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Gefangen im Zwielicht

Gefangen im Zwielicht

Titel: Gefangen im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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für ein trauriges Schicksal sich mit diesem Ring verband. Als Ines ihre Hände wegnahm, hob ich den Ring hoch und betrachtete ihn voller Ehrfurcht. Mein Finger berührte den kühlen Rubin, der darin eingearbeitet war und fuhr das „W“ nach.
    „Ich werde darauf aufpassen, es ist mir eine Ehre, ihn zu tragen.“ Ich küsste Ines auf die Wange. Sie lachte peinlich berührt auf und rollte mit den Augen.
    „Jetzt lass uns nach unten gehen, bevor ich noch mein gesamtes Make-up wegheule.“

***
     
    Razvan war regelrecht besessen davon, herauszufinden was dieser Bastard Alexei vorhatte. Er ahnte bereits, dass es etwas mit diesem Sterblichen zu tun haben könnte, so wie er diesen angesehen hatte. Razvan musste zugeben, dass der Mann durchaus appetitlich aussah, auch wenn er für gewöhnlich das weibliche Geschlecht bevorzugte. Doch würde das seinen Cousin veranlassen, seinem ach so geliebten Vater zu widersprechen? Alexei war ja so ein Vorzeigesohn … so perfekt in allem. Aber so perfekt wie er glaubte zu sein, war er nicht und Razvan musste es schließlich wissen, denn er erinnerte sich genau …
    Er knirschte mit den Zähnen und drosch auf das Lenkrad ein. Razvan folgte Alexeis dunklem Sportwagen aus sicherer Entfernung und überlegte verbissen, wie er ihn am besten aus dem Weg räumen könnte. Seit so vielen Jahrzehnten musste er bereits unter diesem Bastard leiden, aber bald wollte er sich bitter dafür rächen.
    Schon sehr bald.
     
    Razvan beobachtete, wie Alexei seinen Wagen gegenüber einem großen Hotel parkte und kurz darauf hinter dessen gläserner Schwingtür verschwand. Zum Glück schob sich gerade eine ganze Traube von Menschen in das Gebäude, so konnte er ihm in sicherem Abstand folgen.
    Sterbliche. Sie waren überall. Razvan konnte sie riechen und verzog angewidert das Gesicht. Er spürte ihre Unterlegenheit und Schwäche. Sie waren nur für eines gut: seinen Blutdurst zu stillen. Razvans Fingerspitzen kribbelten und sein Kiefer schmerzte. Er musste sich beherrschen, dass er sich nicht einen der Sterblichen griff, um ihm seine Fänge in die Kehle zu schlagen. Wie primitives Kriechgetier wuselten sie durch die Halle des Hotels und verströmten den Duft ihres Blutes. Hier war anscheinend eine Party im Gange. Razvan würde sich niemals dazu herablassen, mit diesem Abschaum zu feiern, aber Alexei brach ihre Regeln ständig, indem er sich in Lokalen und Orten herumtrieb, wo überwiegend Menschen verkehrten. Genervt drängelte sich Razvan in der Menge durch die Lobby, immer auf der Hut, dass Alexei ihn nicht entdeckte.

Kapitel 7
     
    Fiona hakte sich bei mir unter und wir betraten nach Vater und Ines den Saal. Es waren bereits zahlreiche Gäste anwesend. Ich sah mich nach Alexei um, konnte ihn jedoch nirgends erblicken. Nervosität beherrschte meinen Körper. Ich unterdrückte den Drang, an meinen Fingernägeln zu kauen und hielt Ausschau nach bekannten Gesichtern.
    Der Saal des Hotels, der eigens für die Veranstaltung angemietet wurde, war aufwendig dekoriert. Den Mittelpunkt bildete ein Champagner-Springbrunnen aus Glas. Ich fand das reichlich übertrieben. Der Gipfel des Kitsches waren die beiden gläsernen Elfen, die das perlende Getränk aus Karaffen ausgossen. Ich schüttelte mich, zum Glück mochte ich Champagner ohnehin nicht. Kellner mit beladenen Tabletts begrüßten die Gäste, eine Band spielte ruhige Einstiegsmusik. Die Tanzfläche war jedoch noch wie leergefegt.
    „Oh mein Gott, ist das geil, guck mal! Hast du Tom schon gesehen?“ Fiona zerrte mich an den Champagnerbrunnen. „Oder Alexei?“ Ihre Augen fingen zu glänzen an, als sie seinen Namen aussprach.
    „Nein … keinen der beiden“, murmelte ich abwesend. Hoffentlich kommt Alexei überhaupt. Mein Puls beschleunigte sich und mir war schlecht.
    „Ich bin sofort wieder da, Fiona.“
    „Okay. Bis gleich.“
    Ich musste kurz raus hier, vielleicht half kaltes Wasser in meinem Gesicht gegen die Nervosität. Auf dem Weg zu den Toiletten sah ich Tom, der mir zuwinkte. Über die Menschenmenge hinweg gab ich ihm zu verstehen, ich käme sofort wieder und beschleunigte meine Schritte. Auf halbem Wege wurde mir plötzlich heiß und kalt zugleich. Mein Herz setzte kurz aus und schlug mir dann umso härter gegen den Brustkorb. Ich blieb abrupt stehen und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
    Hallo Leon. Als ich seine Stimme in meinem Kopf hörte, stellten sich meine Nackenhaare auf, jeder Quadratzentimeter meiner Haut schien zu

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