Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)
Verbindung gewesen sein."
Das Gespräch mit Mr. Peacock ging Jennifer noch lange nach. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, außer dass er gelogen hatte und Richard und Barry sehr wohl kannte. An dieser Bekanntschaft musste etwas dran sein, das Jennifer nicht erfahren sollte.
Mit dem beklemmenden Gefühl einer drohenden Gefahr ging sie zu Angie in die Bibliothek. Bis es Zeit wurde, dass sie sich für die Verabredung heute Abend fertig machen musste, wollte sie noch ein wenig in der Familienchronik der Killarneys schmökern, die sie sehr interessant fand. Die historischen Aufzeichnungen würden sie hoffentlich eine Weile von Mr. Peacock und seinen sonderbaren Worten ablenken.
* * *
Als Jennifer später mit Angie in der Halle darauf wartete, dass Jason kam und sie abholte, war das beunruhigende Gespräch mit Mr. Peacock schon wieder halb vergessen. Sie freute sich sehr auf den bevorstehenden Abend und konnte im Moment nur noch an Jason denken und daran, dass sie wieder mit ihm zusammen sein würde, wenn auch nicht allein.
Angie saß mit angewinkelten Beinen in einem Sessel neben dem Kamin. Sie trug ihre unvermeidlichen Jeans und ein hübsches Shirt, während Jennifer ein seegrünes Baumwollkleid gewählt hatte.
"Eigentlich hätten wir mit dem Golf-Cart zur Hütte fahren und Jason abholen können", bemerkte Angie. "Jetzt muss der Ärmste den ganzen weiten Weg laufen."
"Ja, da hast du recht", stimmte Jennifer zu. "Nur fällt dir das leider ein bisschen spät ein. Jason wird bald hier sein."
Im nächsten Augenblick hörte sie bereits Schritte auf den Stufen zum Portal.
"Aha, Jason ist im Anmarsch." Angie stand auf und ging zur Eingangstür, um zu öffnen.
"Hallo, Jason", begrüßte sie ihn. "Wir sind schon fertig und haben nur noch auf dich gewartet."
Wenig später waren sie auf dem Weg zur Bootsanlegestelle in der Bucht. Während Angie voranging, legte Jason seinen Arm um Jennifers Schultern und drückte sie kurz an sich.
"Du siehst bezaubernd aus", flüsterte er ihr zu, bevor er sie wieder losließ.
Jennifers Herz tat einen aufgeregten Schlag. In den letzten Tagen waren sie zwar gute Freunde geworden, aber besonders intim waren sie bisher noch nicht miteinander gewesen. Normalerweise hätte sie gewiss nichts dagegen gehabt, mit Jason eine Romanze zu beginnen, denn sie mochte ihn und er war genau ihr Typ. Wenn er nur nicht so ... so geheimnisvoll gewesen wäre. Noch immer hatte sie den Eindruck, dass auch er etwas zu verbergen hatte, dass er sich für jemanden ausgab, der er gar nicht war. Weshalb sonst wusste er für einen Ornithologen nur so wenig über Vögel Bescheid? Und warum sperrte er seine Hütte immer ab, selbst wenn er sich nur ein paar Schritte entfernte? Irgendwie hatte sie auch den Eindruck, dass er mit seinem Fernglas, das er ständig bei sich trug, ganz andere Dinge beobachten wollte als Vögel. Aber was?
Diesmal nahmen sie die 'Halcyon', denn die 'Mullion Star' hatten Richard und Barry genommen. Es war eine reizvolle Fahrt über ein von der untergehenden Sonne rötlich gefärbtes Meer .
Rick wartete schon im Hafen auf sie. Er stand am Dock und fing das Seil auf, das Angie ihm zuwarf, dann vertäute er das Boot. Mit einem strahlenden Lächeln half er ihr heraus und begrüßte dann die restlichen Passagiere.
Die beiden Männer, die sich bis dahin noch nicht gekannt hatten, schienen sich auf Anhieb sympathisch zu sein, worüber Jennifer und Angie sich freuten. Natürlich wurde sofort beschlossen, den Abend gemeinsam zu verbringen.
"Wie wäre es mit Edda's Country Club?", fragte Rick. Dann erklärte er den anderen, dass es sich dabei um ein urgemütliches rustikales Lokal handelte, wo immer ein paar Musiker Gitarre spielten und die Wirtin zwischendurch dazu sang. Die Küche dort war berühmt für ihre leckeren Fischgerichte.
Alle waren damit einverstanden. Doch weil es so ein schöner Abend war, schlug Jennifer vor, erst noch ein wenig durch die von Touristen bevölkerten Gassen zu bummeln. Außer dem Hafen hatte sie von St. Ives bisher noch nichts gesehen.
Zu viert schlenderten sie dann durch St. Ives mit seinen malerischen Gassen, Kunstgalerien und Kneipen. Sie waren etwa eine halbe Stunde unterwegs, als Jennifer plötzlich glaubte, eine innere Unruhe in Jason zu spüren. Wiederholt blieb er kurz stehen und sah sich um, dann schaute er wieder verstohlen auf seine Armbanduhr. Fast hätte sie ihn gefragt, was los sei, fand es aber dann doch zu aufdringlich. Aber sie machte
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