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Gefangen im Zwielicht

Gefangen im Zwielicht

Titel: Gefangen im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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prickeln.
    Mein Blick suchte instinktiv das Eingangsportal ab. Und da stand er, wie aus Stein gemeißelt. Mit seinem Auftauchen wurde alles andere um ihn herum blass und unscheinbar. Er befand sich im Licht, die anderen im Schatten. Alexei trug einen schwarzen Smoking, sein Haar war im Nacken zu einem Zopf gebunden. Er war mit Sicherheit der Mann mit dem meisten Sexappeal im ganzen Hotel, was mir auch die Blicke der Damen, die an ihm vorüber gingen, bestätigten. Heilige Scheiße, was dachte ich da schon wieder?
    Als er amüsiert grinste, traf es mich wie aus heiterem Himmel, und ich verschloss rasch meinen Geist vor ihm. Er hatte meine Gedanken gelesen, das war so peinlich. Hitze schoss mir ins Gesicht, meine Haut glühte.
    Eine Sekunde später stand er direkt vor mir und reichte mir die Hand. Als sich unsere Hände berührten, hielt er plötzlich mitten in der Bewegung inne und starrte auf meinen Ring. Alexei wirkte fast erschrocken und er sah blasser aus als je zuvor.
    Ich räusperte mich. „Ähm … kann ich meine Hand wieder haben … Alexei?“ In diesem Augenblick schrak er auf und sah mich an.
    „Bitte verzeih mir, Leon. Ich war abgelenkt und verwirrt.“ Er trat einen halben Schritt zurück. „Dieses Schmuckstück, das du da trägst.“ Er starrte erneut auf meine Hand. „Ich war überrascht, denn meine verstorbene Mutter besaß vermutlich solch einen Ring. Ich kenne ihn nur aus meinen Träumen.“
    Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und versuchte meine Stimme wieder zu finden, die irgendwo in meinem Hals stecken geblieben war. „Das ist ein Familienerbstück.“ Ich hob die Hand und strich mit dem Daumen über den roten Stein.
    „Er ist außergewöhnlich schön.“ Er konnte den Blick kaum davon abwenden.
    „Danke. Bist du alleine gekommen?“
    Alexei strich sich eine Strähne hinter das Ohr und nickte. Er schien noch immer etwas neben sich zu stehen.
    „Was meinst du damit, du kennst den Ring aus deinen Träumen?“, fragte ich. Meine Worte mussten ihn aus seiner Art Trance gerissen haben. Er schüttelte den Kopf, als ob er sich besinnen musste, wo er war.
    „Nicht so wichtig. Mein Vater lässt sich entschuldigen, ihm ist nicht wohl.“
    „Das tut mir leid.“ Sein abrupter Themawechsel war mir natürlich nicht entgangen, und ich beschloss, nicht weiter zu bohren.
    Einen Moment sahen wir uns an, es war unmöglich, sich seinem Blick zu entziehen.
    „Da vorn ist meine Schwester und mein bester Freund“, sagte ich heiser. „Komm, ich stell ihn dir vor.“ Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge, in diesem Moment entdeckte uns Tom und winkte. Als sein Blick auf Alexei fiel, ließ er jedoch den Arm sinken und riss entsetzt die Augen auf. Ich stutzte, während wir weitergingen.
    „Tom? Ich möchte dir Alexei vorstellen.“
    Ich blickte abwartend zwischen ihnen hin und her. Die Luft gefror zu Eis und ich fragte mich, was das zu bedeuten hatte. Fiona warf mir einen fragenden Blick von der Seite zu, dann streckte sie Alexei die Hand entgegen. „Hallo Alexei“, hauchte sie mit roten Wangen und himmelte ihn an.
    Alexei küsste Fionas Hand, ich dachte, sie würde mir jeden Moment umkippen. Er besaß aber auch eine fast magische Aura. Bei Tom schien diese Aura jedoch nicht anzukommen, ich erschrak über sein Verhalten. Aus seinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen und er starrte Alexei an, als sähe er einen Geist.
    Als Alexei ihm die Hand entgegen streckte, zuckte Tom kaum merklich zurück und machte keinerlei Anstalten, den Gruß zu erwidern. Der Ausdruck in Toms Augen war beängstigend. Es war eine Mischung aus Furcht, Zorn und Hass. Eisiges Schweigen herrschte zwischen den beiden. Ich spürte unglaubliche Wut in mir aufsteigen und hätte ihn am liebsten hier und jetzt zur Rede gestellt, denn ich ahnte bereits, was das zu bedeuten hatte. Alexei war ihm wahrscheinlich zu perfekt oder was auch immer, um ein Mensch sein zu können. Ich befürchtete, Tom würde wieder mit seinem Lieblingsthema, den Vampiren anfangen und packte ihn am Arm.
    „Fiona, wärst du so nett und würdest Alexei an unseren Tisch führen? Wir kommen sofort nach, ja?“ Ich sah Alexei an und übermittelte ihm eine Nachricht: Tut mir leid. Ich bin sofort wieder da.
    Alexei antwortete nicht, doch er nickte. Ich wandte mich ab und zog den bleichen Tom durch den Saal in eine ruhige Ecke auf dem Flur.
    „Sag mal, hast du den Verstand verloren? Was hab ich dir getan, dass du dich so bescheuert verhältst? Ich hoffe, es geht

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