stechend grünen Augen hatte er nie vergessen. Die Augen eines Dämons. Nur weil die Blutsauger damals so in ihren Kampf um ihre Beute vertieft waren, hatte er entkommen können. Dessen war er sich ganz sicher.
    Der Vampir sah plötzlich zu Tom hinüber, als hätte er seine Gedanken gehört, und durchbohrte ihn mit durchdringendem Blick. Tom erschauerte, die Angst von damals kroch in seinen Eingeweiden hoch und schnürte ihm die Kehle zu. Doch er durfte sich nicht einschüchtern lassen, schließlich hatte er seinen besten Freund zu beschützen. Er musste noch einmal mit Leon reden. Der Blutsauger flüsterte Fiona etwas ins Ohr, sie kicherte und errötete. Sie standen auf und begaben sich zusammen auf die Tanzfläche. Tom wurde übel. Oh Gott! Die unschuldige, kleine Fiona. Der Vampir würde sie bis auf den letzten Tropfen aussaugen und und und … Tom ballte die Fäuste unter dem Tisch und ermahnte sich, ruhig zu bleiben. Es half nichts, wenn er jetzt die Nerven verlor.

***
     
    Ich beobachtete wie Alexei mit Fiona tanzte, während ich mit Ines die Tanzfläche betrat. Fiona sah zu Alexei auf, himmelte ihn an. Ich konnte ihr ansehen, dass sie stolz war wie Oscar, mit dem attraktivsten Mann im Saal zu tanzen. Wieder fiel mir seine Wirkung, die er auf andere Menschen hatte, auf. Von allen Seiten warf man ihm bewundernde, verstohlene Blicke zu, seine Ausstrahlung war beinahe überirdisch. Alexei neigte sich hinunter und flüsterte Fiona etwas zu. Sie lachte auf und sah dann schnell weg. Die Wangen meiner kleinen Schwester glichen überreifen Tomaten. Plötzlich traf sein feuriger Blick auf mich und ich verschluckte mich beinahe an meinem Wein. Er hielt mich mit seiner engelsgleichen Schönheit gefangen, die Zeit schien still zu stehen.
    Plötzlich schob sich etwas Störendes in das Bild. Tom eilte mit großen Schritten auf die Tanzfläche, die Fäuste an den Seiten geballt.
    Oh, oh … das war nicht gut. Bevor ich reagieren konnte, packte Tom Alexei grob an der Schulter.
    Ich stieß einen Fluch aus, blickte Ines entschuldigend an und eilte zu ihnen. „Nicht schon wieder!“
    Alexei wandte sich gemächlich um, als hätte ihn lediglich jemand angetippt, und sah Tom ausdruckslos an. Eines musste man ihm lassen. Er behielt stets seine Manieren und war die Ruhe in Person.
    „Lass deine Drecksfinger von ihr!“ Tom stand mit bebenden Schultern vor ihm, die Augen zu kleinen Schlitzen verengt. Das durfte doch nicht wahr sein.
    „Tom! Hör sofort auf damit, oder ich schleif dich persönlich hier raus.“ Ich berührte ihn am Arm, doch er schlug ihn weg und bedrohte Alexei weiter.
    „Ich weiß genau, was du bist und ich werde nicht zulassen, dass du Fiona oder Leon etwas antust, halte dich von ihnen fern!“ Tom hatte die Fäuste weiterhin geballt, sein Körper bebte vor Anspannung.
    „Wovon sprechen Sie?“, fragte Alexei ruhig.
    „Ich spreche davon, dass du dir ein anderes Opfer suchen sollst, Blutsauger.“
    Alexei hob eine Augenbraue, sein Blick wanderte amüsiert von Tom zu Fiona und dann zu mir.
    Mir platzte endgültig der Kragen. „Allmählich gehst du mir gehörig auf die Nerven mit deinem kranken Scheiß, Tom!“
    Tom und Alexei begannen einen Wettbewerb, im sich gegenseitig

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