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Gefangen im Zwielicht

Gefangen im Zwielicht

Titel: Gefangen im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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lesen“, presste ich mühsam hervor, meine Schultern bebten.
    Er grinste überlegen. Sein Blick wanderte zwischen meinem Mund und meinen Augen hin und her, der enge Raum zwischen uns schien zu brennen. Alexei nahm eine Hand von der Mauer und berührte mit den Fingerspitzen sachte meine Wange. Die Berührung züngelte wie Flammen an meiner Haut, ich unterdrückte ein Stöhnen.
    Den ganzen Abend wünsche ich mir schon, alleine mit dir zu sein. Du machst mich wahnsinnig, Leon.
    „Ich … ich …“ Meine Fingernägel gruben sich in den Backstein hinter mir und mein Körper versteifte sich. Was machte ich hier nur? Plötzlich war mir egal, ob uns jemand beobachtete, es war mir alles egal. Hauptsache, er würde nicht aufhören, mich zu berühren. Mein Verlangen siegte über meinen Verstand, ich nahm die Hände von der Mauer und legte sie flach auf seine Brust. Sie fühlte sich genauso an, wie der kalte, harte Backstein. Alexeis verlangender Blick ließ mich sehnsuchtsvoll aufseufzen. Und dann, endlich neigte er sich vor und küsste meine Halsbeuge. Seine Lippen an dieser empfindsamen Stelle lösten ein Prickeln aus, das mich mehr erregte, als alles andere je zuvor. Ein Schauer nach dem anderen durchfuhr mich, nach Halt suchend griff ich in den Stoff seines Hemdes und stöhnte leise auf.
    „Du zitterst ja“, wisperte Alexei, während er die Rechte an meinen Rücken legte und mich sanft an sich zog. Die andere Hand griff in mein Haar, während sich seine Lippen öffneten und er mit der Zungenspitze über die Stelle hinter meinem Ohr leckte. Meine Beine drohten, mir den Dienst zu versagen, doch er hielt mich in seiner festen Umarmung.
    Ein äußerst erotisches Knurren entrang sich seiner Kehle. Mein Atem beschleunigte sich, meine Lenden brannten wie Feuer und ich wurde hart wie Granit.
    Plötzlich näherten sich schnelle Schritte. Zuerst hatte ich sie kaum wahrgenommen, erst als ich Toms Stimme vernahm, erwachte ich aus meiner Trance.
    „Ich habe gesagt, du sollst deine dreckigen Klauen von ihm lassen, oder ich bring dich um, du Monster!“
    Tom kam wie ein Irrer angerannt, schon wieder ging er auf Alexei los. Bei dem Anblick fiel meine Erektion schneller zusammen, als ich bis drei zählen konnte.
    Noch völlig benommen hob ich die Hand, wollte ihn beruhigen. „Hör auf Tom. Er hat nichts …“
    „Sag mal, spinnst du? Er wollte dich gerade beißen! Was ist los mit dir, Leon? Hat er dich schon eingelullt? Er ist einer von denen, und ich werde es dir beweisen!“
    Ich war völlig perplex und noch in den Nachwirkungen von Alexeis Berührungen gefangen. Jeder andere hätte so etwas gesagt wie: „Was machst du da? Bist du jetzt ne Schwuchtel oder was?“ Aber nein, Tom doch nicht. Seine einzige Sorge war, dass der böse Vampir mir das Blut aussaugte.
    Alexei sagte nichts. Er packte Tom vorne am Hemd und machte eine schnelle Handbewegung, die ihn nicht mehr Energie zu kosten schien, als ein Glas zu heben. Tom zappelte schon wieder in der Luft, dann wurde in hohem Bogen zurückgeschleudert. Mit einem Aufschrei landete er einige Meter entfernt auf dem Rücken und kauerte wimmernd auf dem Boden.
    In diesem Moment kam ich endlich zu mir. „Scheiße! Tom!“ Ich warf Alexei einen entsetzten Blick zu, eilte zu meinem besten Freund und kniete neben ihm nieder. Alexei rührte sich nicht von der Stelle. Er hatte sich lediglich verteidigt, aber er hätte nicht so heftig reagieren dürfen.
    Ich sah zu Alexei auf. Er starrte mich an, seine Augen wirkten leer und emotionslos.
    „Tom mag im Moment ein wenig durch den Wind sein, aber du hättest ihn nicht verletzen müssen“, warf ich ihm vor. Ich mochte nicht darüber nachdenken, wie er das gemacht hatte.
    Tom kam langsam zu sich und versuchte, sich aufzurichten. Ich stützte ihn.
    Endlich reagierte Alexei. „Leon …“ Er kam einen Schritt auf uns zu.
    „Nein!“ Ich schüttelte den Kopf. „Geh einfach … geh! Ich will dich jetzt nicht mehr sehen!“
    Ich war so verwirrt, in meinem Kopf spulten sich so viele verschiedene Bilder und Emotionen zugleich ab und ich wollte nur noch meine Ruhe haben, um über alles nachzudenken.
    Alexei wandte sich um und ging ohne ein weiteres Wort. Tom sah ihm triumphierend hinterher und ich schalt mich einen riesigen Trottel.
    Alexei wegzuschicken war einfach bescheuert. Mit welcher Kraft er Tom angegriffen hatte, war nicht mehr normal gewesen. Andererseits war Tom wirklich zu weit gegangen.
    „Kannst du aufstehen?“ Ich machte mir Sorgen,

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